Würdet ihr Schauspielpatient sein wollen?

Ich habe kürzlich einen Aushang gesehen, bei dem Schauspielpatienten gesucht worden sind. Es ging wohl um eine Art Prüfung von Medizin-Studenten, wobei die Schauspieler eben benötigt worden sind. Es klang schon interessant, wobei die Bezahlung (siehe Mindestlohn) eher bescheiden war. Ich denke, unter Umständen wäre das sicherlich eine gute Erfahrung, gerade wenn man Student oder Schüler ist und sich etwas Taschengeld dazu verdienen möchte.

Für mich persönlich wäre das eher (allein wegen dem Lohn) nichts. Ich verdiene schließlich mehr als den Mindestlohn pro Stunde und wenn diese Prüfungen stattfinden soll, muss ich regulär arbeiten. Da entscheide ich mich natürlich für den Job, wo ich einfach mehr Geld verdienen würde, ist ja logisch.

Habt ihr schon einmal als Schauspielpatient an so einer Prüfung teilgenommen und wäre das unter Umständen etwas für euch? Ist das denn interessant oder eher langweilig? Würdet ihr anderen Menschen eher zu derartigen Jobs raten oder abraten?

Ich war selber noch nie Schauspielpatient, habe aber schon mit welchen gearbeitet. Daher kann ich schon sagen, dass die ganze Situation, die da simuliert wird, wirklich spannend ist und dass es bestimmt auch Spaß macht, die Patientenrolle zu spielen und den angehenden Arzt zu "prüfen". Wenn ich die Gelegenheit bekäme, dann würde ich das auch sehr gerne einmal ausprobieren. Ich halte mich zwar nicht gerade für ein schauspielerisches Supertalent, aber das ist in diesem Fall ja auch gar nicht nötig. Man bekommt schließlich eine ziemlich genaue Anweisung, was man sagen und tun muss, und ansonsten soll man sich eher natürlich und lebensecht verhalten.

Um die Gage ginge es mir dabei dann auch gar nicht so wirklich, sondern eher um die Erfahrung. Dass man von dem "Job" des Schauspielpatienten nicht leben kann, ist mir schon klar, daher erwarte ich da auch gar kein großartiges Honorar. Im wesentlichen dient man mit seinem Engagement ja eher der Unterstützung junger Mediziner bei ihrer Ausbildung, und das ist in meinen Augen eigentlich fast schon eine ehrenamtliche Tätigkeit. Ich will schließlich von den Ärzten der Zukunft auch gut und kompetent behandelt werden, und zum Erwerb der nötigen Kenntnisse im Umgang mit Patienten sind solche Simulationen einfach ein hervorragendes Ausbildungsmittel. Und so lange dauern diese Unterrichtseinheiten auch nicht. Man kann es also auch als "Freizeitaktivität" ansehen und muss dafür nicht viel Geld verlangen.

Ich war das schon und ich wäre Dankbar gewesen, wenn es dafür Geld gegeben hätte! Das ganze hat man ehrenamtlich gemacht und Diente zur Ausbildung des ehrenamtlichen Bereiches oder auch wenn mal wieder geübt werden musste. Da braucht man auf einen Schlag hunderte Schauspieler und "Verletzte" die kann man gar nicht alle bezahlen.

Für die Prüfung der Notfallsanitäter und Rettungsassistenten stand man ebenfalls bereit für seine anderen Kameraden, damit diese ein Opfer hatten zum versorgen. Da wurde man gar nicht erst gefragt ob man möchte, man wurde verpflichtet immerhin hat man auch ein Opfer erwartet damit man seine Prüfung ablegen kann. Jeder musste mal und keiner konnte sich drücken, wie in der Ausbildung halt auch wenn in der San Arena "gespielt" wurde.

Wenn du keinen Job hast ist das sicherlich anders als wenn du einen anderen Job dafür auf Urlaub legen müsstest nur damit du dort mitmachen kannst. Bei den Ehrenamtlichen Veranstaltungen habe ich auch nur mitgemacht wenn ich nicht extra frei nehmen musste, sprich keinen Urlaub aufwenden und es mir in den Zeitplan gepasst hat und ich nichts vor hatte. Darum drehte sich nicht alles in meinem Leben aber andere sahen das anders, haben dafür extra frei genommen und auch alles andere hinten angestellt. Jedem das seine und wenn man dann noch mit dem Hobby etwas verdienen kann, warum denn nicht? Als Job um sich über Wasser zu halten ist das nichts, aber besser als gar nichts zu bekommen und Spaß macht es auch, manchmal jedenfalls.