Würdet ihr arbeitsparendes Handeln als Faulheit bezeichnen?

vom 15.03.2016, 12:09 Uhr

Beim Besuch eines Partnerbetriebes habe ich mitbekommen, wie ein Mitarbeiter einem anderen Mitarbeiter gesagt hat, eine bestimmte Kollegin sei faul. Er begründete das damit, dass sie eine bestimmte Arbeit anders als er ausführte. Sie hat nämlich zwei Arbeitsgänge miteinander verbunden, so dass sie weniger zu tun hatte und dass Ziel trotzdem erreicht wurde.

In meinen Augen war das nichts anderes, als Arbeiten miteinander zu kombinieren, um Zeit und Aufwand zu sparen. Ein solches arbeitsparendes Handeln würde ich niemals als Faulheit bezeichnen. Kennt ihr das, dass Kollegen untereinander so missgünstig sind? Würdet ihr selbst jemanden als faul bezeichnen, der Arbeitsgänge einfach nur kombiniert, damit alles schneller erledigt ist?

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Für mich ist Effizienz nicht dasselbe wie Faulheit, solange das Endergebnis dasselbe bleibt. Ich mache das auch immer so, wenn ich bestimmte Zwischenschritte als nutzlos in Bezug auf das Endergebnis ansehe und es keinen Unterschied macht, ob ich Schritt C gemacht habe oder nicht.

Ich habe aber leider die Beobachtung machen können, dass es schon Menschen gibt, die Effizienz mit Faulheit gleichsetzen. Das sind eben diese Arbeitstiere, die sich lieber zu viel als zu wenig Arbeit machen, warum auch immer.

» Esri » Beiträge: 485 » Talkpoints: -0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde es gut, wenn man bei der Arbeit nicht nur stur das macht, was einem gesagt wird, sondern auch mal mitdenkt und gegebenenfalls Dinge miteinander verbindet, um sich Arbeit zu sparen. Das würde ich nicht als Faulheit bezeichnen. Wenn man natürlich die Arbeitsschritte verbindet und dann erst mal nichts mehr macht und nur herumsitzt, dann ist es schon Faulheit, aber das hat mit dem arbeitssparenden Handeln nur sekundär zu tun.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Dass Kollegen untereinander so missgünstig sind, kenne ich nur zu gut. Ich kenne auch die Arbeitstierchen, die sich mit allen Mitteln als fleißige Bienen versuchen zu verkaufen und jeden Arbeitsschritt mit einem Maximum an Aufwand angehen, damit man sie auch ja oft genug hektisch durch die Gänge stöckeln sieht und hört. Meistens sind es dieselben, die sich ständig beschweren, dass sie ja so beschäftigt sind und vor lauter Arbeit nicht mehr wissen, wie sie heißen. Aber normalerweise fällt schon auf, dass Aktionismus nichts mit Fleiß, und Effizienz nichts mit Faulheit zu tun haben.

Je nach Chef und Job ist es manchmal sogar eine empfehlenswerte Strategie, sich möglichst emsig und beschäftigt zu geben, weil es sogar Vorgesetzte gibt, die sich von ineffizientem Herumgewerkel beeindrucken lassen. Außerdem kann es auch böse nach hinten losgehen, wenn man seine Arbeitsaufträge zu schnell und zu effizient erledigt, weil man dann schnell dreimal so viel auf dem Tisch hat wie die emsig wirbelnden Fleißbildchen.

Ich versuche, in meinem Job immer einen goldenen Mittelweg zu finden. Wenn es viel zu tun gibt, arbeite ich effizient und zielgerichtet, und setze Prioritäten, um mich als kompetente Mitarbeiterin zu positionieren. Wenn Flaute herrscht, kopiere ich auch schon mal jeden Vordruck einzeln, damit es bei mir im Büro nicht gar so tranig zugeht. :P In meinen Augen wird hier ein Nachteil der festen Tagesarbeitszeit deutlich: Effiziente und produktive Mitarbeiter werden mit Mehrarbeit bestraft, und die planlosen Puzzler können unbehelligt vor sich hinwerkeln.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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