Würdet ihr Haarmodel sein wollen?

Ich finde es immer gut, wenn man Menschen, die noch in der Ausbildung sind und Hilfe brauchen, Hilfe eben anbietet. Das kann Hilfe bei der Bachelorarbeit oder Masterarbeit sein, weil man da Teilnehmer für eine Umfrage braucht. Das kann aber auch was vollkommen anderes sein wie zum Beispiel, dass man sich einem Friseurlehrling zur Verfügung stellt. Irgendwo muss so ein Lehrling ja auch üben.

Ich bekomme immer wieder mit, wie Lehrlinge dann Modelle suchen, damit sie an ihnen eben üben können. Die Haarschnitte wären dann auch kostenlos. Jedoch müsste man dann komplett die Kontrolle abgeben, was mein Fall überhaupt nicht wäre. Ich bestimme gerne selbst, wie meine Haare auszusehen haben hinterher und kann es gar nicht leiden, wenn man mir einen Haarschnitt oder eine Farbe verpasst, die ich gar nicht haben wollte. Würdet ihr so ein Haarmodel sein wollen oder wäre das überhaupt nichts für euch? Habt ihr das vielleicht schon mal gemacht und wie zufrieden ward ihr mit dem Ergebnis?

Ich habe mit meinen Haaren zwei Jahre lang eine Auszubildende Friseurin begleitet. Sie hat Schneiden probieren dürfen und auch Dauerwelle. Mit der Dauerwelle habe ich sie bis zur Prüfung begleitet und war dann auch Prüfungsmodel. Es hat Spaß gemacht und die Kontrolle muss man nicht abgeben. Der Haarschnitt war so, wie ich ihn haben wollte und auch die Dauerwelle. Alle halbe Jahre bekam ich diese und zwischendurch hat sie an meinem Kopf das Wickeln gelernt.

Wenn ich heute da hin gehe, bekomme ich die Haarschnitte immer noch umsonst und für Färben und eine eventuelle neue Dauerwelle muss ich nur das Material bezahlen, weil ich praktisch geholfen habe, dass diese Auszubildende die Prüfung geschafft hat.

Ich möchte kein Haarmodel für einen Friseurlehrling sein, da ich meine Frisur praktisch nicht verändere. Ein Friseur dürfte mir eine aufwendige Flechtfrisur, Hochsteckfrisuren, Locken drehen oder vielleicht auch die Haare im Sleek-Look kletten. Wenn die Schere zum Einsatz kommen würde, dann würde ich wegrennen. Eventuell wäre Färben bei mir auf dem Kopf erlaubt, wenn ich nicht komplett blondiert werde.

Ich würde mich schon als Haarmodel zur Verfügung stellen, sofern ich meine Frisur, sei es Schnitt oder Farbe, eh verändern wollen würde. Meist wird ja vorher gesagt, wofür ein Haarmodel gesucht wird. Es wird zwar nicht in allen Einzelheiten durchgesprochen, aber man weiß schon, worauf man sich ungefähr einlässt. Ich kenne das so, dass vorher gesagt wird, ob ein Modell für eine Dauerwelle, zum Haarefärben, für eine Kurzhaarfrisur oder sonstiges gesucht wird. Meist wird ja auch vorher definiert, welche Haarbeschaffenheit das Model mitbringen soll.

Ich habe mich auch schon als Haarmodel zur Verfügung gestellt und es wurde nie irgendwas gemacht, was ich nicht wollte, sondern genau wie bei einem normalen Friseurbesuch durfte ich sagen, was ich möchte und der Auszubildende hatte das dann genauso umzusetzen, wie ich das eben benannt habe. Also von Kontrolle aus der Hand geben und der Lehrling macht dann einfach mal, war da gar nichts zu spüren.

Im Endeffekt ist ja auch extrem wichtig, dass die Lehrlinge verstehen, was der Kunde wünscht und dies befolgen kann. Für alles andere gab es meistens spezielle Anfragen, das eben in dem Friseursalon aushing, dass man Modelle für Färben, Dauerwelle etc. sucht und man sich dafür dann eben melden konnte. Da wurde also bei niemandem etwas gemacht, was die Person nicht wusste und es wurde immer im Vorfeld besprochen, was gemacht wird und auch wie es gemacht wird und ob derjenige damit einverstanden ist.

Ich war einmal Haarmodel, doch zum Glück wurde an mir nur eine neue Technik für Locken ausprobiert. Angeblich sollten diese besonders lange halten. Das war bei mir leider nicht der Fall, allerdings hat sich an meinen Haaren schon so mancher Friseur die Zähne ausgebissen, weil sie immer wieder nach kurzer Zeit in ihren glatten Zustand fallen.

Die Frisur sah sehr gut aus und die Friseurin hat an mir lediglich ihren Kolleginnen demonstriert, wie die neue Technik funktioniert. Da wurde also nichts gegen meinen Willen geschnitten oder gefärbt.

Ich habe mich in meinem Leben schon ein paarmal als Haarmodel zur Verfügung gestellt und werde das demnächst wahrscheinlich wieder machen, weil ich Lust auf eine neue Frisur habe. Ich mache das bei einem relativ teuren Friseur, den ich mir sonst nicht leisten könnte. Er sucht immer mal wieder Leute, die sich für seine Auszubildenden zur Verfügung stellen.

Ich durfte so ungefähr meine Wünsche äußern. Zum Beispiel wollte ich keinen ganz kurzen Haarschnitt und auch nicht, dass meine Haare gefärbt würden. Mit dem Ergebnis war ich immer zufrieden. Ich habe aber auch ziemlich unkomplizierte dichte und lockige Haare, wo ein Fehlschnitt nicht so auffällt und die schnell wieder nachwachsen.

Früher hätte ich mir das wahrscheinlich sehr gut vorstellen können, da ich in meinen jugendlichen Jahren sehr experimentierfreudig war was meine Haare anging. Das einzige was ich mir immer sehr schwer vorstellen konnte war ein extremer Kopfhaarschnitt, da ich da wahrscheinlich auch durch meine Kindheit vorgeprägt war und ab dann lieber längere Haare tragen wollte. Ansonsten bin ich von hellblond bis schwarz regelmäßig durchgewechselt und konnte mich nicht wirklich entscheiden.

Mittlerweile bereue ich es etwas, meine Haare damit so kaputt gemacht zu haben und könnte mir aus diversen Gründen nicht mehr vorstellen, als Haarmodel zu arbeiten. Tatsächlich habe ich eine Freundin die das für eine recht bekannte Marke von Haarfärbemittel tut und sie hat wirklich alle paar Monate einen komplett neuen Look. Dabei muss sie häufig auch für sehr ausgefallene Farben herhalten. Da ich inzwischen eher klassisch unterwegs bin, würde das dann nicht meinen Typ entsprechen und ich würde mich schlicht und einfach nicht wohlfühlen.

Leider ist es auch nicht so, dass die mir bekannte Freundin besonders viel dafür verdient. Allerdings macht sie es gerne und ist da stets offen etwas Neues auszuprobieren, was sie wahrscheinlich auch einfach so für sich machen würde. Von daher finde ich es eine gute Möglichkeit, in einem bestimmten Maß Interesse und Beruf verbinden zu können.