Würdet ihr eure Kinder mit einem Ortungschip ausstatten?
Nicht nur für Tiere, sondern auch für Kinder gibt es ja mittlerweile die verschiedensten Ausführungen von Ortungschips. Wo ich das gelesen habe, fand ich das im ersten Moment schon etwas befremdlich und ich wüsste nicht, ob ich meine Kinder wirklich damit ausstatten wöllte. Was haltet ihr denn von derartigen Ortungschips? Findet ihr diese praktisch und gut oder hättet ihr da auch irgendwelche Bedenken, euer Kind damit auszustatten?
Im Notfall ist es sicherlich ganz praktisch, aber ich würde es bei meinem Kind trotzdem nicht machen. Ich gehe einfach davon aus, dass mein Kind keine große Lust darauf hat von Mama so überwacht zu werden, wenn es größer ist. Ich selber bin ja damals auch überall hin gegangen und hatte meinen Spaß, das möchte ich meinem Kind auch gönnen ohne dann Stress von Mama zu bekommen, weil man irgendwo war, wo man nicht hingehen sollte.
Du kannst weder Tiere, noch Kinder mit einem Ortungschip ausstatten. Den Mikrochip, den man Tieren einsetzen kann, kann man natürlich auch Menschen einsetzen, aber davon hat man nichts, zumal das beim Kind wohl unter Körperverletzung laufen würde. Denn diese Chips kann man nicht orten.
Sie haben keine Stromversorgung und funktionieren nur, wenn man mit einem Lesegerät ganz nah heran kommt. Beim Hund sucht man gerne mal 30 Minuten nach dem Ding, ist es zu tief ins Gewebe gewandert, ist es unlesbar. Es gibt für Tiere keine Möglichkeiten, einen Chip zu implantieren, der geortet werden kann. Folglich kann man das auch nicht für Kinder missbrauchen.
Es gibt nur GPS-Tracker, die an einem Halsband und natürlich auch an Jacke oder Rucksack befestigt werden können. Aber das geht auch mit dem Smartphone, dass das Kind wahrscheinlich so schnell nicht liegen lässt. Außerdem hält der Akku von so einem Tracker nur zwei bis fünf Tage. Ob man das tut, das hängt wohl sehr vom Alter des Kindes ab. Bei kleinen Kindern kann das sinnvoll sein, bei größeren sollte man darüber reden und sich einigen.
Ich wüsste nicht was daran befremdlich sein sollte und es gehört inzwischen zum modernen Standard einfach mit dazu. Wer also meint im Zeitalter der Technik angekommen zu sein, mit seinem Smartphone alle Daten an den Anbieter übermittelt wo er sich gerade bewegt dann einen Kopf macht sein Kind entsprechend nicht damit auszustatten, der hat dabei etwas komplett falsch verstanden. Denn auch das Smartphone vom Kind sendet diese Daten aus, allerdings ist es im Notfall schwieriger an diese zu kommen wenn man sein Kind vermisst weil es nicht pünktlich nach Hause gekommen ist.
Auch muss man sich Gedanken darüber machen wie es heute ist und früher war. Früher konnte man ein Kind ohne Probleme auf die Straße schicken, die Nachbarn haben aufgepasst und auch die Kinder eines Blickes gewürdigt. War es verschwunden, dann konnte man es mit einfachem Nachfragen wieder finden. Heute, achtet jeder nur auf sich und kann sich natürlich an nichts erinnern wenn man fragt ob das eigene Kind hier lang gelaufen ist. In der Stadt noch schlimmer, als auf dem Dorf.
Dazu kommen noch weitere Faktoren. Sicherlich wurden früher Kinder auch schon eingepackt, mitgenommen, verschleppt, entführt und andere schlimme Dinge mit ihnen angestellt. Aber wenn man sich die Zahlen dazu alleine einmal anschaut, dann ist das angestiegen und wird immer mehr. Von daher kann man sein Kind gar nicht mehr ohne Aufsicht über Überwachung auf die Straße lassen, weil man nie weiß wer dort sonst noch unterwegs ist. Auch das Wegschauen spielt dabei wieder eine große Rolle, denn viele schauen nur zu wenn ein Kind eingepackt wird und machen nichts, auch das haben viele Tests ergeben die gemacht worden sind.
