Yoga auch für ungelenkige Menschen geeignet?
Meine Tante hat Übergewicht. Auch wenn sie schon 35 kg abgenommen hat, so ist sie immer noch zu schwer und auch ungelenkig. Sie wollte nun auch eventuell mal Yoga machen, weil das auch gut für die Figur ist. Allerdings ist sie, wie erwähnt nicht sehr beweglich.
Ist Yoga auch für ungelenkige Menschen mit Übergewicht geeignet? Sind die Übungen dann dementsprechend einfach oder kommt die Gelenkigkeit dann auch schnell? Denkt ihr, dass man es auf jeden Fall versuchen sollte? Hier im Ort ist ein Yogastudio und da gehen eigentlich nur schlanke Menschen hin, wenn man das so beobachtet.
Es ist eben die Frage, wie wohl sie sich in so einem Kurs fühlen wird. wenn dort nur schlanke Frauen hingehen. Gelenkigkeit kann man auf jeden Fall lernen und daran arbeiten, das ist eine Übungssache, aber ich würde an ihrer Stelle trotzdem noch ein bisschen warten. Wenn sie schlanker ist, wird sie es sicherlich leichter haben. Es gibt ja auch Sportarten, die bei Übergewicht mehr Spaß machen, wie beispielsweise schwimmen. Wenn sie es aber wirklich versuchen will, kann sie das machen.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass sie relativ schnell die Motivation verlieren wird, wenn sie mit viel Übergewicht in einen Yoga-Kurs geht, in welchem ansonsten nur schlanke Frauen zu sehen sind. Es kann natürlich auch sein, dass sie genau dadurch angespornt wird, aber wissen kann man es nicht.
Es gibt auch durchaus einige Yoga-Übungen, die eine gewisse Gelenkigkeit und Beweglichkeit voraussetzen. Je nachdem, wie viel Übergewicht die betreffende Person noch hat, wird sie mit einigen Yoga-Positionen definitiv Probleme haben. Vermutlich ist eher davon auszugehen, dass sie sie nicht einmal im Ansatz ausführen kann.
Aber das sollte sie nicht daran hindern, trotzdem etwas für sich und ihren Körper zu tun. Es muss ja am Anfang nicht gleich Yoga sein. Gerade das bereits erwähnte Schwimmen ist sehr gut für die Knochen und Gelenke, zumal diese bei übergewichtigen Personen ohnehin meist beschädigt sind.
Diese können aber durch das Schwimmen auf eine möglichst gesunde und schonende Art und Weise wieder an Aktivität gewohnt werden. Damit einhergehend ist nachher auch das Mindestmaß an Gelenkigkeit, das man beispielsweise für das Ausüben von Yoga benötigt,
Ich habe letztes Semester vom Unisport aus einen Yogakurs belegt, weil eine Freundin unbedingt hingehen wollte und mich gefragt hatte, ob ich nicht Lust hätte, sie zu begleiten. Zwar bin ich schlank, dafür aber wahnsinnig ungelenkig, da ich es ohne wöchentliches festes Training nie schaffe, regelmäßig zum Sport zu gehen. Dadurch, dass ich in der Uni und zuhause beim Lernen sowie bei meinem Lieblingshobby, dem Zeichnen, die meiste Zeit im Sitzen verbringe, haben sich meine Muskeln ziemlich verkürzt, was ich auch deutlich gespürt habe.
Zu Beginn des Kurses habe ich mir also große Sorgen gemacht, dass ich die Übungen nicht schaffen und mich beim Versuch dabei lächerlich machen würde. Natürlich war es anfangs auch nicht leicht, sich in ungewohnten Körperpartien plötzlich extrem zu dehnen. Oftmals habe ich die gewünschte Endpose erst nach mehreren Kursstunden oder auch gar nicht erreicht. Trotzdem hat mir das Yogatraining Spaß gemacht, und ich hatte am Ende auf jeden Fall das Gefühl, um einiges dehnbarer und gelenkiger geworden zu sein.
In unserem Kurs hatten wir sowohl ältere als auch jüngere sowie schlankere und kräftigere Teilnehmer. Viele hatten bereits Yoga-Erfahrung und konnten die meisten Figuren perfekt, andere waren blutige Anfänger wie ich, die es erst einmal lernen mussten. Unser Lehrer hat darauf immer Rücksicht genommen und jedem individuelle Tipps zur Verbesserung seiner Technik erteilt. Dadurch hat man sich nicht unter Druck gefühlt und konnte sich im Unterricht auf sich selbst und das Erreichen seiner persönlichen Ziele konzentrieren.
Wenn deine Tante also Interesse an Yoga hat und ein Einsteigerkurs angeboten wird, der keine besonderen Vorkenntnisse voraussetzt, dann denke ich, dass sie einfach ausprobieren sollte, ob es etwas für sie ist. Meiner Meinung nach ist es ein schöner Sport, der gleichzeitig sehr anstrengend, aber auch enorm entspannend sein kann. Zum Ausgleich neben der Uni hat es mir auf jeden Fall gut getan.
Unabhängig vom Gewicht oder Aussehen würde ich so einen Kurs einfach ausprobieren, wenn ich Lust dazu hätte. Ich würde gar nicht einsehen, dass ich mir so einen Kurs ausreden lasse. Gelenkigkeit hat außerdem gar nichts mit dem Gewicht zu tun. Ich hatte eine Sportlehrerin in der Oberstufe, die mollig war, aber die Frau war gelenkig wie sonstwas. Also da ist mir jedes Mal die Spucke weggeblieben so wie die sich bewegt hat.
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