Würdet ihr euer Kind zwangseinweisen?
Viele Kinder werden in der Schule gemobbt und bekommen im Laufe der Zeit aus diesem Grund, aber auch durch den Schulstress und diversen anderen Gründen psychische Probleme. Bei vielen artet es in den Wunsch aus, zu sterben. Nicht wenige haben dementsprechend schon Versuche unternommen.
Würdet ihr euer Kind in eine Klinik zwangseinweisen, wenn ihr das Gefühl hättet, dass es Probleme hat, die ohne Hilfe nicht zu überwinden sind?
Also wenn mein Kind in der Schule gemobbt wird würde ich definitiv nicht erst abwarten bis es sich das Leben nimmt sondern vorher etwas unternehmen. Z.B. einen Schulwechsel. Und was bitteschön soll eine Klinik da bringen, wenn ein Kind gemobbt wird? Da wird es doch erst recht fertig gemacht, wenn die anderen Kinder hinterher erfahren, dass das Kind ein Psycho ist.
Wenn ein Kind starke psychische Schäden hat und auch schon versucht hat sich umzubringen finde ich es wichtig, dass man das Kind zur Hilfe in eine Klinik gibt. Das Kind braucht dann offensichtlich auch mal ein bisschen Abstand zum bisherigen Leben und professionelle Hilfe, was ich ihm dann auch ermöglichen würde. Mir ist es wichtiger, dass es meinem Kind gut geht, was andere Leute dann von mir denken würden, wäre mir egal.
Bei normalem Mobbing kann man aber durchaus auch andere Wege gehen, beispielsweise die Schule wechseln, Gespräche mit der betreffenden Person und so weiter. Erst mal muss man immer andere Schritte gehen, aber professionelle Hilfe kann nie schaden, wenn man in einer schwierigen Lage ist.
Klar. Bevor ich mein Kind (oder einen anderen nahestehenden Menschen) am Dachbalken hängend vorfinde oder es durch einen missglückten Selbstmordversuch schwer behindert wird, würde ich natürlich eine Zwangseinweisung in eine Klinik veranlassen. Wenn es einmal so weit gekommen ist, hilft auch kein gutes Zureden mehr, und aus falsch verstandenem Stolz oder Scham möchte ich das Leben eines Menschen nicht aufs Spiel setzen.
Allerdings würde ich auch nicht seelenruhig über Monate oder Jahre hinweg darauf warten, bis Probleme wie Mobbing in der Schule völlig aus dem Ruder gelaufen sind und dann klagen, dass mir das alles zu viel ist und nur noch die Psychiatrie helfen kann. Es wäre schon ein extremes Armutszeugnis für mich als Elternteil, wenn ein Familienmitglied aus derlei Gründen nur noch den Selbstmord als Ausweg sieht. Da kann man als nicht völlig seelenloser Mensch normalerweise schon rechtzeitig dazwischen grätschen. Voraussetzung ist natürlich, dass man sich für seine Familie interessiert und nicht von seinen eigenen Problemen abgelenkt ist.
Etwas anders sehe ich die Sache, wenn eine psychische Erkrankung vorliegt, die nicht oder nur bedingt äußere Ursachen hat. Leider ist es ja nicht ausgeschlossen, dass jemand seelisch am Ende ist, obwohl er oder sie eigentlich ein gut geratenes Leben ohne Tragödien und Traumata führt. Auch in diesem Fall würde ich mich an Fachleute wenden, und wenn eine Zwangseinweisung nötig ist, kann ich mich ja schlecht auf Abwarten und Daumendrücken beschränken, dass die Krankheit vielleicht doch von alleine weggeht, bevor der nächste Selbstmordversuch erfolgreich ist.
