Wurdet ihr mal von einem Mann belästigt?

Ich bin zur Zeit nicht mehr so viel unterwegs, aber als ich mehr unterwegs war, wurde ich ständig von diversen Typen belästigt. Ich bin da in meinem Freundeskreis keine Ausnahme gewesen, ich glaube jede Frau hat mal eine merkwürdige Erfahrung gemacht.

Ich meine, dass einem ein Typ irgendwo hin grapscht, einen primitiv anmacht, aufdringlich und anhänglich ist, einen anstarrt, den Weg versperrt, sodass man ihn berühren muss und so weiter. Ich könnte die Liste nun endlos lang führen.

Ich glaube, dass sehr viele Mädchen oder Frauen diese Erfahrung machen, von einem Mann belästigt zu werden. Ich meine jetzt nicht genötigt oder so, sondern im Alltag einfach unangenehm belästigt, angefasst oder angesprochen. Habt ihr mal solche Erfahrungen gemacht und wie kann man sich da wehren?

Also ich bin zwar männlich, jedoch wurde ich auch schon mal von einem Mann belästigt. Ich saß auf einer Bank mitten in der Innenstadt von Halle. Er kam an, bat mich um Feuer. Ich gab ihm Feuer für seine Zigarette und er meinte sich nun zu mir setzen zu müssen und mich über mein (Privat)leben ausfragen zu müssen.

Auch bat er mir was zu trinken an, ich sollte aus seiner Flasche trinken.
Ich habe abgelehnt, bin aufgestanden und einfach gegangen. Das Ganze ist nun knapp zwei Jahre her.

Ich denke mal, dass das wirklich früher oder später jeder Frau passiert. Mit blöden Sprüchen oder Witzen kann ich umgehen, da fällt mir nämlich meist spontan was noch blöderes ein. Das schlimmste was mir in Sachen Angrapscherei passierte, war ein Typ der mir mal an der Bushaltestelle zwischen die Beine grapschte. Das hat der aber auch nur genau einmal gemacht, dem habe ich nämlich gewaltig eine geschallert. Ich glaube da war er so erschrocken, dass er sich vom Acker gemacht hat.

Es ist wirklich normal für Frauen, dass man solche Erlebnisse hat. Das ist sehr traurig, aber ich kenne keine Frau, die da keine Geschichte zu erzählen hat. Bei mir kam es ein mal fast zu einer Vergewaltigung auf einem Wandertag der Schule, bei dem ich dann mit einem vermeintlich netten Klassenkameraden schon zurück laufen wollte und der Rest war noch im Schwimmbad.

Bei einem anderen Mal saß jemand neben mir im Bus und war dann der Meinung, dass man mir am Bein und dann auch zwischen den Beinen anfassen kann. Ich konnte nicht mal eben gehen, weil ich am Fenster saß. Ich stand dann auf und habe ihn angebrüllt. Er saß dann nur noch beschämt mit hochrotem Kopf da.

Ich habe auch schon solche unschönen Erlebnisse mit dem selben Mann gehabt. Damals habe ich auch hier darüber geschrieben. Ich war mit der Situation absolut überfordert und wusste gar nicht, wie ich reagieren sollte. Ich habe immer versucht möglichst viel Abstand zwischen diesen Mann und mich zu bringen und ihm nach Möglichkeit aus dem Weg zu gehen.

Ich sehe ihn leider auch heute immer mal wieder und ignoriere ihn dann einfach. Ich möchte sicherlich nichts mehr mit so einem Menschen zu tun haben. Ich denke, dass es gerade für schüchterne Frauen wie mich schwierig ist, sich da irgendwie zu wehren. Ich denke auch, dass ich heute anders reagieren würde. Ich habe auch mal gehört, dass man ruhig laut werden soll, wenn so etwas in der Öffentlichkeit passiert. Damit auch andere Menschen darauf aufmerksam werden.

So unangenehm das auch ist, für eine Frau ist das einfach Alltag. Und es wird dann ja immer so gerne angeführt, dass die Flüchtlinge die riesige Gefahr für Frauen sind. Dabei sind die Einheimischen nun wirklich nicht besser. Wenn man nun noch bedenkt, dass die Zahl der angezeigten sexuellen Nötigungen und Vergewaltigungen seit ewigen Zeiten abnimmt, obwohl die Bereitschaft anzuzeigen zugenommen hat, dann weiß man, wie es unter den ach so zivilisierten Deckmantel tatsächlich aussieht.

Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich einen Mann heftigst geohrfeigt habe. Wie viele Männer in Bus und Bahn den Absatz mit voller Wucht auf den Fuß bekommen haben. Wie oft ich einen Kerl im Schwimmbad halb ertränkt habe. Das macht keinen Spaß, irgendwann hat man Übung und reagiert ganz automatisch.

Manches nimmt man auch einfach resigniert hin. Ich reagiere zum Beispiel gar nicht mehr, wenn mir irgendwelche Betrunkenen, die auf öffentlichen Treppen sitzen, mir an die Beine fassen. Wenn die einen Schuh ins Gesicht bekommen, dann ist mir das egal. Wenn nicht ist es auch nicht schlimm, Hauptsache ich bin da durch.

Was sich aber eindeutig gebessert hat, ist die Sensibilität der Polizei. Ich habe ja meinen Stalker. Damals, als das begonnen hat, gab es diese Tat offiziell noch nicht und es gab durchaus körperliche Übergriffe. Da hörte man von den Beamten so nette Sachen wie: Ich kann ihn verstehen. Seien sie froh, so geliebt zu werden. Das ist doch ein toller Mann, geben sie doch einfach nach.

Natürlich. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass die allermeisten Frauen, unabhängig von Alter, Auftreten oder Kleidungsstil, die sich in der Öffentlichkeit bewegen, schon einmal belästigt wurden. Unter anderem deswegen bin ich auch nicht der Meinung, dass in Sachen Gleichberechtigung der Geschlechter schon überall eitel Sonnenschein herrscht.

Ich wurde schon von Fremden blöd von der Seite angequatscht, in der U-Bahn hat man sich aufdringlich an mich gedrückt, Arbeitskollegen im Nebenjob haben anzügliche Bemerkungen gemacht und oft genug wurden mir von Unbekannten Gespräche aufgedrängt, an denen ich mitnichten interessiert war, und die spätestens nach 10 Minuten eiskalter Arroganz meinerseits in die Frage nach meiner Telefonnummer mündeten.

Wie man sich gegen diese mehr oder weniger subtilen sexistischen Belästigungen im Alltag wehren kann, wüsste ich auch gerne. Schließlich ist es nicht illegal, mit der "schönen Frau" (sprich, dem großen Busen) auf der Parkbank ein Gespräch anzufangen, in der U-Bahn herrscht ja immer so ein Gedränge und was blöde Witze angeht, soll man sich schließlich nicht so anstellen, ist ja schließlich nur nett gemeint!

Logische Argumente zählen nicht, Autorität hat man als Frau bei solchen Jammergestalten ja sowieso keine, und sofort einen Wutanfall zu bekommen wird uns Damen gerne als völlig unberechtigte Überreaktion ausgelegt. Wie heißt es doch so schön: Wenn ein Mann herumbrüllt, ist er energisch, wenn eine Frau herumbrüllt, ist sie hysterisch. Auch wenn ich nicht gerade stolz darauf bin, suche ich in derlei Situationen daher immer so schnell wie möglich das Weite.

Meine entspannte Pause auf der Parkbank ist sowieso ruiniert, und es bringt mir ja nichts, irgendeinem Typen erklären zu müssen, wieso ich mich nicht geschmeichelt fühle, dass ihm mein großer Busen so gut gefällt. Mit derlei widerlichen, schmierigen Gestalten gebe ich mich nun wirklich nicht gerne ab, und im Zweifelsfall wären sie mir mangels Nahkampferfahrung körperlich sowieso überlegen. Da helfen leider wirklich nur die Flucht und die Hoffnung, dass die nächste Generation besser erzogen wird, da bei der aktuell geschlechtsreifen schon sehr viele Blindgänger dabei sind.

