Wütend sein auf den ÖPNV behindernde Falschparker?
Neulich musste ich schnell nach Hause, um zum Flughafen zu fahren. Plötzlich hieß es, dass der Bus einen großen Umweg fahren müsse, weil aufgrund eines Falschparkers kein Fortkommen wäre. Dadurch habe ich rund 15 Minuten verloren und fand, dass solche Leute sehr hoch abgestraft gehören!
Seid Ihr auch schon auf den ÖPNV behindernde Falschparker wütend gewesen? Wärt Ihr auch für empfindliche Strafen und vielleicht sogar für eine Meldung in den Medien, damit sich solche Ereignisse nicht mehr oft wiederholen?
Immerhin warst du mit einem Bus unterwegs und hast nur 15 Minuten verloren. An einem früheren Wohnort haben die Leute ihre Autos in einer schmalen Straße oft so blöd geparkt, dass die Straßenbahn nicht mehr durch kam. Da half dann nur aussteigen, zwei Stationen laufen, in eine andere Linie einsteigen und an einer Haltestelle aussteigen, die weiter von der Wohnung entfernt lag, und den restlichen Weg nach Hause laufen.
Natürlich habe ich mich über die rücksichtslosen Autofahrer geärgert. Einmal hat der Straßenbahnfahrer wohl gedacht, dass der Platz reicht, hat er aber nicht. Ich muss sagen, dass ich bei dem knirschenden Geräusch, das folgte, und dem Anblick des ramponierten Autos schon ein kleines bisschen Schadenfreude empfunden habe.
Ich weiß nicht, wie hoch die Strafen für die Autofahrer genau sind. Ich nehme an, dass man dann halt 200 bis 300 Euro bezahlt wenn man kostenpflichtig abgeschleppt wird. Aber eine höhere Strafe ändert ja nichts an der Tatsache, dass es in dem Viertel einfach viel zu wenig Parkplätze gibt. Es steht ja niemand auf und denkt "heute parke ich mal die Straßenbahn zu, das wird ein Spaß". Die Leute parken ja wahrscheinlich deshalb so nah an den Schienen weil sie vorher ewig verzweifelt und erfolglos einen anderen Parkplatz gesucht haben.
Ob wer verzweifelt oder erfolglos war, ist mir eigentlich völlig egal. Man kann ja in der Stadt sowieso gut mit dem ÖPNV vorankommen. Ganz schlimm ist es, wenn man auf einen Bus vertraut, der einen zur S-Bahn zum Flughafen bringt. Kommt dieser nicht, muss man 30 Minuten auf die nächste Bahn warten und dann kann es schon mal bei exotischen Flugzeiten knapp werden.
Ja, ich habe wegen besagter Falschparker auch schon Termine verpasst und das waren nicht nur Freizeittermine sondern auch wichtige berufliche Termine. Aber wenn man selber Auto fährt weiß man eben, wie schwer es sein kann einen Parkplatz zu finden, von daher bin ich durchaus in der Lage Empathie mit Falschparkern zu empfinden, selbst wenn sie mich in dem Moment nerven.
Und natürlich kann man nicht überall öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Die Tatsache das ich das kann, weil ich den richtigen Wohnort habe und nicht zu ausgefallen Zeiten arbeiten muss, sagt nichts über andere Leute aus. Das sollte eigentlich klar sein.
Ich würde mich in so einem Fall natürlich auch ärgern, weil ich dann auch das Gefühl hätte, dass es nun mit meiner eigenen Zeit eng wird und ich hoffentlich noch alles schaffen kann, wenn ich mich dadurch verspäte, dass da ein Falschparker den Bus oder die Bahn behindert hat.
Aber ich kann mir auch vorstellen, dass das niemand freiwillig macht und nur, weil er sonst keinen Platz gefunden hat. Darum muss ich sagen, dass ich gerade eine Meldung in den Medien schon übertrieben finde. Eine Strafe wird es wohl geben, nehme ich mal an und das muss dann auch reichen.
Meldung über die Medien für Falschparken? Was kommt als Nächstes, Inhaftierung weil man zu wenig Porto auf einen Brief geklebt hat? Oder öffentliches Auspeitschen für schlecht sitzende Frisuren und das Tragen von Socken in Sandalen?
Es parkt ja niemand mit böser Absicht falsch, sondern das passiert, weil die Leute keine regulären Parkplätze finden. Wenn man schon gefühlt eine Ewigkeit sucht und z.B. einen Termin hat, dann parkt man in der Verzweiflung auch mal falsch. Das ist eben die letzte Idee, die man dann hat.
D wo ich früher gewohnt habe, haben die Parkplätze der Wohnanlage hinten und vorn nicht gereicht und viele haben dann links und rechts am Straßenrand geparkt. Autos haben da in der Mitte noch hindurchgepasst, aber wenn mal ein LKW kam, dann hatte der arge Probleme. Mehrfach habe ich es auch erlebt, dass die dann nicht weiter kamen.
Ich glaube, manche haben nicht damit gerechnet, dass da mal ein LKW durchs Wohngebiet fährt und möglicherweise weiß auch nicht jeder, wo die Busse langfahren und denkt nicht daran, dass mal irgendwo ein Bus durchpassen muss, wenn er parkt.
Dabei könnte ich mir vorstellen, dass das auch eher kleine Straßen betrifft, bei denen rechts und links an der Straße geparkt wird. Vielleicht sollte man die Verkehrsplanung auch nicht so gestalten, dass Busse ausgerechnet durch solche Gassen geleitet werden. Und das Grundproblem ist ja der Parkplatzmangel. Weil gerade in größeren Städten jeder freie Meter für den Bau neuer Häuser verwendet wird, die bringen ja Geld, wo die Leute dann parken wird gar nicht bedacht.
Da ich nun wieder auf dem Land wohne, habe ich hier das Problem glücklicherweise nicht. Aber störend ist es dennoch, wenn ich mal in die Stadt muss. Ich kalkuliere schon immer 20 min extra für die Parkplatzsuche ein. Manchmal reicht das aber auch nicht.
Falschparker, die Busse und Straßenbahnen behindern, sollten abgeschleppt werden und werden das meines Wissens in meiner Stadt auch. Ich denke, dass das als Strafe reicht. Natürlich ärgere auch ich mich maßlos darüber, das ein Einziger oder nur wenige Leute im Auto die vielen im Bus behindern. Aber die Strafe darf ja auch nicht unverhältnismäßig sein
Ich sehe es kritisch, wenn so etwas in den Medien, womöglich noch mit Foto hochgeputscht wird. Irgendwann haben wir dann wieder den Pranger, wie im Mittelalter. Außerdem sind dann die Zeitungen nur noch voll mit Berichten über Ladendiebstähle, sexuelle Belästigungen und ungerechte Wucherpreise bei Mieten. Ich weiß ja, dass es das alles gibt, möchte das aber nicht dauernd in den Zeitungen lesen oder im Fernsehen sehen.
Überall erschallt der Ruf nach härteren Strafen. Irgendwann bekommt man dann für eine Schlägerei mit blauen Augen lebenslänglich.
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