Wovon könnt ihr euch nicht trennen, obwohl ihr es solltet?

vom 06.08.2019, 09:02 Uhr

Sich von etwas oder jemandem zu trennen, ist nicht immer so einfach. Manche Personen tun sich ja sehr schwer damit, sich von ihrem Partner zu trennen oder den Kontakt zu irgendwelchen Freunden abzubrechen, obwohl sie genau wissen, dass sie ihnen nicht gut tun. Aber auch die Trennung von irgendwelchen Gegenständen kann sehr schwer sein, auch wenn man diese nicht braucht und sie nur Platz verschwenden. Doch gerade wenn Erinnerungen dranhängen, kann das sehr schwer sein.

Wovon könnt ihr euch nicht trennen, obwohl ihr es eigentlich tun solltet? Handelt es sich um irgendwelche Freunde, euren Partner oder andere Personen oder um irgendwelche Gegenstände? Weshalb solltet ihr euch eurer Meinung nach davon trennen? Mir geht es leider oft mit Kleidungsstücken so, die ich nicht mehr trage, die ich aber oft nur schweren Herzens aussortieren kann.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Bei Kleidung hatte ich das früher auch. Nicht bei den Sachen, die nicht mehr schön waren oder nicht richtig gepasst haben sondern bei den Sachen, mit denen eigentlich alles in Ordnung war, die ich aber trotzdem nicht getragen habe. Die Schuhe, die für die meisten Anlässe ein bisschen zu hoch waren, der Rock, der für die meisten Anlässe einen Tick zu kurz war, die Bluse, die sich nicht so recht mit meinen restlichen Sachen kombinieren ließ und so weiter.

Ich hatte nie das Gefühl, dass ich mich unbedingt von diesen Sachen trennen sollte, aber nach und nach hat sich einfach die Erkenntnis durchgesetzt, dass diese Fehlkäufe einfach nur Platz weg nehmen und keinerlei Gegenwert bieten. Also habe ich irgendwann mal groß aufgeräumt und diese Sachen verkauft. So fiel das Trennen dann auch leichter, weil ich ja noch was dafür bekommen habe.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ein sehr aktuelles Thema bei mir im Moment. In meinem Leben hat sich in den letzten 1-2 Jahren sehr viel verändert und in der Phase habe ich gemerkt, welche Personen an meiner Seite Freunde sind und welche nicht. Einerseits tut es gut ein bisschen mehr Klarheit zu bekommen, andererseits tut die Enttäuschung natürlich auch weh. Eine Person ist dabei gewesen, die immer wieder gesagt hat, sie würde vorbei kommen und tat es nicht, genauso wenig kam Post oder das versprochene Päckchen an. Sie habe sich verschrieben und könne es deshalb nicht wie geplant losschicken, müsste es erst neu machen. Angekommen ist bis heute nichts. Ein Mensch, wo ich jetzt den Kontakt reduziere.

Bei materiellen Dingen sind es vor allem, persönliche Gegenstände an denen Erinnerungen hängen. Zum Beispiel Dinge aus der Kindheit oder von meinen Großeltern. Fotos und Fotoalben sowieso.

Auch bei Fehlkäufen habe ich das Problem, nicht das es mir schwer fällt, wenn sie weg wären, aber sie sollen zu jemanden der sich gebraucht/benutzt.

Ansonsten fällt mir aussortieren nicht wirklich schwer, da ich alles versuche bis zu letzt zu nutzen und es erst weggebe, wenn es wirklich nicht mehr nutzbar ist und neue Sachen eigentlich auch sehr gezielt einkaufe. Mein Trick dabei ist es mich beim Kauf zu fragen, wie oft werde ich es nutzen, muss ich es wirklich kaufen und wo wird es seinen Platz haben, wenn es nicht gerade in Benutzung ist.

» Maysen » Beiträge: 475 » Talkpoints: 55,37 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin generell eher der minimalistische Typ, und ich frage mich sowieso: Wer hat denn überhaupt das Recht, mir vorzuschreiben, wovon ich mich trennen "soll"? Marie Kondo? Ich kenne zwar auch das Problem, dass sich bei mir im Lauf der Jahre Kleidungsstücke ansammeln, die allmählich nicht mehr tragbar sind, aber bei mir ist es eher mangelnde Zeit und Motivation, um den ganzen Kram mal wieder auszusortieren. Aber emotionale Bindung gerade an Kleidung oder Schuhe habe ich auch nicht.