Ich denke davon kann jeder ein Lied singen und ich finde schon, dass es wieder mehr am Zunehmen ist und neben den Einheimischen auch die Flüchtlinge aus anderen Ländern dazu nicht gerade einen kleinen Beitrag leisten. Sicherlich gab es das früher auch schon und auch deutsche sind kein Stück besser, aber negativ fallen mir in den letzten 2 Jahren hauptsächlich Ausländer mit Migrations- oder Flüchtlingshintergrund auf.

Durch meinen Job kam es häufiger dazu, dass ich näher am männlichen Patient arbeiten musste. Beim darüber beugen haben das manche schon als Einladung gesehen, dass sie mir an die Brust fassen dürfen oder auch beim hochheben und umsetzen auf einen anderen Stuhl das Gesicht einmal zwischen die Brüste gedrückt haben. Teilweise war es unabsichtlich, aber es gab auch die anderen die das mit voller Absicht gemacht haben und entsprechend gab es auch die Quittung dafür. Einer hatte zwei Tage später noch den Handabdruck im Gesicht als er erneut zur Dialyse gefahren wurde von mir.

Ansonsten das typische, Bus, Bahn, Flugzeug, Veranstaltungen überall schon erlebt. Sei es das Anfassen an der Brust, am Hintern oder auch vorne zwischen die Beine. Einfach "geschehen" lassen ist bei mir nicht, denn ich reagiere darauf sehr schnell und wie die Reaktion ausfällt kommt dann auch auf die Umgebung drauf an. In einem Flugzeug sitzend ist es etwas schwer den übergriffigen Mann zwischen die Beine zu treten wenn dieser daneben sitzt, dafür klappt der Schlag ins Gesicht wunderbar.

Als ich schwanger war war es besonders schlimm. Da konnte ich ab Nachmittags nicht mehr auf die Straße gehen, weil alle paar Meter ein schwarzer oder auch andere Migranten auf mich zugerannt kamen und meinten mich anfassen zu müssen oder mir auch eindeutige Angebote zu machen. Offenbar ist es dort wohl richtig "geil" mit einer Schwangeren Verkehr zu haben und auch dort haben es einige versucht mit ziehen ins Gebüsch gegen meinen Willen. Anzeige wunderbar, bringt wenig bis rein gar nichts somit ist die Selbstverteidigung nach wie vor das A und O in diesem Bereich, damit es gar nicht erst soweit kommt.

Natürlich. Leider. Regelmäßig. Ich will auch gar nicht den wachsenden Fremdenhass bedienen, aber seit zwei Jahren ist es deutlich extremer geworden. Früher, "im Club", da bin ich ja schon immer auf so etwas gedanklich eingestellt gewesen, weil alkoholisierte Männer nun mal schnell Hemmungen verlieren. Aber da lassen Männer einen auch in Ruhe, wenn man einen "Korb" gibt. Was mich nun aber stört, sind die Erlebnisse im Alltag.

Ich laufe tagtäglich 30 Min zur Uni, hin und zurück, auch während der Mittagspause. Was mir da für Leute hinterherlaufen, mir den Weg versperren und es einfach als Kränkung ihres Egos empfinden, dass ich jetzt nicht alles für sie stehen und liegen lasse. Die laufen einem dann nach, um ständig Beleidigungen zu rufen oder folgen einem bis zur Haustür oder bis an den Tisch im Lokal, in dem man zu Mittag isst. Ignoranz scheint sie total zu motivieren. Ich bin ja überglücklich, dass das alles tagsüber geschieht, wenn noch viele andere Passanten unterwegs sind. Aber man wechselt eben leider mittlerweile auch schon die Straßenseite, weil es zu häufig passiert.

Ich hatte die Situation nur einmal als ich ein Bewerbungsgespräch für meine Ausbildungsstelle in einer Kanzlei hatte. Der Anwalt war total gruselig und hat mir ständig auf die Brüste geglotzt. Als ich dann nach der Höhe der Ausbildungsvergütung fragte, meinte er, dass es zwar nicht viel wäre, er aber ab und zu einen Bonus verteilen würde und dieser von seinem subjektiven Standpunkt abhängen würde.

Damals fand ich das ziemlich gruselig und habe dann auch woanders eine Ausbildungsstelle bekommen, aber heute kann ich schon darüber lachen, weil er eben einfach ein totaler Freak war.