Würdet ihr Telefonumfragen beruflich machen wollen?

Vor ein paar Monaten habe ich ein Stellenangebot gelesen. Dort wurden Telefonistinnen für ein Meinungsforschungsinstitut gesucht. Man hätte dann am Telefon Interviews führen müssen und die Antworten notieren müssen. An sich ja keine stressige Aufgabe, aber wenn man mal bedenkt, wie man selber bei solchen Sachen reagiert, wenn man sie nicht möchte, habe ich mich dann nicht dafür beworben und mich dagegen entschieden. Würdet ihr das machen wollen und warum?

Ich würde so etwas sicherlich nicht machen wollen, denn ich telefoniere schon einmal nicht so gerne. Zudem reagieren viele Leute auf solche Telefonumfragen recht unhöflich, legen gleich wieder auf oder antworten pampig. Das würde mich auf Dauer sicherlich entmutigen und meine Stimmung verschlechtern. Irgendwann hätte ich dann sicherlich keine Lust mehr, überhaupt jemanden noch anzurufen.

Ich bewundere ja die Leute irgendwie, die irgendwo als Telefonist/In sitzen und geduldig mit den Leuten versuchen ein Gespräch zu führen. Das hält mich persönlich aber auch nicht davon ab, bei mir unnötig erscheinenden Umfragen aufzulegen, wenn der Anrufer sehr hartnäckig ist oder abzulehnen, wenn ich keinen Sinn in der Umfrage sehe oder ich zu diesem Zeitpunkt keine Zeit für eine Umfrage habe.

Auch ich möchte nicht als Telefonistin arbeiten müssen. Bei mir ist es schon von meiner Grundvoraussetzung her nicht angebracht, dass ich mich auf einen solchen Job bewerbe. Ich höre nämlich nicht besonders gut und gerade am Telefon habe ich immer wieder Verständnisschwierigkeiten. Deswegen kommt für mich ein Telefonjob eigentlich nicht in Frage. Außerdem telefoniere ich nur sehr ungerne und erst recht nicht mit mir unbekannten Personen.

Schließlich weiß man ja auch, dass die meisten Menschen überhaupt keine Lust daran haben, an solchen Umfragen per Telefon teilzunehmen. Viele legen einfach direkt wieder auf oder sie reagieren unhöflich. Ich hätte aber keine Lust, mich den ganzen Tag über so abwimmeln zu lassen und die nächste Nummer zu wählen in der Hoffnung, dass es diesmal besser klappt. Häufig bekommt man nämlich eine Provision für jedes erfolgreich geführte Gespräch und ohne diese Provision ist das Gehalt eher mager. Man muss also wirklich einige Gespräche führen und die Interviews voll durchführen, wenn man einen halbwegs akzeptablen Verdienst haben möchte.

Da kann ich mir bessere Verdienstmöglichkeiten vorstellen und würde auch auf diese zurückgreifen. Als Telefonistin würde ich mich jedenfalls nicht bewerben.

Ich hätte keine Lust darauf, Telefonumfragen zu machen oder generell am Telefon zu sitzen und mit Kunden zu tun zu haben. Denn solche Leute sind nicht besonders beliebt und bekommen dann auch schonmal die Aggressionen von genervten Kunden ab.

Eine Cousine von mir hat vor einigen Jahren eine Ausbildung bei der Telekom abgeschlossen und wurde dann im Kundencenter eingesetzt, wo sie dann wütende Kunden beruhigen musste. Sie hat den Job schon nach kurzer Zeit aufgegeben, weil sie das psychisch auf Dauer einfach nicht verkraftet hat und hat dann eine andere Ausbildung drangehängt.

Ich kann mich meinen Vorredner nur anschließen. Mich würde es auch total fertig machen, wenn ich den ganzen Tag die üblichen Unhöflichkeiten bis Frechheiten ertragen müsste. Auch wenn man es nicht persönlich nehmen darf, aber es schafft einfach keine gute Stimmung. Wenn ich mal einen Anruf dieser Art bekommen, bleibe ich immer höflich, auch wenn ich ablehne und sage, dass ich kein Interesse habe. Aber mir tun die Leute einfach so leid. Daher möchte ich auf keinen Fall eine von ihnen werden.