Es gibt bestimmt auch Leute, die der Meinung sind, ich "sollte" mich von den Kindheitserinnerungen oder Reisesouvenirs trennen, weil Deko ja schließlich nur Platz wegnimmt und einstaubt. Aber auch hier bin ich völlig anderer Meinung. Wem entsteht denn bitteschön ein Schaden, wenn ich meinen Stoffteddy aus Kindertagen nicht in die Müllverbrennung gebe oder die dekorative Schale aus Olivenholz auf der Kommode herumstehen lasse, obwohl gar nichts drin ist? Überhaupt lasse ich mir nicht gerne vorschreiben, was ich mit meinem Geld, meinem Stauraum und meinem Privatleben so anfange, egal, was andere Leute davon halten mögen.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich glaube nicht, dass sich "soll" hier auf irgendeine externe Instanz bezieht, die irgendwas vorschreiben will. Es geht wohl eher um das Gefühl, dass man selber bezüglich irgendwas hat. Man sagt doch öfter mal so etwas wie "ich sollte dringend mal den Dachboden aufräumen, aber bei der Hitze habe ich keine Lust" und meint eigentlich "ich weiß, dass da oben ein ziemliches Chaos herrscht".

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Bei mir sind es oft alte Bücher oder Deko-Artikel, die ich schon lange nicht mehr benutzt habe. Aber irgendwie hängen doch Erinnerungen dran oder ich denke mir, dass ich sie vielleicht irgendwann doch noch gebrauchen könnte.

Aber ich denke, es ist wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen, dass diese Gegenstände uns nicht glücklicher machen und uns auch nicht helfen, uns weiterzuentwickeln. Im Gegenteil, sie können uns belasten und uns daran hindern, uns von Dingen zu lösen, die uns nicht guttun.

Und das gleiche gilt auch für zwischenmenschliche Beziehungen. Manchmal tun wir uns schwer damit, uns von Freunden oder sogar unserem Partner zu trennen, obwohl wir eigentlich wissen, dass sie uns nicht guttun. Vielleicht haben wir Angst vor der Einsamkeit oder wir denken uns, dass es besser ist, als gar keine Freunde oder keinen Partner zu haben.

Aber auch hier ist es wichtig, ehrlich mit sich selbst zu sein und zu erkennen, dass diese Beziehungen uns nicht guttun und uns nicht weiterbringen. Denn nur wenn wir uns von negativen Einflüssen lösen, können wir Platz schaffen für positive Veränderungen in unserem Leben.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


In meinem Leben gab es schon öfter Dinge oder Situationen, von denen ich dachte, dass sie aus meinem Dasein entfernt gehörten, ich es aber aus vielen verschiedenen Gründen nicht übers Herz brachte. Das können Gegenstände sein, aber auch Sachen wie ein Job oder ein Mensch. Gerade letzteres fiel mir immer schon nicht so leicht.

Es mag sie ja geben, diese Leute, die leichtherzig einen öden Job kündigen oder eine ungute Beziehung abbrechen, aber ich glaube, den meisten fällt das nicht so leicht. So etwas sind Entscheidungsprozesse, die man erstmal durchlaufen und durchleben muss, um für sich zu einem Ende zu kommen. Ich glaube, ich kann sagen, dass Menschen wohl dasjenige sind, was mir am schwersten "auszusortieren" fällt.

Um mal von der eher abstrakten Ebene wegzukommen, sind es bei mir zur Zeit Pflanzen von denen ich mich nicht trennen kann. Das hört sich jetzt fast absurd an, aber ich habe gar nicht den Platz für so viele große Pflanzen und müsste eigentlich einige entfernen. Aber da hält mich teils auch die Faulheit ab, weil ich einerseits keine Lust auf Kleinanzeigen habe, andererseits die Teile aber auch ganz sicher nicht an die Mülltonnen stellen will.

Und Kleidung ist auch immer wieder so ein Dauerbrenner, gerade die Sachen, die ich nie oder nur wenig anhatte, fallen mir schwer. Hat ja schließlich Geld gekostet, könnte man nochmal tragen, was, wenn es so etwas nie wieder gibt. Das Übliche halt.

