Woran merkt ihr persönlich, dass ihr älter werdet?
Ich habe festgestellt, dass ich mich innerhalb der letzten Jahre sehr verändert habe. Während ich früher noch sehr gerne gefeiert habe, würden mich nun wohl keine zehn Pferde mehr in eine Disco bekommen. Irgendwie mag ich so etwas einfach gar nicht mehr, wobei ich aber auch abends viel schneller müde werde. Eine Partynacht würde ich gar nicht mehr durchhalten.
Mittlerweile könnte ich mir beispielsweise auch vorstellen, Urlaub in den Bergen zu machen oder durch Weingebiete zu reisen, über was ich früher nur gelacht hätte. Ob das aber alles nun daran liegt, dass ich älter werde oder daran, dass es normal ist, dass sich die Interessen mit der Zeit immer wieder ändern, kann ich nicht sagen. Allerdings hängt ja auch da wieder das eine mit dem anderen zusammen.
Woran merkt ihr persönlich, dass ihr älter werdet? Merkt ihr das eher äußerlich oder auch daran, dass sich euer Charakter oder eure Interessen verändern? Merkt ihr es überhaupt richtig, dass ihr älter werdet oder ist das so schleichend, dass ihr das gar nicht so bemerkt?
Merke ich das wirklich? Ich habe nämlich teilweise das Gefühl, dass man sich einfach den Gleichaltrigen anpasst und damit auch die Unternehmungen. Ich habe mich zum Beispiel nie für Party und Feiern interessiert, sondern bin bereits in meinen Jugendjahren lieber draußen gewesen und habe Ausflüge gemacht.
Ich denke eher, dass sich die Interessen einfach verschieben. Aber ich kann immer noch leidenschaftlich gerne auf Pokemon-Jagd gehen und rutsche immer noch gerne die Wasserrutsche im Schwimmbad herunter. Ich bemerke das Älterwerden nicht wirklich in meinem Verhalten oder meinen Aktionen, sondern in meinem Gesicht.
Die Fältchen sind minimal tiefer geworden, ich sehe aber noch immer deutlich jünger aus als ich bin. Charakterlich habe ich mich kaum verändert, ich bin nur etwas ruhiger geworden und gehe nicht mehr ganz so schnell an die Decke. Ich bin auch zielstrebiger geworden, aber ob das etwas mit dem Alter zu tun hat, kann ich leider nicht sagen. Mir macht das Älterwerden persönlich aber auch nichts mehr aus.
Ich denke, dass man das eher im Spiegel sehen wird als durch eine Veränderung der Vorlieben oder des Charakters. Gerade im Spiegel ist das doch offensichtlich, denn ich sehe zum Beispiel nicht das Gesicht meines Teenager-Ichs und in einigen Jahren werde ich Fältchen bekommen, die ich vorher nicht hatte. Woran sollte man das sonst erkennen, wenn nicht am Spiegelbild?
Dann war ich offensichtlich noch nie jung. Denn mich hat es nie auf eine Party gezogen auch Disco fand ich immer langweilig und bin dort nie hingegangen. Urlaub am Strand, auf dem Ballermann oder sonstige Sachen fand ich ebenfalls schon immer wenig ansprechend und mich hat es doch von Anfang an eher zum Backpacker gezogen und auch Wandern in den Bergen. Warum auch nicht? Aber dann müsste ich nach deiner Definition bereits immer zum Kreis der Alten gehört haben.
Die Geschmäcker sind einfach verschieden und manch einer rennt mit 50 Jahren noch in der Disco herum und kann mit Weinproben nichts anfangen und macht seinen Urlaub am liebsten auf dem Ballermann. Dafür gibt es auch andere mit 20 Jahren die das schon immer abstoßend fanden und Wert auf etwas anderes gelegt haben. Alleine daran kann man kein Alter festmachen und auch nicht das gefühlte Alter wie ich finde.
Denn ich fühle mich durchaus jung, obwohl ich inzwischen zur Mittleren Generation gehöre alleine aufgrund des biologischen Alters. Es gab immer Leute die meine Hobbys und Interessen langweilig fanden und andere die eher in die gleiche Richtung tendiert haben. Vom Alter her war dabei ebenfalls alles dabei, auch daraus kann ich nicht Schlussfolgern, dass ich doch eher von den Älteren akzeptiert wurde.
Woran ich es merke das ich Älter werde? Mit 18 Jahren war ein Nachtdienst kein Problem, ich habe es gerne gemacht und am liebsten auch über Monate hinweg. Mit dem steigenden Alter wurde es einfach immer schwieriger sich auf diese Nachtschichten zu schleppen und dort auch die gleiche Leistung zu bringen wie am Tag.
Allgemein ist das Verhalten von der Nachteule doch eher auf den Tagesmensch geändert und so muss ich heute bis spätestens um 1 Uhr im Bett sein, damit ich am nächsten Morgen meinen Hintern noch aus dem Bett bekomme. Früher in jüngeren Jahren war das durchmachen durchaus weniger ein Problem wie heute.
