Würdet ihr euch Freunde auf Zeit mieten?
So wirklich neu, finde ich ja dieses Prinzip des Mietens einer Begleitung nicht, aber man scheint es ja jetzt „Freunde mieten“ zu nennen. Auf alle Fälle erfreut sich dieses Freizeitangebot, wie man hier nachlesen kann, in Tokio allergrößter Beliebtheit. Kennt ihr solch ein Mietmodell und wäre das für euch durchaus auch eine Option, wenn ihr in fremden Städten unterwegs wärt?
Sich jemanden zu mieten, der einem eine fremde Stadt erklärt und das auch ganz persönlich, ohne eine Pulk anderer Touristen, finde ich gar keine schlechte Idee. Das ist ja dann aber kein Freund, sondern eher ein individueller Reiseführer.
Ich würde mir aber Leute nicht mieten, um mit diesen etwas zu unternehmen. Das mag zwar auch Spaß machen, wenn die sich gut anstellen, aber ich wüsste dann ja immer, dass alles nur gekauft ist und ich glaube, das würde mich mehr deprimieren, als etwas alleine zu machen.
Ein Freund hat für mich eine tiefere Bedeutung, das ist nichts, was ich zu jedem Menschen sage, mit dem ich Zeit verbringe. Einen Freund kann man sich sicherlich nicht mieten, wobei man jemanden für eine Dienstleistung mieten kann, in dem Fall eben um eine Stadt besser kennenzulernen. Ein Freund ist das dann aber ganz sicher nicht, weil man dafür einfach noch enger miteinander sein muss und das nicht innerhalb der kurzen Zeit stattfinden wird.
Ich finde die Idee an sich gar nicht einmal so schlecht, wenn ich ehrlich bin. Wenn man alleine ist, aber dennoch gerne verreisen würde, bietet sich so ein "Freund" auf Zeit doch gut an. Ganz alleine würde ich nun auch ungern verreisen wollen, wobei es ja auch blöd ist, auf eine Reise zu verzichten, nur weil sich niemand findet. Mit so einem "Freund" auf Zeit hätte man vor Ort jemanden, mit dem man sich unterhalten könnte und der einem die Stadt zeigen würde. So wäre man eben nicht ganz so allein und hätte gleichzeitig noch einen persönlichen Reiseführer. Das finde ich wirklich super.
Aber auch im Alltag ist so ein "Freund" auf Zeit nicht schlecht. Wenn man beispielsweise mal Lust auf Kino hat, aber sich niemand findet, der Zeit hat, kann man ja einfach mit so einem "Freund" ins Kino gehen, wenn man nicht allein gehen möchte. Auch in anderen Situationen ist so etwas sicherlich sehr praktisch, so dass ich diese Idee eigentlich ganz gut finde.
Als richtigen Freund würde ich so eine Person aber nicht bezeichnen. Freundschaft sollte natürlich nicht auf Geld basieren und um jemanden als Freund bezeichnen zu können, muss man sich schon etwas länger kennen. Als Begleitung für zwischendurch finde ich so etwas aber wie bereits geschrieben, nicht schlecht.
Für mich wäre so eine Person eher mit einem individuellen Touristenführer gleichzusetzen und kein Freund im engeren Sinne. Eine Freundschaft muss man sich verdienen und sie ist freiwillig und basiert nicht auf monetären Gegenleistungen.
Ich meine, wenn man fremd in einer Stadt ist und sie gerne besser kennenlernen möchte, aber leider niemanden vor Ort hat, den man persönlich kennt und der da zufällig wohnt, ist so ein "Freund" auf Zeit sicherlich keine schlechte Idee. Aber ansonsten würde ich eher darauf verzichten.
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