Woran erkenne ich, ob eine Qualle ungefährlich ist?
Heuer habe ich im Urlaub zum ersten Mal im Meer Quallen gesehen. Das heißt, ich muss gestehen, dass ich mich in diesem Bereich so überhaupt nicht auskenne und deswegen kann ich nur sagen, dass ich glaube, dass da im Meer Quallen waren. Jedenfalls waren es so durchsichtige im Meer dahinschwebende Dinger, die eben auch so eine Art Pilzkopf hatten. Gibt es vielleicht irgendwelche Meeresbewohner, die einfach nur so ähnlich wie eine Qualle aussehen und dabei gar keine Quallen sind?
Und ich habe eigentlich fast immer nur von Quallenschwärmen gehört. Diese Meeresbewohner waren jedoch eher einzeln. Man hat sie zwar immer wieder gesehen, aber eben nur vereinzelt. Kommen Quallen also auch vereinzelt vor?
Im Meer gab es durchaus viele Personen, die darin gebadet haben. Ich hätte nie bemerkt, dass jemand sich wegen dem Kontakt mit einer Qualle dort beklagt hätte. Trotzdem war ich sehr vorsichtig, vor allem wenn mein Sohn im Wasser war, weil das auf einer Neurodermitishaut sicher auch ein extrafeines Erlebnis ist, was man sich sparen kann.
Ich habe dann auch gehört, dass es auch "ungefährliche" Quallen gibt. Gibt es irgendwelche Möglichkeiten ungefährliche Quallen von gefährlichen zu unterscheiden? Unter gefährlichen Quallen verstehe ich nun jene Quallen, die eben bei Kontakt verbrennungsähnliche Verletzungen oder dergleichen verursachen.
Ich nehme mal an, dass du da tatsächlich Quallen gesichtet hast. Jedenfalls wüsste ich auf Anhieb kein anderes Meerestier, welches deiner Beschreibung entsprechen würde.
Grundsätzlich gibt es jetzt nichts, was bei einer Qualle anzeigt, ob sie gefährlich ist oder nicht - jedenfalls wird man als normaler Schwimmer auch nicht die Gelegenheit haben, so eine Qualle erst einmal so genau zu untersuchen, und dann zu entscheiden, ob sie ungefährlich ist oder ob man lieber Abstand hält. Deswegen ist es ratsam, die wichtigsten Quallenarten einfach zu kennen. Diese sind in der Regel auch leicht auseinander zu halten.
Das durchsichtige Glibberding, von dem du sprichst, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine sogenannte Ohrenqualle gewesen sein. Diese Quallen sind in unseren Gefilden die Quallen, die am weitesten verbreitet sind. Die treten sowohl in Schwärmen auf als auch vereinzelt. Diese Quallenart ist harmlos und normalerweise kann man friedlich mit ihnen schwimmen, weil Berührungen nicht zu Schmerzen führen.
Ebenfalls harmlos ist die Blumenkohlqualle, die wie die Ohrenqualle durchsichtig wirkt, aber anhand ihrer Fangarme unterm Kopf gut erkennbar ist. Außerdem ist sie -im Gegensatz zur Ohrenqualle- recht groß. Gefährlich ist sie nicht, eine Berührung kann aber leicht schmerzen.
Ziemlich fiese, auch sehr verbreitete Genossen, sind die Feuerquallen. Sie fallen durch rötliche bis kräftig rote Farbe auf und haben recht lange Tentakel. Die können sogar im Dunkeln leuchten und sehen im Vergleich zur Ohrenqualle doch recht anmutig aus. Dennoch sollte man lieber einen großen Bogen um sie machen, denn sie macht bei Berührung ihrem Namen alle Ehre. Das tut in der Regel richtig fies weh und kann sogar Narben verursachen.
Auch die Kompassqualle gehört zu den Zeitgenossen, um die man besser einen Bogen macht. Auch diese Qualle ist auf Grund ihres Strichmusters gut zu erkennen und verfügt über lange Tentakel. Eine Berührung kann ordentlich zwiebeln.
Die meisten giftigen Quallen bei uns oder im Mittelmeer sind in der Regel für gesunde Menschen nicht wirklich gefährlich, sondern in erster Linie unangenehm. Wirklich gefährliche Tiere wie die Seewespe trifft man hier eigentlich nicht an.
Grundsätzlich ist immer anzuraten, sich vor dem Urlaub einen kleinen Überblick über die gängigen Quallenarten im jeweiligen Gebiet zu informieren. Auf Grund der Färbung kann man dann auch aus der Entfernung gut erkennen, ob man lieber Abstand halten sollte oder unbehelligt weiterbaden kann.
Ansonsten würde ich als Faustregel sagen: Sind Tentakel in Sicht, sollte man den Rückzug antreten. Die Nesselzellen, in denen das Gift steckt, das dann bei Berührung wehtut, hängen nämlich an den Tentakeln. Leider sieht man diese je nach Wasserbeschaffenheit nicht immer gleich, deswegen sollte man sich nicht nur vor Tentakeln in Acht nehmen, sondern auch den besser erkennbaren Quallenkopf identifizieren können.
Danke für die ausführliche Antwort. Also geleuchtet oder in irgendwelchen Farben geschimmert hat da nichts. Wenn ich mir die Fotos so anschaue, dann kommt das was ich da gesehen habe schon am ehesten die Ohrenqualle in Frage. Jedenfalls habe ich mir eben auch immer gedacht, dass unter diesem Pilzkopf so längere Tentakel sind, die mir bei mir im Urlaub aber eben eher nicht lange vorkamen. Es sah eben eher wie ein klassisch gezeichneter Geist nur eben durchsichtig aus. Ist nun ein etwas eigenartiger Vergleich, soll aber eben zeigen, dass da keine langen Tentakeln waren.
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