Würdet ihr eure Lebensmittel online kaufen?

Könntet ihr euch vorstellen, eure täglichen Lebensmittel online zu bestellen? Viele Supermärkte bauen ja in letzter Zeit ihr Onlineangebot immer weiter aus, und auch bei mir in der Nähe sieht man den z.B. den „Rewe Lieferservice“ immer häufiger.

Wenn man aus körperlichen/gesundheitlichen Gründen nicht das Haus verlassen kann, könnte ich mir das schon vorstellen. Oder aber, wenn man eine größere Feier plant und dementsprechend auch große Mengen an bestimmten Lebensmitteln und Getränken braucht.

Aber gerade frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse würde ich mir immer lieber selbst aussuchen, als sie mir liefern zu lassen. Habt ihr euch schon mal einen normalen Wocheneinkauf liefern lassen? Was sind eure Erfahrungen damit? Glaubt ihr, das wird sich in Zukunft durchsetzen?

Glaubt ihr, das wird sich in Zukunft durchsetzen?

Was heißt denn in Zukunft? Das gibt es doch schon lange und wird auch schon lange genutzt. Darüber gibt es schon Themen hier im Forum von 2007 Lebensmittel günstig im Internet kaufen?, von 2011 Bio-Fleisch und Bio-Geflügel online kaufen und 2015 Amazon bietet bald Lebensmittel an und noch einige mehr. Die Suchfunktion spuckt da einige Themen aus. Viele Supermärkte bieten das auch an und ich kann es verstehen, dass man diesen Dienst in Anspruch nimmt, wenn man eben nicht zum einkaufen kommt oder nicht gut zu Fuß ist oder kein Auto hat.

Glaubt ihr, das wird sich in Zukunft durchsetzen?

Was heißt denn in Zukunft? Das gibt es doch schon lange und wird auch schon lange genutzt.

Die Frage von Viktoria war nicht, ob es das schon lange gibt, sondern, ob es sich durchsetzt. Dabei ging es Viktoria, wie ich es verstanden habe, nicht generell um online-shops, die bestimmte Lebensmittel anbieten, sondern um stationäre Geschäfte, z.B. REWE, die ihr Angebot dahingehend erweitert haben, dass sie einen Lieferservice für Waren, die es in den stationären Geschäften gibt, die man sich aber auch online aussuchen kann, anbieten - wobei Kaisers/Tengelmann übrigens Geschichte ist.

Ich nutze Online-Shops für Lebensmittel regelmäßig, da man leider bestimmte Lebensmittel nur dort bekommt. Einen Lieferservice eines stationären Geschäfts habe ich allerdings noch nicht genutzt. In meiner Umgebung kann ich einige Geschäfte gut mit dem Fahrrad oder Auto erreichen. Da kann ich dann die Lebensmittel direkt vergleichen (z.B. no-name vers. Marke). Bei Obst und Gemüse ist mir die Frische äußerst wichtig, da verlasse ich mich lieber auf meinen persönlichen Eindruck. Diesen Aspekt hat Viktoria auch angesprochen.

Mein Sohn hat einen Lieferservice eines stationären Geschäftes vor nicht allzu langer Zeit mal ausprobiert, da er und seine Freundin zu dieser Zeit beruflich extrem eingespannt waren und der Service als Werbemaßnahme kostenlos war. Das schien auch ganz O.K. gewesen zu sein, aber die beiden haben den Lieferservice bisher trotzdem nicht wieder in Anspruch genommen, obwohl mein Sohn vieles im Internet bestellt.

Ich glaube nicht, dass sich das Modell Lieferservices generell durchsetzt und ich hoffe es auch nicht! Ich finde es ein schönes Angebot für Menschen, die selbst nicht im stationären Geschäft einkaufen können und niemanden haben, der das für sie erledigt. Aber zu Lebensmitteln sollte man nicht den persönlichen Bezug verlieren. Man sollte sie, wenn irgend möglich mit seinen Sinnen aussuchen und dann mit Freude zubereiten.