Ich habe mal für ein Mobilfunkunternehmen Umfragen gemacht, wie zufrieden die Leute mit ihrem bestehenden Mobilfunkvertrag sind. Ich musste denen also nichts verkaufen. Obwohl ich da noch jung war und allgemein ein dickes Fell habe, bin ich nach ein paar Wochen gegangen.

Das ist so schrecklich erniedrigend, wenn von 100 Leuten erst mal 60 Leute auflegen. Ich war immer sehr frustriert. Nur wenige der anderen Leute waren freundlich und haben die Fragen beantwortet. Es war auch in Ordnung wenn die Leute einfach freundlich abgelehnt haben. Aber diese ganzen Beschimpfungen waren schon schlimm.

Ich habe das schließlich nicht aus Spaß gemacht, sondern um neben meinem Studium etwas dazu zu verdienen. Eine Mitarbeiterin hat mir gesagt, dass die meisten das nicht lange machen. Da will ich mir auch gar nicht vorstellen, was die Leute zu hören bekommen, die Telefonanschlüsse verkaufen sollten. Denn die gab es ein paar Räume weiter auch.

Das wäre ein Beruf, den ich sicher nicht machen wollte. Ich möchte an meinem Beruf schon auch Freude haben und bei solchen Umfragen hätte ich die sicher nicht, wenn ich immer wieder abgewimmelt werde oder auch mal einfach aufgelegt wird. Dabei würde es mir sehr schwer fallen, meine gute Laune zu behalten und unverdrossen den nächsten anzurufen. Das würde ich sicher nicht lange aushalten.

Ich habe es mal kurzfristig nebenbei gemacht. Es ist ein ganz mühseliges Unterfangen, bis man eine Person am Telefon soweit hat, dass sie sich auf ein Gespräch einlässt. Selbst wenn sie monatlich weniger zahlen müssen, sind sie nicht bereit, das zu glauben. Es ist leider so, dass man am Telefon nicht zwischen seriösen und scheinbar seriösen Angeboten unterscheiden kann.

Ich weiß ja, wie ich selbst reagiere, wenn ich angerufen werde. War es der erste Anruf in einer Woche bin ich noch freundlich und höre mir an, um was es geht. Werde ich aber kurz hintereinander das zweite oder dritte Mal von jemandem angerufen, dann bleibe ich auch freundlich, aber sage bestimmt, dass mich das nicht interessiert. Dann wird meist auch mit einem Danke das Gespräch vom Anrufer beendet.

Festgestellt habe ich, dass Frauen bei Rückfragen besser informiert sind und Auskunft geben können. Aber sie haben einen Fehler, sie rasseln das was sie wollen, auswendig oder vom Papier abgelesen ohne Punkt und Komma herunter. Das missfällt mir. Das kenne ich auch, dass darauf geachtet wird, dass man genau die vorgegebenen Worte verwendet. Das finde ich im Gespräch unmöglich. Drückt man sich anders aus und passt sich dem Telefonteilnehmer an, kommt nach Beendigung des Gespräches unmittelbar jemand, der das bemängelt. Selbst wenn ein netter Mensch am Telefon ist, musste man aufpassen.

Dieser Beruf steht definitiv auf der Liste der Berufe, die ich nicht freiwillig machen würde. Wenn ich mir überlege, dass ich da sofort auflege und dass es bestimmt Leute gibt, die mit diesen Telefonisten noch viel unfreundlicher umgehen, soviel Geld können sie mir gar nicht bezahlen.

Ich würde diesen Beruf unter keine Umständen machen wollen. Genau wie du schon sagtest, man reagiert ja selbst schon auch nicht unbedingt positiv wenn jemand eine Meinungsumfrage am Telefon machen will. Ich könnte nicht damit umgehen wenn die Menschen einfach auflegen, beleidigend werden oder mich gar anschreien. Auch würde es mich stören wenn ich schon beim wählen der Nummer weiß das ich dem Menschen am anderen Ende der Leitung auf die Nerven gehe.

Ich habe größten Respekt vor den Menschen die diesen Job machen, und gleichzeitig tun Sie mir völlig Leid. Die psychische Belastung muss wirklich enorm sein. Vermutlich muss man versuchen das Ganze auszublenden wenn man keine anderen Wahl hat diesen Beruf auszuüben.