Ich merke, dass ich älter werde, indem ich meine Mitmenschen beobachte. Soll heißen, wenn die eigene Nichte plötzlich den Führerschein hat und volljährig ist und man sie praktisch direkt nach der eigenen Geburt im Krankenhaus besucht hat, dann merkt man, dass die Zeit verfliegt und man älter wird.
Mein Cousin ist inzwischen auch schon fast mit dem Bachelor fertig und hat den Führerschein. Der war damals das erste Baby, das ich als Kind gesehen habe, so frisch nach der Geburt im Krankenhaus. Es wird vermutlich nicht allzu lange dauern und er hat den Abschluss in der Tasche, geht arbeiten und gründet irgendwann eine Familie. Oder eben die anderen Cousins, auf die ich aufgepasst habe als sie noch klein waren - die sind inzwischen auch schon fast alle erwachsen oder fast erwachsen.
Da gibt es jetzt, ich werde in paar Tagen 43, doch so einiges. Die weißen Haare in meinem Bart nehmen doch regelmäßig zu, es sind mittlerweile zu viele zum Rauszupfen. Außerdem kommt zu meiner Kurzsichtigkeit seit kurzem noch die Altersweitsichtigkeit hinzu, sodass ich zum Lesen kleiner Dinge immer meine Brille abnehmen muss, dann gleicht sich das aus. Eigentlich bräuchte ich so eine mit geteilten Gläsern oder so kleinen Lupen drin, aber das sieht mir zu bescheuert aus.
Ansonsten bin ich zufrieden, ich bleib schlank, egal was ich esse und meine Haare habe ich auch noch alle. Langsam allerdings wird mir immer bewusster, dass ich einiges an meinem Leben ändern muss, wenn ich in 10-20 Jahren noch fit sein will. Ich treibe keinen Sport, rauche zu viel und ernähre mich grauenvoll, richtig lange geht das nicht mehr gut.
Ich merke es vor allem daran, wie ich mit großen Belastungen umgehe. Zum einen habe ich drei Kinder. Da kommt man doch mal etwas schneller aus der Puste, wenn die Gas geben, als noch vor ein paar Jahren. Aber auch bei der Arbeit merke ich das. Ich muss ein- bis zweimal pro Woche 24 Stunden-Dienste schieben. Die habe ich früher problemlos durchgearbeitet und konnte am Tag danach nach 2 bis 3 Stunden Schlaf noch ordentlich etwas erledigen. Heute komme ich nach Hause und bin erst einmal fertig und muss gleich ins Bett und kriege auch danach nicht mehr viel auf die Reihe.
Optisch zeigen sich natürlich auch so langsam ein paar Falten mehr und ein kleiner Bauchansatz ist da. Wobei sich das ja vielleicht mit etwas mehr Sport noch einmal beheben lassen dürfte. Aber auch sonst kann ich nicht mehr so durch feiern wie früher. Wobei ich daran aber auch gar nicht mehr so viel Interesse daran habe. Das macht aber sicherlich auch die Familie. Da haben sich einfach auch Interesse verschoben und Prioritäten geändert.
Ich denke, dass jeder auf seine eigene Art und Weise merkt, dass er älter wird. Bei mir persönlich sind es verschiedene Faktoren, die mich darauf aufmerksam machen. Zum einen sind das natürlich äußerliche Veränderungen wie Falten, graue Haare oder ein verändertes Körpergefühl. Aber auch charakterlich und in den Interessen bemerke ich eine Veränderung.
So bin ich heute viel ruhiger und gelassener als noch vor ein paar Jahren. Ich mache mir nicht mehr so viele Gedanken über Dinge, die ich sowieso nicht ändern kann, und habe gelernt, mich auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren. Auch meine Interessen haben sich verändert. Während ich früher viel Zeit in der Disco verbracht habe, ziehe ich heute eher einen gemütlichen Abend mit Freunden oder einen Spaziergang in der Natur vor.
Ich denke, dass diese Veränderungen ganz normal sind und zum Leben dazu gehören. Es ist wichtig, sich selbst treu zu bleiben und das zu tun, was einem selbst am besten gefällt. Wenn das bedeutet, dass man lieber einen ruhigeren Urlaub in den Bergen macht, anstatt in einer lauten Großstadt zu feiern, dann ist das vollkommen in Ordnung.
Ich denke auch, dass man das Älterwerden nicht immer bewusst wahrnimmt, sondern dass es sich oft schleichend entwickelt. Manchmal merkt man erst im Rückblick, wie sehr man sich verändert hat. Aber das ist auch in Ordnung so. Das Leben ist ein Prozess, und jeder von uns durchläuft seine eigene Entwicklung.
Vieles wurde schon genannt, das meiste ist offensichtlich bzw. auf viele zutreffend, aber für mich stehen in der Frage andere Dinge im Fokus. Eigentlich sind es überhaupt die anderen, an denen ich persönlich mein Alter am meisten merke. Genauer gesagt, ohne melodramatisch klingen zu wollen, ist es Tod, Sterben, Leiden und Älterwerden der anderen, an denen man das eigene Alter am meisten merkt. Mit 23 habe ich mich noch gefreut, dass ich noch nie ein Familienmitglied, von den Urgroßeltern abgesehen, verloren habe.
