Youtube-Kanal von Kindern - Sollte das verboten werden?
Auf YouTube gibt es immer mehr Kanäle in denen Kinder persönliche Einblicke in ihren Alltag geben und teilweise sogar schon für diverse Produkte werben.In Deutschland ist die 9-jährige Miley aktuell eine der größten Kinder-YouTube-Stars. Als Influencerin tritt sie regelmäßig bei YouTube in Erscheinung. Ihr YouTube-Kanal „Mileys Welt“ hat derzeit schon fast eine Million Abonnenten.
Was denkt ihr darüber? Findet ihr es gut, wenn Kinder einen eigenen Kanal haben? Sollte YouTube solche Videos gar nicht erst zulassen, oder meint ihr, dass das in der Verantwortung der eigenen Eltern liegt?
Soweit ich weiß liegt die Altersgrenze bei Youtube bei 13 Jahren, folglich kann das Kind gar keinen eigenen Kanal haben. Und Werbung machen geht natürlich auch nur über die Eltern, weil sich die beschränkte Geschäftsfähigkeit von Neunjährigen garantiert nicht auf Werbeverträge erstreckt.
Man müsste also eher fragen, ob es den Eltern verboten werden sollte ihr Kind so darzustellen und wo dann überhaupt die Grenze gezogen wird. Denn Videos mit Kindern komplett zu verbieten, egal ob es das Urlaubsvideo ist oder die Spielzeugwerbung, ist ja auch keine Option.
Ich würde es nicht gut finden, wenn ein 9 jähriges Kind sich so präsentiert. Immerhin zeigt es dann ja auch sehr viel vom Alltag, von der Wohnung oder dem Haus und letztendlich setzt es sich dann auch den ganzen Hatern aus, mit 9 Jahren finde ich das viel zu früh. Mit einem Teenager kann man so etwas vielleicht machen, aber 9 Jahre finde ich sehr früh und selbst bei einem Teenager würde ich schon darüber schauen wollen, was da gemacht wird und was da auch an Kommentaren zu lesen ist.
Letztendlich ist das wohl ein Kanal über die Eltern und das finde ich falsch, weil man sich schon durchaus etwas dabei dachte, als man diese Altersgrenze setzte. Eltern sollten einfach mal darüber nachdenken. Kinder können nicht jeden Kommentar einfach als Mist abtun und es gut sein lassen, sie nehmen es sich zu Herzen und es gab ja auch schon genug Selbstmorde wegen solchen Sachen. Für mich wäre das ein No Go.
Ich bin nicht der Meinung, dass Verbote "von oben" immer eine gute Idee sind, weil sie so die Menschen nur gängeln und ihnen das eigenständige Denken abgewöhnen. Und die zugrunde liegenden Fragen wie die nach Privatsphäre, Datenschutz und generell Ethik im Umgang mit Medien und Minderjährigen werden dadurch ja auch nicht gelöst, dass man eine zusätzliche Altersgrenze einführt. Die Rechte von Kindern und Pflichten von Eltern sind in meinen Augen schon durchaus ausreichend geregelt und müssen im Zweifelsfall nur sinngemäß auf Youtube und Co. übertragen werden.
In meinen Augen ist es Aufgabe und Verantwortung der Eltern, darauf zu achten, ob und wie ihr minderjähriger Nachwuchs mit sozialen Medien umgeht und eine gesunde Einstellung dazu entwickelt. Aber wenn die Eltern das ganz anders sehen und lieber ihre minderjährigen Kinder ausbeuten, egal ob online oder offline bei irgendwelchem Schwachsinn von Sport bis Ballett, ist das wohl oder übel ihr gutes Recht.
Wenn da überall gleich der Gesetzgeber eingreifen würde, wäre dies in meinen Augen schon ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte, zu denen offensichtlich auch gehört, dass man seine Kinder nach den eigenen Grundsätzen erziehen darf, seien diese auch noch so absurd, solange kein offensichtlicher Missbrauch stattfindet.
Wo ist das denn bitte der Kanal eines Kindes? Die Familie vermarktet Videos von Kind und Familienleben und hat dafür die Arbeit aufgegeben. Dazu nutzen sie die Betreuung einer Agentur. Man kann darüber nachdenken, ob das unter Kinderarbeit fällt, aber das hat doch nichts mit einem Kind mit eigenem Kanal zu tun.
Heutzutage hat jeder einen Youtube Kanal. Ich finde es nicht gut wenn versucht wird mit Kindern Profit zu machen. Ich habe letztens ein Instagram Account einer deutschen Influencerin gesehen die ein Kind bekommen hat. Sie hat anschließend ein Instagram Account für ihr kleines Kind erstellt. Also sowas finde ich sollte eigentlich verboten werden. Natürlich ist dies einfach nur reine Profitgier der Influencerin nur um anschließend in einen anderen Markt einzudringen und mit ihrem Kind Geld zu machen.
Zusätzlich dazu wie bereits erwähnt, gibt es im Internet natürlich auch viele Personen die sich nichts daraus machen unter solchen Videos / Bildern zu kommentieren. Natürlich wird es da auch viele positive Kommentare geben aber es wird auch viele geben die nicht positiv sondern eher negativ sind. Damit umzugehen ist für ein Kind denk ich nicht so leicht.
Meinem Sohn würde ich es nicht erlauben, in so jungen Jahren "Influencer" zu werden. Meiner Meinung nach unterstützt es nur, dass die Kinder ein verdrehtes Bild davon bekommen, was wichtig ist und evtl sogar die Schule vernachlässigen. Ich denke ab 16 Jahren könnte ich mit meinem Sohn noch einmal darüber sprechen. Allerdings muss er sich sein Equipment dazu selber kaufen und ich helfe ihm nicht beim Schnitt des Videos.
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