Worin seht ihr euren Lebenssinn?

vom 05.12.2016, 11:42 Uhr

Habt ihr euch schon mal Gedanken über euren Lebenssinn gemacht? Wie ich festgestellt habe, wird dieser ja vollkommen unterschiedlich gesehen und auch interpretiert. Manche wollen eine Familie mit Kindern gründen, andere wiederum wollen es zu Reichtum bringen und wieder andere haben gar keine Vorstellungen. Welchen Sinn messt ihr eurem Leben denn bei und ab welchem Alter sollte man sich denn darüber Gedanken machen?

» guetlich » Beiträge: 121 » Talkpoints: 75,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das wird sicherlich ein Jeder anders beantworten. Meinen persönlichen Sinn des Lebens kann ich durchaus beschreiben. Ich wünsche mir Glück und Zufriedenheit. Dabei geht es mir in allererster Linie um geistige Erfüllung. Materielles sehe ich eher als etwas an, dass zwar nützlich ist, aber nicht Selbstzweck sein darf. Also materieller Reichtum ist auf keinen Fall mein Lebensziel. Ich will mich wohl fühlen, will sehr viel erfahren und wissen, will mich ständig an Dingen erfreuen und vor allem kein Leid erfahren oder Leid Jemandem zufügen.

Ich weiß, das hört sich ja alles sehr allgemein an, aber ich kann auch konkreter werden. Ich wollte im Grunde immer dahin, wo ich mich jetzt befinde. Ich habe mein Auskommen und bin zufrieden, da ich nicht nach einer Karriere strebe. Ich wollte auch niemals eine Familie gründen und haben, denn das sehe ich überhaupt nicht als Lebenssinn für mich persönlich an. In diesem Punkt bin ich einfach zu egoistisch, und würde nicht allzu viele Dinge aufgeben wollen um eine Familie zu haben.

Ich wollte immer viel wissen, und das habe ich erreicht. Ich wollte immer einen tollen Körper haben, und auch das habe ich erreicht. Und ich wollte niemals in irgendwelche Konkurrenzkämpfe eingebunden sein, die in Kleinkriegen ausarbeiten, auch das habe ich so hingekriegt. Ich wollte mich niemals verbiegen lassen, was mir auch zum größten Teil gelang. Also kurz gefasst: Mein Lebensziel ist nicht „Mein Haus, mein Kind, mein Auto“.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke man sollte sich frühzeitig Gedanken machen in welche Richtung man selbst gehen möchte und seine Ziele auch feststecken. Diese können unterschiedlich sein, für den einen ist das die Familie mit Mann und Kind Zuhause, für andere eine Karriere und andere setzen alles auf materielles. Meistens ist es doch aber eine Mischung aus allem und dann geht es daran, wie man das Ziel erreichen kann und ob es realistisch ist.

So wird wohl kaum einer in den Genuss kommen, dass man auf dem Mars sein Eigenheim hat und dann von dort aus zum shoppen auf die Erde reist. Das sind Träume die mit der Realität nichts zu tun haben und damit ein unerreichbares Ziel, da kann man auch anstrengen wie man möchte, wird in dem eigenen Leben wohl nicht mehr passieren, dass das Realität wird.

Ich habe meinen Lebenssinn alleine durch mein Dasein. Es gibt immer etwas zu tun, die Wünsche, Träume und Ziele existieren schon lange, ändern sich immer mal wieder aber alles zu planen ist auch Langweilig. Daher lass ich vieles auf mich zukommen, habe meine groben Eckpunkte an denen ich arbeite und auch einiges bereits Verwirklicht habe und der Rest ergibt sich von ganz alleine. Mein Kind war nicht geplant von mir, ist dennoch vorhanden und ob ich will oder nicht habe ich damit eine eigene Familie um die ich mich kümmern muss. Selbst wenn das kein erklärtes Ziel ist und auch manchmal sehr belastend ist.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich kann mit dem Begriff "Lebenssinn" wenig anfangen. Wieso sollte ausgerechnet mein kümmerliches Dasein mehr Sinn haben als das einer Bäuerin von vor 200 Jahren oder einer minderjährigen Prostituierten in den Slums einer Großstadt? Zahllose Frauen leben, arbeiten und sterben jeden Tag, ohne dass sich irgend jemand nach dem Sinn genau ihres Lebens fragt, und ich gehöre eben auch dazu.

Das heißt aber natürlich nicht, dass ich mein Leben hasse, ziellos in den Tag hinein lebe und auf den Tod warte! Ich habe durchaus Pläne, Wünsche, Verantwortung und Aufgaben, aber ich kann nicht behaupten, dass ich daraus einen spezifischen Lebenssinn ableiten kann. Beispielsweise hätte ich schon ganz gern eine Familie, aber falls es doch nicht klappen sollte, ist mein Leben definitiv nicht verfehlt und sinnlos. Auch meinen Job mache ich ganz gerne, rede mir jedoch nicht ein, dass meine Stelle nicht innerhalb von Tagen neu besetzt oder gestrichen werden könnte, sollte mich der Blitz beim Kacken treffen.

