Würdet ihr einen Ruhe-/Schlafbereich im Büro nutzen?
Die Japaner halten Inemuri, die Spanier Siesta. In anderen Ländern ist so eine Mittagsruhe also schon gang und gäbe.
Eine Bekannte hat mir nun erzählt, dass ihr Chef - ein Steuerberater - nun in seiner Kanzlei einen Ruheraum eingerichtet hat. Die Mitarbeiter haben die Möglichkeit sich während ihrer Mittagspause in eine Art "Massage-Liegestühlen" auszuruhen und zu entspannen bzw. ggf. sogar ein kleines "Power-Napping" zu machen. Die Kanzlei hat eine Mittagspausenzeit von 12.00-14.00 Uhr sodass sowohl das Schläfchen als auch der anschließende Mittags-Snack drin sind. Einzige Regel für den Raum ist, dass der Stuhl max. 45 Minuten pro Person genutzt wird und in dem Raum keine Gespräche stattfinden. Also tatsächlich Ruhe herrschen muss.
Schlafforschern zufolge benötigen wir tatsächlich im 24-Stunden-Rhythmus zwei Schlafphasen. Eine in der Nacht und eine mitten am Tag. Die NASA konnte sogar in einer Studie nachweisen, dass nach dem Mittagsschlaf die Aufmerksamkeit wieder um 100 % steigt. Neue Energie und Kraft für die spendet ein Nickerchen von 30 Minuten. Länger sollte man nicht schlafen sonst beginnt die Tiefschlafphase und dann bleibt der Erholungseffekt aus und man fühlt sich weiter müde und schlapp.
Würdet ihr eine solche Gelegenheit nutzen bzw. gibt es bei euch vielleicht schon so einen Ruheraum? Habt ihr manchmal das Bedürfnis für so ein kurzes Mittagsschläfchen? Ich hätte ja zum Beispiel die Möglichkeit meine Mittagspause auf zwei Stunden auszudehnen und habe nach Hause nur 10 Min. mit dem Bus. Es gab tatsächlich schon Tage an denen ich ernsthaft überlegt habe in der Pause nach Hause zu fahren und mich ein paar Minuten auf die Couch zu legen.
Hm, ich weiß nicht, ehrlich gesagt geht es mir so, dass ein kurzes Schläfchen mich anschließend meistens noch träger machen würde. Abgesehen davon hätte ich wahrscheinlich nicht die Muße, um mich im Büro-Umfeld in ein Ruhezimmer zu legen, und ich würde weiter unruhig bleiben.
Mir persönlich würde es besser helfen, wenn ich die Möglichkeit für einen ausgiebigen Spaziergang in der Mittagspause hätte, zumindest bei schönem Wetter. Da ich sowieso meistens einen gefühlten Lichtmangel habe, hätte ich vermutlich mehr davon als von einem Schläfchen.
Ich bevorzuge auch Bewegung in der Mittagspause. Daher bewege ich mich täglich für 12 bis 18 Minuten aktiv und bewusst. Ich mache Gymnastik nach You Tube Videos. Ich turne dann immer die gleichen Videos und mache das, was mir gerade gut tut und was ich vielleicht trainieren müsste. Mal ist es die Halswirbelsäule, mal die Hüfte, mal das Knie. Mal etwas mehr Bewegung, mal etwas weniger. Die Übungen tun mir stets sehr gut und machen mich wirklich fit und ich fühle mich danach echt frisch und aktiv.
Im Anschluss dann nehme ich mein Mittagessen zu mir und dann ist die Pause auch schon wieder herum. Für ein Schläfchen wäre mir die Pause ehrlich zu schade. Ich schlafe nachts ca. sieben Stunden und die reichen mir eigentlich auch. Wenn ich mal etwas leer im Kopf bin, trinke ich einen schwarzen Kaffee und fühle mich danach immer wieder ausreichend geistig fit. Nicht umsonst sagt man ja auch, dass Koffein anregend wirkt. Wir haben auch eine Mittagspause von 12.00 bis 14.00 Uhr.
Das bedeutet aber auch nur, dass man die Gelegenheit hat, seine halbstündige Pause in diesem Zeitfenster abzuhalten und nicht, dass man zwei Stunden Pause machen kann, ohne die wieder rauszuarbeiten. Und jeden Tag zehn Stunden im Büro zu sein und nur acht bezahlt zu bekommen, käme für mich echt nicht in Frage. Ausruhen tue ich mich immer noch daheim und nicht im Büro und schlafen erst recht.
Ich habe das mit dem Mittagsschläfchen in einer Lernphase ausprobiert, weil ich natürlich auch die ganzen Studien kenne, die alle erzählen, wie wichtig es doch sei Mittags zu schlafen und wie gut man danach wieder lernen könnte.
Ich war danach aber erst mal müde, habe einen Kaffee gebraucht und bin erst nach einiger Zeit wieder in die Gänge gekommen. Ich hatte das Gefühl den halben Nachmittag vertrödelt zu haben und Abends konnte ich dann auch erst mal nicht einschlafen. Deshalb habe ich beschlossen auf mein Kleinkinder-Ich zu hören, dass sich irgendwann geweigert hat sich Mittags ins Bett stecken zu lassen. Mag sein, dass das für andere funktioniert, aber für mich nicht.
Ich sitze die meiste Zeit an einem Schreibtisch vor mehreren Bildschirmen und was ich dringend in meiner Pause brauche ist Kontrastprogramm. Also nicht noch mehr drinnen herum sitzen oder liegen sondern frische Luft, idealerweise Sonne, und Bewegung. Und auch mein Arbeitgeber profitiert doch langfristig mehr wenn ich mich körperlich fit halte.
Ich verbringe keine Sekunde freiwillig an meinem Arbeitsplatz, für die ich nicht bezahlt werde. Ich weiß schon, dass es mittlerweile schick ist, den Arbeitsdrohnen nicht nur den gefürchteten Tischkicker und das "frische Obst" anzubieten, damit sie den Job als zweites Zuhause ansehen und gar nicht mehr heimwollen, sondern auch Sportangebote, Duschen und eben auch den genannten "Ruheraum". Aber davon halte ich nichts.
Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, das Nickerchen bezahlt zu bekommen, sodass ich die Zeit nacharbeiten müsste und noch später als sowieso schon Feierabend machen und über meine Lebenszeit wieder frei verfügen könnte. Ich sehe darin einfach keinen Mehrwert. Klar wäre ich im Zweifelsfall wieder "frischer" und mein Mittagstief würde vielleicht nicht ganz so tief ausfallen. Aber wenn meine Arbeitsleistung auch ohne Powernap ausreicht, schenke ich dem Unternehmen kein Prozent mehr an Zeit und Energie als die vertraglich festgelegte Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte.
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