Ich habe bisher einmal ein Lebensmittel online bestellt. Man bekommt es so nicht im Supermarkt zu kaufen und ich habe es dann bei Amazon gefunden und bestellt. Da es aber sehr ergiebig ist, kommt es nicht so häufig vor, dass ich dies bestellen muss. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, die Lebensmittel online zu kaufen, wenn es sich um größere Mengen handelt und ich einfach körperlich nicht in der Lage sein sollte, selbst einkaufen zu gehen. Für ältere oder kranke Menschen ist das sicherlich eine gute Möglichkeit, gerade wenn sie da niemanden um Hilfe bitten möchten. Ich denke schon, dass dieses Konzept auch in Zukunft bestehen bleiben wird. Aber mir ist es trotzdem immer noch am liebsten, wenn ich eben selbst einkaufen und aussuchen kann, was ich haben möchte.

Wir haben schon einige Shops ausgetestet und Nahrungsmittel online bestellt. Die Erfahrungen waren eher gemischt. Was Obst und Gemüse angeht, bekommt man wirklich sehr frische Ware, sodass es da nichts zu meckern gibt. Die ist auch in der Regel so verpackt, dass da nichts passieren, also kaputt gehen kann bevor die Ware beim Kunden angekommen ist.

Bei einem Geschäft, das einen eigenen Online-Shop hatte, habe ich aber eher schlechte Erfahrungen gemacht. Dort war das nämlich zwei oder dreimal der Fall, dass wir ein bestimmtes Produkt bestellt haben, aber nicht angezeigt worden ist, dass es nicht vorrätig war. Also hat man uns einfach eine billigere Alternative gegeben und das ist erst rausgekommen als wir die Ware dann abholen wollten.

Das fand ich dann schon sehr unverschämt und dreist und auf mich wirkte das so, als würde man darauf spekulieren, dass der Kunde die Ware so dringend braucht, dass er sich auch mit billigem Ersatz zufrieden geben würde. Es wurde dann zwar auch weniger berechnet, aber wenn ich etwas bestimmtes haben möchte von einer bestimmten Marke, dann ist es unverschämt mir ein billiges Ersatzprodukt unterjubeln zu wollen.

Im Winter habe ich das zweimal für jemanden gemacht und für mich auch gleich bestellt. Und das war vor allem ein relativ teurer Spaß, weil man auch noch diverse Zuschläge für Tiefkühlware, Pfand und Lieferkosten hat. Für zwei Einkäufe, die jeweils vielleicht zwei Tüten entsprochen haben, musste ich 140 Euro zahlen, das fand ich schon erstmal ganz schön happig. Vor allem, wenn man überlegt, was man für diese Summe bei den Discountern bezahlt. Und es waren wirklich nur Standardsachen wie Lebensmittel dabei, keine Zigaretten, Spirituosen, Kosmetika oder sonstige Artikel.

Was man sich auch vor Augen führen muss, ist der gewaltige Müllberg, der dabei entsteht. Insgesamt waren es mehrere riesige Kartons und einige kleine plus etliche Folien und Verpackungsmaterialien. Im Nachhinein war das teurer und unentspannter als ich mir das hätte denken können. Obst und Gemüse war alles auf den ersten Blick frisch, aber in meiner Wahrnehmung sind die Sachen schneller gealtert, als ich es sonst aus dem Laden kenne.

Insgesamt glaube ich irgendwie nicht, dass sich in Deutschland das System durchsetzen wird, vor kurzem war irgendwo auch zu lesen, dass Rewe mit seinem Lieferdienst Minus macht. Einige der Vorurteile, die manchmal so kolportiert werden, halte ich aber für Blödsinn. Weder schadet man meiner Meinung nach damit dem stationären Handel und schon gar nicht verliere ich den Bezug zu Lebensmitteln. Ich wüsste nicht, was am bestellten Knoblauch anders sein sollte als am im Laden selbst gekauften. Diesbezüglich habe ich da nichts feststellen können.