Für mich hat sich nie die Frage gestellt ob ich es mache oder nicht, sondern eher welche Technik ich dafür verwende. Denn ich habe sicherlich keine Lust, dass das komplette Bewegungsprofil in einer Cloud hinterher liegt und entsprechend von anderen ebenfalls abgerufen und missbraucht werden kann für ihre Zwecke. Daher war ich schon einige Zeit auf der Suche nach etwas geeignetem und habe es dann auch gefunden. Das ganze ist in seinem Rucksack eingenäht und nicht sichtbar. Sollte ihn jemand wirklich einmal einpacken und mitnehmen, dann kann er auf diese Weise geortet werden. Da der Rucksack alleine keine Garantie ist, gibt es einen zweiten der sich in der Kleidung befindet.
Durchaus gibt es Mikromodelle die nicht alle paar Tage an den Strom müssen sondern mit Batterie laufen, entsprechend muss dann die Batterie getauscht werden oder das ganze frühzeitig ausgetauscht werden. Eine Kunst ist das nicht und es sind auch verschiedene andere Sender im Haushalt unterwegs z.B. ist der Kinderanhänger damit versehen und auch das Mountainbike, da so etwas hier ebenfalls schnell neue Freunde findet. Auf diese Weise habe ich mein Rad schon zwei mal direkt wieder abholen können von den Dieben, der nicht schlecht geschaut hat als er Besuch von mir mitsamt Polizei hatte.
Es ist nicht so, dass ich dauerhaft wissen muss wo sich mein Kind aufhält und ich nichts anderes zu tun habe als ständig auf dem Rechner zu sehen wo das ganze gerade eingeloggt ist. Das ganze ist eine Notfallmaßnahme die ich nicht missen möchte und mir selbst ein besseres Gefühl gibt ihn alleine in den Sandkasten vor das Haus zu setzen oder ihn mit seinen Freunden um das Haus toben zu lassen. Smartphone ist er noch zu klein und entsprechend hat er keines, daher musste eine Alternative her. Und nachdem hier im letzten Jahr ein Kind entführt und ermordet worden ist keine 2 km von unserem Zuhause, 10 km weiter eines in diesem Jahr und mehrere Fälle von sexuellem Missbrauch hier ebenfalls stattgefunden haben an Kindern nachdem sie mitgenommen wurden, ist das meine Maßnahme für eine sofortige, schnelle und erfolgreiche Suche.
Es ist ja auch nicht so, dass es immer um heimliche Kontrolle gehen muss. Ich bin als Jugendliche häufig drei oder vier Stunden lang allein in schwierigem Gelände ausgeritten. Da hatte man das Risiko Pferd, das kann nun einmal buckeln, durchgehen oder scheuen plus das Risiko von Stürzen von Mensch und Tier aufgrund der anspruchsvollen Strecke.
Ich habe oft niemanden getroffen und bin über das Gebiet von drei oder vier Städten geritten. Wenn da etwas passiert wäre, dann hätte das mit dem Finden aber lange gedauert. Ich musste halt immer den geplanten Weg und die Zeitdauer angeben. Ein Handy und Tracking wäre super gewesen, doch das gab es eben nicht. Ein gebrochener Knochen wäre sehr unangenehm gewesen, eine schwerere Verletzung hätte schlimm ausgehen können.
Ich finde es sehr befremdlich und noch befremdlicher, dass es hier so viele gibt, die das nicht befremdlich finden. Nicht nur als Eltern weiß man nämlich, wo das Kind ist, sondern das wissen so noch ganz andere Menschen und das kann nicht im Interesse einer Mutter oder eines Vaters sein.
Es mag im ersten Augenblick Sicherheit vermitteln, funktioniert ohne weiteres aber auch umgekehrt. Und ich möchte nicht, dass jeder x-beliebige Mensch weiß, wo mein Kind zu finden ist. Weiterhin finde ich, dass jedes Individuum selber entscheiden sollte, ob er leicht gefunden werden möchte, oder nicht. Und das kann ich für mein Kind nicht entscheiden, oder will es auch ganz einfach nicht.
Ich käme niemals auf den Gedanken, meinem Kind irgendwas einpflanzen zu lassen. Ein Handy gibt es auch erst ab einem bestimmten Alter und geortet wird es schon mal gleich gar nicht. Mit der richtigen Erziehung weiß man auch so, wo sich das Kind aufhält. Da spielt sicherlich nochmal das Umfeld eine Rolle, allerdings würde ich mit einem Kind auch nicht in Viertel ziehen, wo man solche Maßnahmen in Betracht ziehen müsste.
