Wohnung untervermieten und Fleisch verbieten?
In einer Gruppe zum Austausch für vegetarischen und veganen Lebensstil hat letztens eine Userin davon berichtet, dass sie ihre Wohnung in der Urlaubszeit oftmals untervermietet. Den potentiellen Untermietern teilt sie mit, dass sie während ihres Aufenthalts bitte keine Fleischgerichte dort verzehren sollen oder Fleisch im Kühlschrank lagern, da sie nicht möchte, das ihre Küchengeräte für Fleisch verwendet werden.
Bislang schienen die Untermieter sich auch daran zu halten, als sie aber das letzte Paar, das dort wohnte, kurz besuchte, um etwas abzuholen, roch es nach gebratenem Fleisch in der Küche. Das Paar hat das aber abgestritten. Sie ärgert sich sehr darüber. Einige reagierten verständnisvoll, andere meinten, damit müsse sie rechnen, dass sich nicht jeder so an die Regel hält, die wird ja nicht schriftlich festgehalten und es sei ja nicht so, als wären ihre Geräte danach kontaminiert, die kann man abwaschen.
Findet ihr, es sollte Untervermietern durchaus zustehen, solche Forderungen zu stellen oder muss man damit rechnen, dass Untermieter sich nicht daran halten, wenn sie selbst nicht vegetarisch oder vegan leben?
Natürlich muss man damit rechnen, dass die Mieter trotzdem Fleisch essen. Solche radikalen Veganer kenne ich auch und man kann da immer nur den Kopf schütteln. Solche Forderungen finde ich absurd.
Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich naiv, wenn man in so einem Fall davon ausgeht, dass die Personen sich an jedes Verbot halten würden. Mal ehrlich, kann man auch davon ausgehen, dass im Haus nicht geraucht wird? Das bezweifle ich. Gerade in Gegenden mit akuter Wohnungsnot werden die Menschen einem doch alles erzählen und jeder Forderung zustimmen, bis sie die Zusage für die Wohnung haben. Hinterher kann das meist eh keiner überprüfen gerade beim Braten von Fleisch. Der Geruch verfliegt doch meistens, während Zigarettenrauch in die Möbel und Wände zieht und man das ewig riecht.
Ich glaube nicht, dass Untervermieter derartige Forderungen aufstellen können, weil diese doch zu sehr in das Selbstbestimmungsrecht eines jeden Menschen eingreifen würden. Das kann man schriftlich festhalten wie man will, es hat für mich keine bindende Wirkung. Außerdem würde ich solch eine Vertrag sowieso nicht unterschreiben und die Untervermieterin wohl eher mal zum Arzt schicken.
Was ist das denn für ein Käse? Ich lasse mir doch nicht vorschreiben, was ich zu essen habe. Und das kann auch kein Vermieter machen. Man kann natürlich darum bitten, dass kein Fleisch verzehrt wird. Aber wenn der Mieter dann trotzdem Fleisch isst, dann ist das halt so. Das kann man nicht verbieten.
Ich verstehe da auch ehrlich gesagt, dass Unverständnis nicht. Ich kann doch nicht davon ausgehen, dass meine Mieter sich ihr Leben und ihre Essgewohnheiten vorschreiben lassen. Wenn man sowas will, dann muss man sich eben reine Vegetarier aussuchen zum Untervermieten. Aber auch da ist man darauf angewiesen, dass diese nicht ein wenig flunkern, wenn sie behaupten Vegetarier zu sein.
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