Würde euch Tierfett in Banknoten auch empören?

vom 26.12.2016, 22:35 Uhr

Britische Vegetarier und Veganer laufen wohl förmlich Sturm und haben auch schon eine Petition gestartet, weil in den neuen britischen 5 Pfund-Scheinen, wohl Spurenelemente von tierischem Fett festgestellt wurden.

Nun sind ja gerade die Vegetarier und Veganer eine Klientel für sich und man weiß eben nicht genau, inwieweit sich diese durchsetzen und die Rücknahme der 5 Pfund-Scheine und die Ausgaben der folgenden 10 Pfund und 20 Pfund Banknoten blockieren können.

In wie weit würde es euch denn berühren, wenn in Euro Banknoten Spuren von Tierfett festgestellt würde? Würde es euch auch so empören oder würdet ihr das Ganze etwas entspannter sehen?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mich empören ja in erster Linie die Veganer mit ihren erste Welt Luxusproblemen. Auch in England gibt es genug Menschen, die sich über böse Geldnoten mit Tierfett freuen würden, damit sie sich mal wieder etwas ordentliches zu Essen kaufen können. Warum empören sich die Leute nicht darüber?

Ich finde die ganze Geschichte wirklich lächerlich, aber sie zeigt mal wieder sehr schön, dass viele Leute in unseren Breiten immer noch nicht genug reale Probleme haben und sich Dinge suchen müssen, über die sie sich aufregen können um sich relevant zu fühlen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Diese Veganer sollten sich in der Tat um wichtigere Dinge kümmern, zum Beispiel die Beseitigung der Armut in der Welt. Sicherlich gibt es eine Menge Probleme, die mit der Tierhaltung und auch dem Ausnutzen von Tieren zu tun haben. Doch sollte man zunächst einmal die wichtigeren Dinge angehen. Zum Beispiel die Massentierhaltung unter allerschlechtesten Bedingungen.

Ich bin kein Veganer, und esse sehr gerne Fleisch, aber auch ich bin gegen Massentierhaltung. Doch diese Geschichte mit den Pfundnoten ist in der Tat lächerlich. Das ist verschwendete Energie, und ich habe den Eindruck, dass sich dort Menschen engagieren, welche in ihrem Leben ansonsten keine echte Bestimmung finden.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Sicherlich gibt es Wichtigeres als etwas Tierfett in britischen Banknoten. Aber dieses Argument, das regelmäßig in jeder Debatte auftaucht, finde ich so kurz gedacht und scheinheilig. Da gibt es Menschen, die etwas erfahren haben, das sie empört. Warum sollten sie das nicht offen aussprechen?

Es gibt immer Dinge, die wichtiger sind. Dann sollten wir mal eine Konferenz abhalten, welches Problem denn nun das allerwichtigste auf der Welt ist. Und um das haben sich dann alle gemeinnützigen Organisationen und jeder, der sich sozial engagieren will, zu kümmern.

Nehmen wir mal, diese Konferenz würde sich auf hungernde Kinder einigen. Dann vergesst die Massentierhaltung, die Gleichberechtigung, Obdachlose, den Weltfrieden.. oh, wahrscheinlich hätte sich die Konferenz für den Weltfrieden entschieden. Na, dann vergesst die hungernden Kinder. Lasst sie hungern.

Mal im Ernst, wir sind so viele Menschen. Warum können sich nicht sehr viele um die hungernden Kinder in Afrika kümmern, einige um die hungernden Kinder in Großbritannien und ein paar um das Tierfett in den Pfundnoten? Die Ressource Mensch ist dann immer noch lange nicht aufgebraucht. Und "die Veganer" gibt es sowieso nicht. Ich kenne keine Zahlen, aber ich denke, einige von "den Veganern" arbeiten für Hilfsorganisationen in Afrika und retten hungernde Kinder.

Also, mal abgesehen von diesem - sorry - dummen Argument. Ist es die Aufregung wert, dass sich Tierfett in den britischen Banknoten befindet? Der Auftrag kam von der Regierung. Bezahlt wird die Massentierproduktion, die sich über eine weitere schöne Einnahmequelle für ein Abfallprodukt freut. Sollte die Regierung wirklich in dieser Weise einen Produktionszweig unterstützen, der für extrem viel Tierleid, Umweltschäden und auch für hungernde Kinder in Afrika sorgt?

