Wut mit Hilfe von Bildern abreagieren?

vom 08.03.2017, 16:35 Uhr

Gerade in Filmen und Serien sieht man häufiger das Bild, dass eine Person wohl einen großen Hass und eine große Wut auf eine andere Person hat. Das kann beispielsweise der Chef sein oder die Ex-Freundin oder vielleicht sogar ein Kollege. Dann sieht man oft, wie die Person ein Bild vom geliebten "Hassobjekt" an eine Dart-Scheibe fixiert hat und das Bild wird dann fleißig mit Dart-Pfeilen attackiert. Gerade wenn man mitten ins Gesicht trifft, sollen die Betroffenen sich schnell wieder besser fühlen und es soll wohl helfen, sich abzureagieren.

Auf diese Idee bin ich ehrlich gesagt noch nie gekommen und ich würde das auch nicht machen wollen. Ich habe schon eine für mich passende Methode gefunden, Dampf abzulassen und brauche daher solche "kindischen" Methoden nicht. Ich spreche mir einfach den Kummer von der Seele und damit ist das Thema erledigt. Wie macht ihr das? Braucht ihr die Hilfe von Bildern um euch entsprechend abreagieren zu können oder klappt das auch ohne ganz gut?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde das auch albern und würde das nicht machen. Was bringt es denn auch? Die Person auf die man sauer ist, ist ja trotzdem noch aktuell und sicher auch weiterhin Thema. Ich denke, dass man seine Wut da besser auf andere Weise los werden kann.

Sport ist das sicherlich eine gute Möglichkeit oder auch wenn man sich irgendwie beschäftigt. Vielleicht Hausputz macht oder Holz hackt. Ich denke, dass dies sinnvoller ist und eben auch als Ventil funktionieren kann. Eine Dartscheibe würde ich mir für solche Zwecke nicht anschaffen.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich habe so eine Methode noch nie angewandt, wobei ich sie natürlich auch schon in Filmen gesehen habe. Ich habe da auch eher andere Methoden um meine Wut loszuwerden. Wenn es mal ganz schlimm ist gehe ich joggen oder ich gehe wohin wo ich einfach mal laut schreien kann ohne blöd angesehen zu werden und schreie dann so laut ich kann. Wobei ich in geringen Mengen von Wut immer noch ein Gespräch bevorzuge.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Gemacht habe ich das auch noch nicht, ich glaube, ich hätte dann vielleicht, so blöd es klingen mag, fast ein wenig Schuldgefühle das Bild eines anderen Menschen mit Pfeilen oder sonstigem zu malträtieren. Das hat schon einen sehr starken Symbolcharakter in meinen Augen. Auch habe ich noch nie dramatisch irgendwelche Papierfotos von einem anderen Menschen zerrissen, weil ich so unglaublich sauer auf diese Person gerade war, weiß aber, dass es auch im echten Leben Leute gibt, die das tun.

Meiner Erfahrung nach ist das Betrachten eines gerade verhassten Menschen auf einem Foto auch nicht eben förderlich für die Wut. So habe ich mal das Foto eines Exfreundes zufällig gesehen und obwohl ich gerade überhaupt nicht mehr sauer auf ihn gewesen bin, ist in dem Moment eine ziemlich massive Welle des Ärgers über mich hinweg geflutet. Von daher denke ich, dass das Abbild eines Menschen, auf den man sauer ist, nicht gerade dazu angedacht ist, einen zu beruhigen oder Genugtuung zu verschaffen, wenn man ohnehin auf 180 ist.

» Verbena » Beiträge: 4982 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Man sollte Fernsehen nicht mit der Realität verwechseln. In Film und Fernsehen sind die Macher gezwungen, Bilder zu liefern, weil es das Medium verlangt. Deswegen wird gerne mal eine Ampel gefilmt, wenn es um die Autobahnmaut geht, oder ein Baum bei Umweltschutzthemen und so weiter. Und bei fiktionalen Geschichten muss das Innenleben der Figuren eben auch in fassbare Bilder umgesetzt werden, da das Publikum selten gefesselt ist, wenn sich ein Schauspieler hinstellt und sagt: "Ich mag den Typen echt nicht!" oder sein bestes Wutgesicht in die Kamera hält, ohne dass etwas passiert.

Deswegen gibt es die wiederkehrenden Klischees in diversen Medien, damit die Zuschauer informiert sind und die Figuren besser einschätzen können. So denkt man sich beispielsweise: Aha, der Typ, dessen Konterfei der Held gerade mit Dartpfeilen spickt, ist der Böse. Warum wohl? und ist in die Geschichte eingebunden. In der Wirklichkeit hat wohl kaum jemand Zeit dafür, sein Innenleben in leicht fassbaren Metaphern darzustellen, und ich habe so eine Aktion auch noch nie erlebt.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^