Auch Ziele wie materieller Wohlstand oder Glück sind natürlich wichtig, aber hier gibt es im Leben keine Garantien. Man kann von heute auf morgen krank werden oder die Bude brennt ab. Deswegen würde ich meinen Lebenssinn auch nicht daran festmachen, wie viele Zimmer mein Eigenheim hat oder wie viele Gewichte ich stemmen kann. Wenn man dies alles abzieht, bleibt in meinen Augen, wie gesagt, nicht mehr sonderlich viel "Sinn" übrig. Deswegen beschränke ich mich darauf, im Kleinen zu versuchen, einen Unterschied zu machen und für mich und die Menschen, die mir nahestehen, eine angenehme und interessante Existenz zu schaffen. Wie eben alle anderen Menschen auch.

» Gerbera » Beiträge: 11315 » Talkpoints: 48,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Mein oberstes Ziel ist die Selbstverwirklichung, die meinem Leben auch Sinn gibt. Ich finde es Leben dann sinnvoll und lebenswert, wenn man alles tun und lassen konnte, was man möchte ohne sich dabei von anderen (Diktatoren) beeinflussen zu lassen. Damit meine ich jetzt aber nicht, irgendwelche Gesetze zu brechen und von mir aus die Nachbarin umzubringen, weil die einmal zu oft einen Nagel in die Wand geschlagen hat. Ich meine das einfach auf den Alltag bezogen.

Wenn man nicht glücklich in seinem Beruf ist, warum sollte man nicht wechseln dürfen? Ich finde mein Freund ist da ein gutes Beispiel. Er hat erst eine Ausbildung gemacht und dann Jahre lang in einer sehr angesehenen Firma in seinem Ort gearbeitet. Er hat auch nicht schlecht verdient und alle haben gemeint, er könne doch froh sein über diesen Job. Er war da aber nicht glücklich und hat da nach einigen Jahren gekündigt. Das hat einen ziemlichen "Skandal" ausgelöst und seine Familie war sehr entsetzt und geschockt, wie man so gut verdientes Geld denn einfach abschreiben könnte. Man hat ihm sogar "Dummheit" und "Naivität" vorgeworfen und wollte ihm das um jeden Preis ausreden. Er hat aber lieber studieren und eine andere berufliche Laufbahn einschlagen wollen und ist mittlerweile viel glücklicher als früher. Warum sollte man sich also nicht selbst verwirklichen dürfen und sich von anderen Meinungen beeinflussen lassen, wenn man mit der Ist-Situation aber nicht glücklich ist?

Warum sollte man heiraten, wenn man das nicht möchte und nur weil Verwandte das so haben wollen? Warum sollte man Kinder bekommen, wenn man das nicht möchte, es aber zu einem "anständigen" Leben dazu gehört? Ich beziehe das auch auf bestimmte Hobbys. Ich habe zum Beispiel vor einigen Jahren mit dem Stricken angefangen und habe da eher negative Kritk aus der Familie geerntet. Mein Bruder meinte sogar noch, dass das nur ein Hobby für Seniorinnen wäre und ich wäre doch viel zu jung für so ein Hobby. Mir war aber egal was er denkt, ich wollte das machen also habe ich das gemacht und bin glücklich damit.

Für mich gehört zur Selbstverwirklichung dazu, dass man sein Leben so lebt und Entscheidungen (unbeeinflusst von anderen Meinungen) trifft, dass man selbst am glücklichsten mit seinem Leben ist und nicht am Ende zurück denkt und irgendetwas bereut und sich über verpasste Chancen ärgert. Jeder ist seines Glückes Schmied wie ich zu sagen pflege, wer nicht wagt der nicht gewinnt. Manchmal muss man auch etwas Einsatz zeigen, um seine Ziele zu erreichen. Gute Sachen fallen einem nicht einfach so in den Schoß.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


In meinem Leben kam auch alles anderes, als gedacht oder geplant war. So einen richtigen Lebenssinn habe ich glaube gar nicht. Ich würde einfach auch gesund und glücklich sein wollen. Dafür möchte ich nicht mal besonders reich sein oder ähnliches. Am Ende möchte ich einfach glücklich und zufrieden auf mein Leben zurückblicken können und mir sagen können, dass es ein erfülltes Leben war und ich doch viel erlebt und gemacht habe.

Ein bisschen Lebenssinn bringen mir sicherlich auch meine Haustiere. Ich verbringe immerhin sehr viel Zeit mir ihnen und könnte es mir ohne sie auch gar nicht mehr vorstellen. Da würde doch ein Stück verloren gehen, wenn ich plötzlich mit keinem Tier mehr zusammenleben würde. Auch ist es durchaus Lebenssinn wenn man versucht, immer mal wieder seine Träume zu verwirklichen. Natürlich klappt davon nicht alles, aber wenigstens versuchen sollte man es doch.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Nelchen hat geschrieben:Auch ist es durchaus Lebenssinn wenn man versucht, immer mal wieder seine Träume zu verwirklichen. Natürlich klappt davon nicht alles, aber wenigstens versuchen sollte man es doch.

Der Meinung bin ich auch. Nichts, wofür es sich zu kämpfen lohnt, fällt einem einfach so in den Schoß. Daher würde ich schon Einsatz zeigen, wenn ich ein bestimmtes Ziel erreichen möchte. Wenn es nicht klappen sollte (was weiß ich weil das Knie durch einen Unfall kaputt ist und ich dadurch kein Fußballprofi mehr werden kann) dann habe ich es wenigstens versucht und kann mir hinterher nicht vorwerfen, dass ich die Hände in den Schoß gelegt und nichts getan habe.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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