Ich habe schon einmal den Rewe-Lieferservice privat genutzt, als ich damals noch woanders gewohnt habe. Da hatte ich es zu Fuß zum nächsten Supermarkt immer 20 Minuten - ein Auto oder Fahrrad habe ich nicht. Getränke nach Hause zu schleppen, war natürlich immer eine Qual, wobei es auch nervig war, Klopapier oder andere sperrige Sachen zu kaufen. Noch dazu muss man sagen, dass ich im dritten Stock ohne Aufzug gewohnt habe. Von daher habe ich da online mal eine Großbestellung getätigt.

Da man beim ersten Mal keine Lieferkosten bezahlen musste und ich auch wirklich viele Getränke und Dosen bestellt hatte, hat sich das schon gelohnt. Nun bin ich ja aber umgezogen und habe zum einen einen Aufzug, zum anderen ist nur wenige Schritte von mir entfernt ein Supermarkt, den ich auch von meinem Fenster sehe. Von daher muss ich natürlich nichts bestellen.

Bei der Arbeit nutzen wir den Lieferservice aber auch mehrmals die Woche, der dann Milch für die Kaffeemaschine und frisches Obst bringt. Ich finde das ganz praktisch und kann mir schon vorstellen, so etwas in Zukunft wieder zu nutzen. Momentan brauche ich das eben nicht mehr, aber wenn das doch mal der Fall sein sollte, würde ich jederzeit wieder darauf zurückgreifen.

Obst und Gemüse war alles auf den ersten Blick frisch, aber in meiner Wahrnehmung sind die Sachen schneller gealtert, als ich es sonst aus dem Laden kenne. ...
Einige der Vorurteile, die manchmal so kolportiert werden, halte ich aber für Blödsinn. ... und schon gar nicht verliere ich den Bezug zu Lebensmitteln. Ich wüsste nicht, was am bestellten Knoblauch anders sein sollte als am im Laden selbst gekauften. Diesbezüglich habe ich da nichts feststellen können.

@Verbena: Auf der einen Seite beklagst du, dass Obst und Gemüse, die du dir unbesehen hast liefern lassen, schneller 'gealtert' seien als von dir im Laden gekaufte und auf der anderen Seite kannst du da keinen Unterschied feststellen.

Ich nutze Online-Shops für Lebensmittel regelmäßig, da man leider bestimmte Lebensmittel nur dort bekommt. ... Bei Obst und Gemüse ist mir die Frische äußerst wichtig, da verlasse ich mich lieber auf meinen persönlichen Eindruck. ... Aber zu Lebensmitteln sollte man nicht den persönlichen Bezug verlieren. Man sollte sie, wenn irgend möglich mit seinen Sinnen aussuchen und dann mit Freude zubereiten.

Ich finde es schade, dass ich bestimmte Lebensmittel nur in Online-Shops bekomme. Der eine hat das Produkt, was ich bevorzuge, ein anderer ein anderes. Bis ich das durch die Methode 'Erfolg und Irrtum' (oder eher Irrtum, Irrtum, Erfolg) herausgefunden habe, ist das manchmal etwas mühsam. Da wäre es mir auch lieber, ich könnte vor Ort vergleichen. Da muss ich aber Kompromisse eingehen, weil ich vor Ort kein Geschäft habe, das mir das bietet.

Keine Kompromisse möchte ich aber bei frischer Ware, die bei mir fast ausschließlich aus Obst und Gemüse besteht, eingehen. Ich kaufe z.B. gerne bei einem bestimmten Discounter in meiner Nähe ein, da dieser ein vielfältiges Angebot an Obst und Gemüse hat, Bio oder auch nicht Bio, aber (fast) immer in hervorragender Qualität.