Zwei Jahrzehnte später sind all meine Großeltern, mein Vater und vier meiner sechs leiblichen Tanten und Onkel mit unter 70 verstorben. Mein familiäres Umfeld hat sich dadurch massiv eingeengt. Überhaupt, das Stichwort Einengung: Umso älter man wird, umso eingeschränkter werden die eigenen Möglichkeiten. Sei es durch die kürzere Lebenszeit, durch den Mangel an Gelegenheiten, durch körperlichen Begrenzungen. Irgendwann steht einem immer weniger offen. Das fängt an mit Hausbau und Krediten- keiner gibt dir mit 50 als Normalverdiener noch einen Hauskredit, Kinder können Frauen irgendwann nicht mehr bekommen und nochmal eine neue Karriere zu versuchen, gelingt vielleicht einer von einer Million Hollywoodschauspielern, aber selten dem Durchschnittsbürger.
Dazu kommt der optische Angriff auf die eigene Eitelkeit, welche entweder bei einigen in narzisstische Verzweiflung umschlägt oder sie weicht fatalistisch auf: So ist es halt. Einfach hinnehmen. Auch wenn immer wieder gesagt wird, jeder kann in jedem Alter alles tragen und machen, stimmt das meiner Meinung nach nur bedingt. Dürfen darf man schon, ob das noch gut aussieht, steht auf einem anderen Blatt. Ich merke an mir selbst, dass manches nicht mehr so geht wie früher, seien es hohe Schuhe oder zu dunkle Lippenstifte. Und ja, ich gehöre zu denen, die es durchaus für sich selbst nicht altersadäquat finden, bauchfrei in der Cargohose oder in zerissener Jeans im Streetstyle rumzulaufen.
Und klar, Meinungen, Interessen und Prioritäten verändern sich. Mit Mitte 20 hätte es für mich gar nicht städtischer sein können, am liebsten ein Metropolenleben wie in Sex and the city. Wenn wir heute von Klischees sprechen, würde ich aber mittlerweile die Pferdefarm in Montana definitiv vorziehen. Dinge, die ich früher als nettes Beiwerk empfand (die Natur), werden heute in der Wahrnehmung essentiell. Plötzlich frage ich mich nach dem Namen von Bäumen und Blumen und Pflanzen und google eher nach einem Vogel am Himmel als nach der neuesten Kosmetikedition.
Das sehe ich aber alles nicht mit Bedauern, sondern mit einem neugierigen Interesse. Genauso geht es mir auch beim Thema im Umgang mit anderen und wie viel man bereit ist, zu investieren oder hinzunehmen. Da wird es schon immer dünner, was aber auch nicht negativ gemeint ist. Im Gegenteil, ich finde das wiederum interessant und betrachte mich selbst manchmal von einer anderen Warte mit Erstaunen. Motto: Wer bist du?
Und ich dachte neulich erst, dass ich gern mal wieder tanzen gehen würde. Mir fehlt allerdings schlicht und ergreifend die Lust und auch die Energie. Spätestens 22 Uhr werde ich müde und will ins Bett und da fangen die meisten Partys noch nicht einmal an. Selbst Konzerte gehen länger.
Prinzipiell war ich noch nie der Feier Typ, aber hin und wieder mal auf ein Konzert, dass ist schon schön. Mittlerweile ist es organisatorisch schon eine Herausforderung. Wir müssten jemanden suchen, der auf die Kinder aufpasst und wenn wir da jemanden haben, dann gehe ich lieber mit meinem Mann in die Therme, als auf eine Party. Wenn das kein deutliches Zeichen ist, dass ich alt bin!
Auch sonst so ziehe ich mittlerweile Pärchen Abende vor. Gemütliches Beisammensein, Wein trinken, schnattern. Oder man trifft sich eben mit den Kindern auf ein "Play-Date", sodass die Kinder am Ende des Tages müde ins Bett fallen und man selbst mal einen Film sehen kann, der einen auch interessiert.
Gesundheitlich? Klar, die Wehwehchen nehmen zu und ich kann mich super in jedes einzelne reinsteigern. In jungen Jahren dachte ich ,ich sei unsterblich. Jetzt wird man so mit dem ein oder anderen konfrontiert und steht Ängste aus, die man so nicht kannte und eigentlich auch nicht kennenlernen wollte. Bisher bin ich da immer noch glimpflich davon gekommen, aber das Risiko steigt eben mit dem Alter und leider auch das Bewusstsein, dass es eben so ist oder sein kann. Man verliert die ersten Bekannten und Verwandten an eklige Krankheiten und lernt Trauer kennen.
Dazu kommen klar die körperlichen Veränderungen. War ich früher schlank und sportlich, geht es jetzt mehr in Richtung "Mom Style", aber das ist nun wirklich etwas, woran man selbst Schuld ist. Daran kann man selbst arbeiten und das habe ich mir auch vorgenommen.
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