Woran gutes Kantinenessen erkennen?

vom 12.03.2021, 14:19 Uhr

Wenn es um die eigene Mittagspause geht, kennen viele Arbeitnehmer keine Kompromisse. Das Essen muss nicht nur satt machen, sondern auch schmecken. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn beides nicht zutrifft. Doch woran erkennt man gutes Kantinenessen auf Arbeit, sind der Preis und die verwendeten Zutaten immer ein Kriterium für Qualität?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Der Preis ist meiner Meinung nach nicht unbedingt das Hauptindiz für eine gute Qualität. Ich habe mal in einem Unternehmen gearbeitet, in dem ich in die Kantine eines benachbarten Unternehmens essen ging. Dort habe ich für ein komplettes Menü, also Tagessuppe, frischer Salat mit Toppings, das Gericht des Tages plus ein Dessert und ein Getränk tatsächlich nur 2,50 Euro bezahlt und das war sehr günstig.

Wir durften damals auch einen Rundgang durch die Kantine und den Zubereitungsbereich machen und uns wurde auch gezeigt, wie die Gerichte zubereitet wurden. Da war nichts mit Päckchen oder Soßenbinder, sondern es wurde tatsächlich alles frisch geschnitten und zubereitet. Das hat mir damals gezeigt, dass der Preis keine Rolle spielen muss. Wenn das Essen gut schmeckt und man sogar noch das Gemüse rausschmecken kann und nicht alles zu einer homogenen Masse verschmilzt, denke ich, dass man recht gutes Kantinenessen erhält.

Man sollte ja auch bedenken, dass die Kantinen auch nur ein begrenztes Budget pro Mahlzeit zur Verfügung gestellt bekommen und da muss ich schon sagen, dass ich mich teilweise frage, wie sich oben genannte Kantine überhaupt rentiert. Aber es gab auch hochpreisigere Speisen außerhalb des Tagesmenüs, das war halt das Günstigste, aber die Salatbar hat wahrscheinlich gut aufgeschlagen oder halt die Alternativessen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Eine gute Kantine erkennt man daran, dass das Essen genügend Auswahl bietet, abwechslungsreich ist und schmeckt. Und natürlich sollte es eine Art Speisekarte geben, auf der auch die Allergene, Zusatzstoffe und so weiter aufgeführt sind. Der Preis ist kein Kriterium. Man weiß ja manchmal gar nicht, was das Unternehmen beisteuert. Der Preis, den die Mitarbeiter zahlen, deckt oft nicht die Kosten. Bei den Arbeitsstellen, wo ich gearbeitet habe, war das Essen sehr günstig und gut. Auswärtige mussten viel mehr zahlen als die Angestellten.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich glaube, jeder setzt andere Maßstäbe an und hat seine individuelle Vorstellung davon, was ein „gutes“ Kantinenessen ist. Man muss ja immerhin bedenken, dass es sich in der Regel um Großküchen handelt, die vor der Herausforderung stehen, jeden Werktag für eine ganze Menschenmenge in einem eng umgrenzten Zeitraum ein warmes, sättigendes Mittagessen bereitstellen zu müssen. Noch dazu werden meist verschiedene Speisen für unterschiedliche Ernährungspräferenzen angeboten, und günstig soll das ganze auch noch sein. Dabei eine Qualität wie im Sternerestaurant vorauszusetzen, kann ja nur zu Enttäuschung auf ganzer Linie führen. Gibt man sich hingegen mit einem soliden Mittelmaß zufrieden, dann erfüllt das Kantinenmenü vielleicht seinen Zweck.

Mir wäre es in erster Linie wichtig, dass das Essen zumindest anteilig frische Zutaten enthält. Ich kann gut mit Kartoffelpüree aus Tütenpulver leben, wenn ich dafür einen frischen Blattsalat als Beilage bekomme. Auch sollte es Abwechslung auf dem Teller und im Wochenspeiseplan geben - also sprich, es sollten unterschiedliche Komponenten vorhanden sein und es sollte nicht jeden Tag das gleiche geben. So hat man auch mal die Möglichkeit, an einem Tag, wo das Hauptgericht nicht so zusagt, nur Beilagen zu essen, oder einen Anteil wegzulassen und trotzdem noch satt zu werden.

Ein ganz guter „Indikator“ für besseres Kantinenessen ist für mich tatsächlich die Anzahl der Besucher. Schmeckt das Essen in einem Betrieb absolut grottig, wird wohl ein Großteil der Beschäftigten lieber sein eigenes Essen mitbringen oder zum Bäcker gehen, anstatt in der Caféteria zu speisen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich würde das Essen schlicht und einfach probieren. Man merkt doch ob zum Beispiel Fertigprodukte verwendet wurden oder ob das Essen stundenlang warm gehalten wurde bevor es auf dem Teller gelandet ist.

Und ich würde schauen, was es zur Auswahl gibt und wie viel Abwechslung das Menü bietet. Eine gute Kantine sollte in der heutigen Zeit mindestens ein vegetarisches Gericht anbieten, finde ich, und was ich auch wichtig finde ist ein "geht immer" Gericht. So etwas wie Spaghetti Bolognese. Wenn man an dem Tag nichts auf der Karte findet, das man mag, kann man dazu greifen und weiß genau, dass das schmeckt.

Ich hatte bisher gar nicht so oft eine Kantine zur Verfügung, aber die letzte war schon sehr gut geführt. Das war ein großes Unternehmen, das in der Küche mehrere Auszubildende hatte, und das war wahrscheinlich dann auch der Grund warum es so etwas wie eine asiatische Woche gab oder Gerichte passend zur Fußball WM. Die Azubis durften das nämlich immer relativ selbständig organisieren.

Der Preis des Essens sagt wahrscheinlich eher wenig aus. Es gibt ja in der Regel einen Zuschuss vom Arbeitgeber und eine Kantine muss keinen Gewinn machen. Außerdem sind "schlechtere" Zutaten nicht unbedingt günstiger, man spart damit doch in erster Linie nur Zeit.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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