Vor wenigen Tagen brauchte ich Gemüse für eine Moussaka. Ich also hin zum Discounter meines Vertrauens. Große Enttäuschung bei den Auberginen, da war gerade ein Mitarbeiter dabei, diese mit Schwung einzuräumen, sprich: Er schmiss sie ins Regal. Da war ich schon so frei und habe mir eine aus dem Karton, der noch zum Einräumen dastand, ausgesucht. Entschädigung aber bei den Tomaten. Ich kann jetzt gar nicht mehr sagen, wie viele verschiedene Sorten angeboten wurden. Für meine Moussaka habe ich dann zwei verschiedene mit Vorfreude aufs Gericht ausgesucht und noch eine dritte, die mich gerade anlachte, zum Naschen. Das meine ich mit 'persönlichem Bezug', das macht mir Freude und das kann mir kein Lieferdienst bieten.

Manchmal weiß ich auch noch gar nicht, was ich kochen möchte. Das geht doch bestimmt auch anderen so. Dann lässt man sich von dem inspirieren, was im Angebot und gut präsentiert ist. Man sieht die angebotenen Waren und es entsteht ein Bild, was man daraus Gutes kochen wird.

Bei mir ist es gerade anders herum, um mal auf den letzten Absatz des letzten Beitrages einzugehen. Ich weiß, was ich kochen will und bestelle die dafür notwendigen Zutaten im Supermarkt. Ich rufe also die Website des Marktes auf und suche bei den Rezepten das Gericht heraus, welches ich gern am Abend zubereiten möchte. Dann lasse ich mir die Zutaten auf einer Einkaufsliste anzeigen und bestimme, welche ich bestellen möchte und welche ich nicht benötige.

Abschließend bestelle ich die Lebensmittel. Nun fahre ich nach Feierabend zu dem Markt und hole die bestellten Lebensmittel ab und bezahle sie erst dann. Das ist irre bequem für mich und erleichtert mir einiges an Arbeit. Auch muss ich nicht durch den Markt laufen und werde vielleicht noch von anderen stark umworbenen Artikeln verführt, diese zu kaufen.

So zahle ich statt 25 Euro eben nur 20 Euro. Ich muss das Obst und Gemüse nicht extra besichtigen, ich traue dem Markt da schon über den Weg. Die werden nur Qualität liefern, dessen bin ich mir sicher. Sie haben gar kein Interesse an schlechten Kritiken. Also ich bin aufgrund meiner Berufstätigkeit unbedingt ein Fan vom Liefer- bzw. Abholservice.

Ich würde so einen Lieferservice aus verschiedenen Gründen nicht in Anspruch nehmen. Zum einen habe ich nicht das Gefühl, dass ich Anspruch darauf habe. Ich bin jung, mobil, verfüge über einen PKW und schaffe es irgendwann in der Woche zu 100% zu den Öffnungszeiten in den Supermarkt. Klar ist der Wocheneinkauf in einer stressigen Phase auf der Arbeit eine lästige Pflicht, aber ältere und pflegebedürftige Menschen oder Leute, die finanzielle Nöte haben, sollten bei solchen Leistungen klar den Vorrang haben.

Zum anderen gehe ich ehrlich gesagt viel lieber selber einkaufen und suche mir die Waren nach meinen eigenen Vorlieben aus, als das jemand anderen für mich erledigen zu lassen. Selbst bei meinem Freund, der meine Präferenzen ja gut kennt, ärgere ich mich immer wieder, weil er anders einkauft als ich und entweder zu große Mengen, die unnötig teureren Varianten oder ein eher ungeeignetes Stück Fleisch oder Gemüse holt.

Gerade bei Frischwaren ist mir wichtig, dass ich diese selber auswählen kann, um zu vermeiden, dass mir das Fleisch zu sehnig oder das Obst schon zu reif ist. Weiterhin nutze ich gerne auch die Abverkäufe von Artikeln mit nahendem MHD oder Restpostensonderangebote, die bei Onlineshops nicht erscheinen. Zu guter Letzt bin ich auch einfach gerne spontan und entscheide mich nicht selten im Laden selbst nochmal um, auch wenn auf meiner Einkaufsliste initial etwas anderes stand. Diese Flexibilität bietet mir der Lieferservice nicht.