» Verbena » Beiträge: 4956 » Talkpoints: 0,44 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Meine einprägendste Erfahrung war damals, meine Firma zu verkaufen. Ich hatte damals mit einer Freundin eine kleine Firma gegründet, mit der ich mich irgendwann verkracht habe, und als ich nach Ewigkeiten dann meine Anteile verkauft habe, fiel mir ein RIESEN Stein vom Herzen. Ich dachte die Firma wäre mein 'Baby', dabei hat sich herausgestellt, dass ich ohne Firma endlich wieder frei war.

Auch eine Kündigung des Jobs kann eine Euphorie auslösen, da die Zukunft zwar etwas ungewiss zu sein scheint, man sich aber selbst ganz gut vertrauen kann, und sich sicher sein kann etwas besseres zu finden. :) Alles aus Erfahrung. Ich weiß aber auch, dass es sich natürlich nicht alle leisten können... Aber mein Motto ist: Mutig sein, dann wird man auch belohnt.

» fraukölle » Beiträge: 3 » Talkpoints: 0,32 »


Ich habe generell Probleme mit Veränderungen und Trennungen gehören da dazu. Ich muss aber ehrlich sagen, dass -gerade bei Menschen- es meistens eher im Sand verlaufen ist, als das es eine radikale Trennung war. Ich hatte so als Kind eine beste Freundin, mit der ich alles gemacht habe. Irgendwann hatte sie den ersten Freund und ich war Stück für Stück nicht mehr wichtig. Tatsächlich ist der Kontakt dann einfach weniger geworden, bis er schließlich nicht mehr vorhanden war. Es war also eine sehr sanfte Trennung. Das war auch gut so, denn sonst hätte es mich vermutlich mehr getroffen, da der Grund einfach offensichtlich war.

Von Gegenständen mit denen ich etwas verbinde kann ich mich auch schwer trennen und nun ist es so, dass man meist mit allem irgendwas verbinden kann. Oder aber man kann es noch gebrauchen. Mittlerweile trenne ich mich zumindest leichter von der letzten Kategorie trennen, denn man kann eben nicht alles gebrauchen oder es ist einfach unnötig und damit zu viel.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Also grundsätzlich hab ich eigentlich kein großes Problem damit, mich von Sachen zu trennen, die ich nicht mehr brauche oder benutze. Ich mag es sogar, ab und zu mal auszumisten, weil man sich danach irgendwie freier fühlt. Aber es gibt so ein paar Dinge, die ich einfach nicht loslassen kann, obwohl ich sie schon ewig nicht mehr benutzt habe.

Zum Beispiel gibt es immer mal wieder Kleidungsstücke, die ich beim Aufräumen im Schrank entdecke und bei denen ich mir denke: „Okay, das hab ich seit Jahren nicht mehr angezogen.“ Aber anstatt es wegzugeben, pack ich es dann doch wieder zurück. Meistens sind das Sachen, die ich von meinem Vater „geerbt“ habe oder mit denen ich einfach eine emotionale Verbindung hab. Da hängt halt viel mehr dran als nur der reine Nutzwert. Und auch wenn ich genau weiß, dass ich sie wahrscheinlich weiterhin nicht anziehen werde, will ich sie trotzdem behalten. Ich glaube, die Teile werden noch ne ganze Weile ungenutzt im Schrank rumliegen, aber irgendwie fühlt es sich gut an, sie da zu haben.

Das Gleiche hab ich auch mit Deko-Sachen. Ich hab über die Jahre so einiges angesammelt, das ich früher mal richtig schön fand, aber jetzt ist mein Geschmack einfach anders. Es gibt echt viele Stücke, die ich gar nicht mehr aufstelle, weil sie mir einfach nicht mehr so gefallen wie früher. Aber weggeben? Das fällt mir schwer. Vielleicht aus Nostalgie, vielleicht, weil ich immer denke „wer weiß, vielleicht gefällt’s mir irgendwann doch wieder“. Also bleiben sie im Keller oder in irgendeiner Kiste und warten darauf, dass sie irgendwann wieder ihren Platz finden.

Ich glaube das geht vielen so, manche Sachen haben einfach einen emotionalen Wert, und da fällt es einem schwer, sie loszulassen, selbst wenn sie im Alltag gar keine Rolle mehr spielen.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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