Man selbst kann niemanden Zwangseinweisen, da wird schon wieder etwas komplett verwechselt. Nur ein Arzt kann die Unterbringung für 24 Stunden anordnen, alles andere danach ist Sache des Gerichtes. Wenn mein Kind also auffällig werden würde, dann würde ich es entsprechend einem Kinderarzt oder Arzt vorstellen und die Sachlage schildern. Sieht dieser einen Handlungsbedarf der sofort geschehen muss, dann wird er auch alles weitere dazu veranlassen.
Ist lediglich langfristig eine Therapie sinnvoll und es besteht akut und aktuell keine Gefahr für das Kind oder geht vom Kind aus, dann wird man sich mit den üblichen Wartezeiten in den entsprechenden Therapiezentren begnügen müssen. Einfach so einweisen und direkt einen Platz bekommen ist in den meisten Fällen nicht möglich und kann man auch sehr gut beim Alkoholentzug sehen, wer dorthin geht, der ist bereits Wochen- oder Monatelang dafür vorgemerkt gewesen. Auch ein Rückfall führt dort nicht direkt zu einer erneuten Einweisung, solange keine Gefahr ausgeht da heißt es schlichtweg abwarten.
Bevor es aber soweit kommt haben mehrere Instanzen dann komplett versagt. Gerade wenn du schreibst, dass es in der Schule vorkommt. Als Elternteil merkt man es doch wenn etwas mit dem Kind nicht stimmt, auch die Lehrer und Co haben Handlungsspielräume und wenn diese die Eltern nicht einmal einbestellen um das ganze zu klären, dann ist das einfach keine geeignete Schule.
Würde ich als Mutter jedoch mitbekommen, dass mein Kind dort gemobbt und fertig gemacht wird, dann Stände ich dort alle paar Minuten auf der Matte und würde Terz machen. Weitere Beschwerden über das Schulamt und Co sind dabei nicht ausgeschlossen wenn sich niemand dafür interessiert und zuständig fühlt. Und das bereits sehr frühzeitig, ich muss das nur einmal mitbekommen und schon kracht es von meiner Seite aus. Ich würde gar nicht erst solange zusehen wie mein Kind fertig gemacht wird, dass es überhaupt auf diese Gedanken kommt sondern rechtzeitig intervenieren.
Von meinem jüngeren die beste Freundin sollte mal zwangseingewiesen werden, aber die Mama brachte es nicht übers Herz. Sie ist Borderlinerin und hat eine bipolare Störung oder wie das heißt. Sie ist sehr heftig im Alltags unterwegs und bringt den Terror in der Familie.
Alles um sich um das Mädchen drehen, wirklich alles. Ist sie nicht der Mittelpunkt, dann rastet sie vollkommen aus, dreht durch, bedroht die Leute, setzt Lügen in die Welt. Sie hat dann sogar die Mama beim Job Center wegen angeblichem Schwarzarbeiten angemahnt, sodass erst einmal das Geld gesperrt wurde, bis zur Klärung.
Psychologische Gutachten gibt es zu genüge, die ihr allesamt eine art Borderline- und bipolare Störung diagnostizieren. Sie ist mittlerweile jedoch volljährig und wohn noch daheim. Der Arzt meinte, dass eine Zwangseinweisung wichtig wäre, damit sie sich endlich helfen lässt.
Denn was der Psychologe merkt ist, dass das Mädchen ihre Probleme gekonnt nutzt, um sich vor Arbeiten & Co zu drücken, die Familie sich um sie kümmert etc. Anders als viele andere Patienten,nutzt sie ihre Krankheiten also auch schamlos aus, um das zu bekommen, was sie will.
Doch ihre Mama bringt es nicht fertig, sie in die Zwangseinweisung zu bringen, wie der Psychologe es angeraten hat. Er hat ihr den bürokratischen Aufwand natürlich erklärt, weil sie volljährig ist, aber die Mama will es nicht.
Sie muss allerdings jetzt zu Hause ausziehen, weil der Papa das so will und sich dem Stress nicht mehr aussetzen möchte. Das scheint schon sehr krass zu sein, was ich so höre.
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