Würdet ihr mit eurem Partner beruflich zusammenarbeiten?
Ein Beruf ist etwas, was einen ausfüllen und Spaß machen sollte. Leider haben nur wenige Menschen dieses Glück und können ihr Hobby zum Beruf machen. Trotzdem sollte eine gewisse Genugtuung dabei sein bei dem, was man tut.
Neben dem Beruf an sich spielen da natürlich auch andere Faktoren mit rein, wie z. B. die lieben Arbeitskollegen. Was nützt der tollste Job, wenn das Arbeitsklima durch die Personen, mit denen man zusammenarbeitet, vergiftet wird? Ich spreche da aus eigener Erfahrung, dass dies den schönsten Job ruiniert und zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann.
Viel schöner ist es da, mit Menschen zu arbeiten, die einen selbst und die Arbeit zu schätzen wissen. Toll ist es dann, wenn sich sogar Freundschaften daraus entwickeln. Oder findet ihr es problematisch, wenn die Arbeitskollegen auch Freunde sind?
Noch eine Stufe weiter lässt sich das ganze natürlich treiben, wenn man mit seinem Lebensabschnittsgefährten zusammenarbeitet. Oder wie steht ihr dazu? Denkt ihr, dass es zu Problemen kommt, wenn man diesen Schritt geht? In Großraumbüros ist das bestimmt auch noch einmal etwas anders als in der Selbstständigkeit zu zweit.
Ich persönlich denke, dass darin viel Potenzial liegt. Allerdings auch nur, wenn man in der Partnerschaft gut miteinander auskommt und nicht permanent am Streiten und Diskutieren ist. Und in der ersten Verliebtheitsphase ist es bestimmt auch nicht sehr günstig, wenn man zusammenarbeitet, da die Produktivität auch sehr leidet.
Oder findet ihr es generell unangemessen, mit seinem Partner zusammenzuarbeiten?
An sich würde ich das nicht schlecht finden mit meinem Partner zusammen zu arbeiten. Mich würde das nicht weiter stören, wobei wir schon in unterschiedlichen Bereichen arbeiten wollen und das schlichtweg keinen Sinn macht. Wäre es aber anders, hätte ich auch kein Problem mit einer beruflichen Zusammenarbeit. Ich verstehe mich ja super mit meinem Partner und wir können durchaus miteinander diskutieren und uns auch mal kritisieren.
Für jeden ist das sicherlich nichts. Gerade, wenn man sehr freiheitsliebend ist, wird die Beziehung an so einer Zusammenarbeit scheitern. Man muss eben sehen, wie man so zusammen funktioniert und ob man das der Beziehung zumuten kann.
Ich würde nur bei kleineren Projekten mit meinem Partner zusammen arbeiten wollen, zum Brainstorming quasi. Dauerhafte zusammenarbeit im Job ist taktisch unklug und würde mich tierisch langweilen.
Wir ergänzen uns schon gut, so erfasse und verarbeite ich Informationen sehr viel schneller als er aber er ist gewissenhafter und gründlicher wenn er Projekte umsetzt. Er ist geduldiger als ich. Aber eben weil ich gedankenmäßig ihm gefühlt Lichtjahre voraus wäre würde ich mich zu Tode langweilen. Die Arbeit mit ihm wäre zwar effizient und gut, ich wäre aber geistig unterfordert und unausgeglichen.
Ich werde demnächst tatsächlich mit meinem Freund zusammen arbeiten. Dauerhaft könnte ich mir das nicht vorstellen und ich würde nun auch nicht jeden Tag mit meinem Freund zusammen arbeiten wollen. Nur am Wochenende, so wie es bei uns beiden der Fall sein wird, finden wir jedoch beide super und ich freue mich auch schon darauf. Immerhin arbeite ich schon länger da und mein Freund kommt dann quasi hinzu, worüber ich mich sehr über den neuen Mitarbeiter freue.
Bei uns hat es sich einfach extrem angeboten. Mein Freund ist ja mit dem Studium nun fertig und hat quasi so lange frei, bis er dann endgültig ins Arbeitsleben startet. Bis er etwas findet, arbeitet er dann auch am Wochenende bei mir, so dass er zwischenzeitlich etwas Geld verdienen kann. Bei mir im Betrieb wird gerade händeringend nach Mitarbeitern gesucht und mein Freund kann deshalb quasi direkt einsteigen, ohne große Bewerbungsphase. Das ist einfach praktischer für ihn und für mich natürlich auch, da ich dann endlich nicht mehr so viele Überstunden machen muss.
