Wohnungsübergabeprotokoll formlos oder ausführlich
Eine Bekannte ist umgezogen und bei der Wohnungsübergabe wurde ein seitenlanges Wohnungsübergabeprotokoll gefertigt. Es war ein richtiges Schreiben mit Briefkopf und Posten, die ausgefüllt werden mussten. Natürlich auch die Zählerstände von Gas, Wasser und Strom. Dann wurde jede Lampe aufgeführt, die in der Wohnung als Standard drin ist, wie die Badezimmerlampe und die Flurlampe. Weiterhin auch die Kellerlampe und auch der Toilettendeckel. Es wurde genau aufgeschrieben, welcher Laminatboden drin ist und auch dass die Wohnung frisch gestrichen ist bei Übergabe. Ich weiß nicht mehr, was sonst noch alles drin stand, aber es war ziemlich ausführlich.
So ein ausführliches Wohnungsübergabeprotokoll hatten wir bei der Wohnung, die wir hier vor 16 Jahren bezogen haben und wo der Vermieter mit im Haus wohnte. Danach war es eher formlos. Die Zählerstände wurden oft nur im Mietvertrag mit festgehalten oder auf einem kleinen Zettel, damit wir alles anmelden konnten. Alles andere war eher nur mündlich und wurde entweder gar nicht oder auf einem Zettel mit Unterschrift ohne Form ausgehändigt.
Bei der Übergabe bei Auszug dann nicht anders als bei der Übergabe bei Einzug. Wie ist das bei euch? Werden da die Übergabeprotokolle ausführlich geschrieben oder eher formlos und kurz gehalten? Was steht oder stand bei euch in diesen Schreiben?
Da unser Vermieter eine Firma ist, die bei uns in der Region mehrere Wohnungen vermietet, haben die eigens für den Zweck ein eigenes Formular entwickelt, das ihren eigenen Briefkopf trägt. Darin werden auch solche Dinge fest gelegt, in welchem Zustand die Räume sind, also welcher Bodenbelag vorhanden ist, ob die Wände gestrichen sind und wenn ja, wie. In welchem Zustand die Türen sind, gegebenenfalls, wenn sie vor Einzug frisch eingesetzt sind, dass sie neu sind. Dann wird dort auch notiert, wie viele Schlüssel der Mieter bei Einzug erhalten hat, damit auch die gleiche Art und Anzahl bei Auszug wieder abgegeben wird.
Beim Auszug läuft das dann ähnlich ab. Die Firma hat eigene Mitarbeiter dafür, dass sie den Zustand der Wohnung beim Auszug im Vergleich zum Einzug beurteilen und auf so einem Bogen fest halten. Sollte es da auffällige Unterschiede geben, zum Beispiel dass die eingebaute Toilettenschüssel einen Sprung hat, bekommt man mitgeteilt, was man noch zu ändern hat und bis wann.
Formlose Übergabe hatte ich bislang immer dann, wenn der Vermieter ein Privatmensch war, der nicht so viele Wohnungen zu verwalten hatte und die Angelegenheit locker sah. Wenn ich aber Vermieter wäre, würde ich auch so ein Protokoll nutzen, alleine um fruchtlosen Streitigkeiten beim eventuellen Auszug vorzubeugen.
Sehr unterschiedlich sah das aus. Bei manchen waren es nur kleine Zettel im Din A5 Format, auf dem nur festgehalten worden ist mit den Zählerständen, die Zählernummer und mit seiner Unterschrift darauf hat man ebenfalls bestätigt, dass alles vorhanden ist wie im Mietvertrag beschrieben.
Bei anderen waren das halbe Bücher mit 20 Seiten und mehr Inhalt, bei dem alles einzeln aufgelistet war, was mit übergeben worden ist, was defekt ist und was noch gemacht werden muss. Da bleib aber auch nichts offen und man konnte hinterher nicht ankommen, dass dieses und jenes schon gewesen ist da jede Lampe kontrolliert wurde und abgedackelt, wie auch jeder Zähler und jede einzelne Macke in der Tapete. Beim Auszug war man dann natürlich genauso pingelig und hat alles dokumentiert, gab aber auch wieder Sicherheit, dass nichts übersehen wurde und niemand hinterher ankommen konnte für Reparaturen.
Beim Hauskauf gab es ein Übergabeprotokoll mit 250 Seiten Inhalt. Auch darin war wirklich alles bis in das kleinste Detail ausgeführt, was alles mit übergeben wird, was wann repariert wurde und wann was gemacht werden sollte. Sogar mit Rechnungen, Belegen und Schreiben der Handwerker, die dann solche Dinge ausgetauscht haben vor 15 Jahren, wie die Fenster. Auch da blieb alles direkt geklärt und es gab hinterher nicht einen Punkt, an dem das nicht gestimmt hätte. Darauf hat der Makler sehr viel Wert gelegt, denn immerhin wäre er ansonsten der erste gewesen, an den ich mich gewendet hätte wenn etwas nicht so übergeben wurde, wie es besprochen wurde.
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