Bis zu einem gewissen Alter hat man sowieso die Aufsichtspflicht und man macht es sich da ein bisschen einfach, wenn man denkt, dass es sich mit der Implantation eines Chips damit getan hat.
Winny2311, es gibt keinen Chip, den man zur Ortung irgendwem einpflanzen kann. Sei es nun Mensch oder Tier. Und unter gewissen Umständen auf eine Ortung mittels Smartphone oder Anhänger zurückzugreifen, das ist doch nicht befremdlich.
Für meine Geländeritte hätte ich beispielsweise sofort zugestimmt, einen Anhänger zu tragen oder ein Smartphone mitzunehmen, weil ich damit nicht nur Sicherheit, sondern auch die Freiheit für spontane Entscheidungen gewonnen hätte.
Natürlich hätte ich es nicht witzig gefunden, wenn ich als Teenager ohne Absprache beim Weggehen überwacht worden wäre. Aber das ist wieder etwas ganz anderes, als die Technik gezielt und offen und mit Einwilligung zu nutzen.
winny2311 hat geschrieben:Es mag im ersten Augenblick Sicherheit vermitteln, funktioniert ohne weiteres aber auch umgekehrt. Und ich möchte nicht, dass jeder x-beliebige Mensch weiß, wo mein Kind zu finden ist. Weiterhin finde ich, dass jedes Individuum selber entscheiden sollte, ob er leicht gefunden werden möchte, oder nicht. Und das kann ich für mein Kind nicht entscheiden, oder will es auch ganz einfach nicht.
Daher kommt es auf die Übertragung drauf an. Wird das ganze an eine Cloud übertragen, dann kann jederzeit jeder drauf zugreifen. Wenn das ganze nur auf einen Empfänger sendet mit einer hohen Verschlüsselung, dann kann man darauf deutlich schwieriger zugreifen gerade im Zeitalter vom Internet. Eine entsprechend hohe Verschlüsselungsrate kann man selbst einstellen mit entsprechender Ahnung von der Materie. Wer sich aber auf Clouddienste verlässt die noch abgespeichert werden der muss sich nicht wundern wenn die Bewegungsprofile hinterher anderweitig verwendet werden oder gar in die falschen Hände gelangen.
Ich habe mich sehr lange damit beschäftigt und auch lange nach einer entsprechenden Sendeeinheit gesucht, die direkt überträgt ohne Clouddienste und mit der entsprechenden Verschlüsselung die eingestellt werden kann. Dazu kann ich die Verschlüsselung auch jederzeit umstellen, dass sich diese binnen einiger Stunden oder eines Tages oder gar bei jedem einloggen verändert. Das gibt zusätzliche Sicherheit im Bezug auf die Daten und Aufenthaltsort. 100% sicher ist man dabei nie, wie bei allem was sendet und empfängt aber man kann es doch sehr aufwendig und schwer machen, denn wenn es zu schwer ist, verlieren auch viele die Lust daran gerade wenn es sich um Hobbyhacker handelt.
Mein Kind hat übrigens nichts eingepflanzt oder sonstiges, der Sender ist im Rucksack eingenäht und nochmals einer in der Bekleidung. Nicht sichtbar und so klein, dass dieser kaum als dieser zu erkennen ist. Und wie gesagt, ich nutze das nicht als Überwachung für das Kind sondern nur im Notfall. Mein Kind musste ich noch nie orten, aber dennoch schon verschiedene Gegenstände die hier ebenfalls entwendet worden sind und alleine in dieser Hinsicht war es schon sehr hilfreich. Warum sollte ich dann nicht auch das wertvollste was ich habe gegen "Entwendung" schützen wenn ich es schon bei materiellen Dingen mache?
So ganz ohne ist das hier in der Stadt jedenfalls nicht und mir reichen die Vorfälle der letzten beiden Jahre, denn ein ermordetes Kind ist kein schöner Anblick und noch weniger, wenn es das eigene ist. Niemand zieht los und ermordet ein Kind binnen 5 Minuten, da vergehen Stunden oder Tage bis das der Fall ist, somit kann auf diese Weise schneller gehandelt werden als wenn man erst alle Zeugen suchen muss, befragen und dann mal einen heißen Tipp bekommt und los zieht. Zu diesem Zeitpunkt stehe ich dort bereits in der Wohnung und hole mein Kind, darauf kannst du dich aber verlassen.
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