Wie gesagt, auf Dauer wäre das sicher nichts für mich. Nur am Wochenende ist jedoch gar kein Problem, zumal das ja auch zeitlich begrenzt ist. Wir verstehen uns sehr gut und ich wüsste nichts, was dagegen sprechen würde. Stattdessen hat das jede Menge Vorteile, sowohl für ihn, als eben auch für mich. Von daher freue ich mich darauf und bin sehr gespannt auf diese neue Erfahrung.
Ich würde das auf keinen Fall mehr tun. Ich hatte dies bereits einmal getan, ja ich hatte meine Ex-Frau sogar auf der Arbeit kennen gelernt. Meiner Ansicht nach ist dies eine ganz schlechte Ausgangssituation. Es gibt beruflich immer wieder Reibungspunkte, was auch betrieblich gesehen sehr produktiv sein kann. Aber wer kann schon im Büro vergessen, dass man mit seinem Gegenüber privat zusammen ist?
Noch schlimmer ist es, wenn ein Partner der Vorgesetzte des anderen ist. Wie soll das funktionieren? Zu Hause eine Partnerschaft auf Augenhöhe und im Büro gibt der eine dem anderen Anweisungen? Und zudem muss auch noch darauf geachtet werden, dass der Partner gegenüber anderen nicht bevorzugt wird.
Ich hatte mit meiner Frau zusammengearbeitet und das ergab dann in der Folge extrem katastrophale Entwicklungen. Ich habe auch mal in einem Geschäft gearbeitet, welches meinem älteren Bruder gehörte. Der war nun mein Chef und auch dies führte zum Chaos. Letztendlich war dadurch in der Folge der komplette Familienverband zusammengebrochen.
Freidenker28 hat geschrieben:Noch schlimmer ist es, wenn ein Partner der Vorgesetzte des anderen ist. Wie soll das funktionieren? Zu Hause eine Partnerschaft auf Augenhöhe und im Büro gibt der eine dem anderen Anweisungen? Und zudem muss auch noch darauf geachtet werden, dass der Partner gegenüber anderen nicht bevorzugt wird.
Warum soll das nicht funktionieren? Es ist einfach eine Frage der Haltung. Mein Mann arbeitet durchaus ab und zu in meiner Firma mit. Da gebe ich die Anweisungen und nehme die Arbeit ab. Und? Deshalb können wir trotzdem das Arbeitszimmer verlassen und auf Augenhöhe weitermachen.
Früher als ich auch noch angestellt war, haben wir für konkurrierende Unternehmen einer Branche gearbeitet. Da saß man regelmäßig an einem Tisch und hat, zur Sicherheit immer mit einem Teil der beiden Rechtsabteilungen in Schlepp, Verhandlungen geführt. Sprich, man war am Tisch verfeindet, weil jeder die Interessen seines Unternehmens vertreten hat. Anstrengend war, dass man ständig unter totaler Beobachtung stand und immer alles genau dokumentieren musste, damit es nie heißen konnte, man hätte sich hinreißen lassen. Privat war das nie ein Problem.
Absolut nicht, denn ich trenne das berufliche vom privaten strikt und wenn ein Partner dazu nicht ebenfalls in der Lage ist das zu differenzieren, dann ist der Stress bereits Vorprogrammiert. So hat es nichts auf der Arbeit zu suchen, dass man dort seine Privaten Dinge bespricht aber auch nicht Zuhause das ganze Arbeitsleben dann weiter bespricht und da mit nie zur Ruhe kommt. Entsprechend würde ich das nicht wollen und werde es auch vermeiden wie weiterhin.
Zwar hat es sich schon ergeben, dass ich kurzweilig meinen Ex Partner mit bei der Arbeit hatte für ein Projekt, aber da wurde auch vorher ganz klar geklärt was geht und was nicht geht. Denn im Dienstlichen bin ich ihm ebenfalls übergeordnet und nicht gleich gestellt und entsprechend sollte er direkt merken, dass er keine Sonderbehandlung erfährt nur weil er eben zu diesem Zeitpunkt mein Partner war. Denn das wäre auch den anderen gegenüber nicht fair gewesen und hätte für mich ebenfalls Dienstrechtliche Konsequenzen gehabt.
Aus meiner Selbstständigkeit habe ich meine Partner immer komplett heraus gehalten und sie nie daran teilhaben oder mitmachen lassen. Selbst wenn sich der Partner dafür interessiert, dann hat er ebenfalls die Möglichkeit den gleichen Weg zu gehen wie ich und ein eigenes Start Up mit Unternehmen hoch zu ziehen, anstatt sich in das gemachte Nest zu setzen. Es ist meines und das wird es auch bleiben und da hat kein Partner etwas darin zu suchen oder mitzuwirken.
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