Die Zusammenhänge sind klar, die sind nicht leugbar. Und ja, Regierungen subventionieren diesen Produktionszweig sogar ganz offen. Da macht es wahrscheinlich gar nicht viel aus, wenn sie auch noch zum Kunde wird und die ganze steuerzahlende Bevölkerung zu Kunden macht. Aber so ein Aufschrei bringt vielleicht etwas Aufmerksamkeit für die Zusammenhänge und dass die Regierung ethischer handeln sollte und auch ihre anscheinend rein wirtschaftlichen Entscheidungen nach ethischen Überlegungen abwägen sollte. Warum sollte man ihnen das jetzt einfach durchgehen lassen?

Allerdings hat so ein Aufschrei die gewünschte Wirkung nur bei Menschen, die eh schon sensibilisiert sind. Andere werden davon oft abgeschreckt und greifen sich an den Kopf wegen "den Veganern". Aber auch das ist kein Argument dagegen. Nur, weil es einige nervt, kann man doch sinnvollen Protest nicht einfach ausfallen lassen. Und "haben schon eine Petition gestartet" ist ja auch nicht gerade radikal.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Natürlich ist es lächerlich, sich über Tierfett in Banknoten aufzuregen. Denn das verschleiert das Problem. Schließlich greifen viele Veganer bewusst zu Kunststoffen als Ersatz für tierische Produkte. Auch Verpackungen für Getränke, Lebensmittel und Kosmetik stehen im Haushalt des normalen Veganers. Dazu kommen die Kunststoffe in Autos und an Fahrrädern und natürlich bei Möbeln.

Gegen all das laufen Pfundnoten nur unter ferner liefen. Denn den meisten Kunststoffen wird Tierfett beigemischt. Das läuft unter Animal Derived Components und verbessert die Produkteigenschaften. Es geht um Glanz, bessere Gängigkeit in den Maschinen oder höhere Flexibilität. Ohne Stearinsäure gäbe es die meisten Kunststoffe nicht und die stammt aus Rindertalg.

Man könnte also fordern, dass mehr vegane Kunststoffe entwickelt werden. Sich über das Pfund beschweren und unkritisch das vegane Duschgel in der nicht veganen Flasche zu benutzen dagegen, das ist ziemlich irre.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ja Herr wirf eine Runde Hirn zu den britisch aufständigen Veganern und Vegetariern. Da kann ich doch nur herzhaft drüber lachen, wenn das deren einzigen Probleme sind. Anderswo verrecken Menschen, weil sie nicht einmal 5 Pfund haben und die beschweren sich, dass dort Tierfette enthalten sind? Das fällt denen komischerweise auf einmal auf? Das ist ja sicher erst seit Kurzem so.

Hinzu kommt, dass mich an Veganern und Vegetariern nicht selten ihre Doppelmoral ankotzt. Auf der einen Seite sind sie all jene, die jeden verteufeln, der Fleisch isst oder andere tierische Produkte. Denn angeblich machen es alle aus reiner Überzeugung, weil es den Tieren dadurch nicht mehr schlecht geht. Doch Strom durch Atomkraftwerke ist Okay? Passt ja nicht und ich wage zu bezweifeln, dass jeder Veganer stromfrei oder Öko-Stromhaltig lebt!

Dann geht es mit Kunstleder weiter, die lächerlichen Fleischerstzprodukte, die man für eine Überzeugung nicht braucht. Das Auto möchte man aber doch noch haben und das fährt sicher mit Friteusenfett ( geht, aber hat eben nicht jeder!) usw. Es sind immer all jene, die so künstlich den Aufriss starten, die am Ende selber genug Dreck am stecken haben, um sich nicht über solch einen Mist aufzuregen.

Abgesehen davon wie wäre es dann, den Job zu kündigen, sich ein freies Feld zu suchen, von Luft und Liebe zu leben, die Natur zu schützen und mehr? Gibt ja genügend Inseln, wo derartiges Leben ohne Strom etc. möglich ist, da können die Pseudoveganer und Vegetarier ja gerne mal hin. Dann wissen sie, was Leben ohne tierische Produkte, Schäden an Umwelt durch Ölbohrungen, Atomkraftwerke & Co wirklich bedeutet.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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