Wohnung selber renovieren oder Firmen beauftragen?

Mal angenommen, ihr zieht in eine neue und unrenovierte Wohnung. Würdet ihr eine Firma beauftragen, die für euch die Arbeit macht oder lieber eure Freunde schnappen und selber ran an die Arbeit? Wenn ihr euch für selber machen entscheidet, wo würdet ihr euch Hilfe und Tipps holen?

Ich bin vor circa einem Jahr in eine unrenovierte Wohnung gezogen, was eigentlich eine Frechheit ist, denn normalerweise sollte zumindest Tapeziert sein. Wir mussten alles selbst machen, da wir nicht das Budget für einen Fachmann hatten. Wir haben in der Wohnung Klick Laminat verlegt, wobei mir mein Onkel geholfen hat, der damals selbst beruflich Häuser gebaut hat. Also, hatten wir zumindest schon mal jemanden mit Ahnung zur Seite bei den komplizierteren Sachen.

Das Tapezieren und Streichen haben wir mit der ganzen Familie in Angriff genommen und dementsprechend ist es auch nicht super perfekt geworden, aber absolut ausreichend. Hier und da sieht man die Kanten bei den Tapeten, aber es sind keine Blasen oder Abstände zwischen den Streifen entstanden. Die Schränke usw. haben wir alle selbst aufgebaut und die Heizungen und Fußleisten haben wir auch selbst gestrichen, was nicht sehr schwer ist.

Wenn man Freunde oder Verwandte hat, die ein bisschen Ahnung oder zumindest ein Händchen für Handwerkliche Dinge haben, würde ich zunächst dort nach Hilfe fragen und es selbst versuchen. Man kann ja auch etwas dazu lernen, nur weil man es bis dato nicht konnte, heißt es ja nicht, dass man es nicht lernen kann. Ich finde es in den meisten Fällen unnötig eine Firma zu beauftragen, außer man ist beruflich extrem eingespannt und hat niemanden, der einem helfen kann.

Ich bin vor circa einem Jahr in eine unrenovierte Wohnung gezogen, was eigentlich eine Frechheit ist, denn normalerweise sollte zumindest Tapeziert sein.

Wer sagt dass, das zumindest tapeziert sein sollte? Wie steht es denn im Mietvertrag. Bei uns steht drin, dass man unrenoviert übergeben hat und auch unrenoviert hier raus kann. Wir mussten erst Tapete abmachen und neu tapezieren als wir hier eingezogen sind. Leider hatten wir im Mietvertrag der alten Wohnung drin stehen, dass renoviert übergeben werden muss, sprich die Wände geweißt werden müssen. So hatten wir bis zur Übergabe zwei Wohnungen, die renoviert werden mussten. Eine Frechheit wäre es, wenn im Mietvertrag drin steht, dass ihr renovieren müsst, wenn ihr auszieht. Aber wenn ihr das unterschrieben habt und jetzt renovieren musstet, ist das Verhandlungssache.

Mein Mann und ich haben das selber gemacht. Sicher wäre es toll gewesen, wenn man eine Firma hätte beauftragt. Aber das Geld haben wir uns gespart. Ich muss auch sagen, dass ich keinen kenne, der dafür Geld ausgibt. Bisher haben alle in meinem Bekanntenkreis selbst renoviert. Sicher wird man älter und irgendwann kann man das nicht mehr. Aber dann hat man noch Bekannte, die einem helfen könnten.

Ich würde eher eine Firma beauftragen, und zwar aus unterschiedlichen Gründen. Beispielsweise möchte ich schon, dass die Wohnung nach der Renovierung auch wirklich wieder top aussieht und alleine deswegen würde ich schon Profis beauftragen.

Natürlich können diese auch pfuschen, aber zumindest im Prinzip müsste beispielsweise ein gelernter Fliesenleger ein ordentlicheres Ergebnis hinbekommen, welches auch eine Zeitlang halten und schön bleiben sollte, als wenn irgendein Amateur da das Pfuschen anfängt. Und falls doch etwas nicht passen sollte, kann man bei einer Firma eher Nachbesserung verlangen, als wenn der Schwager nach bestem Wissen und Gewissen unentgeltlich am Werke war. Ich finde es generell auch eher anmaßend, wenn man glaubt, die gängigen Renovier-Aufgaben bekäme jeder Trottel auch ohne Erfahrung oder Ausbildung hin.

Außerdem habe ich ehrlich gesagt auch ein Problem damit, mir meine Freunde und Familie zu "schnappen" und sie quasi für ein Dankeschön ihre Freizeit opfern zu lassen, damit ich mir das Geld für eine Renovierungsfirma spare. Schließlich wäre es auch meine Entscheidung, eine vergammelte Wohnung zu mieten oder zu kaufen, und ich müsste andere Leute quasi für meine Entscheidung "büßen" lassen. In meinem Umfeld sind auch die meisten Leute beruflich oder in der Familie stark eingespannt, haben tausenderlei Pflichten und sowieso kaum Freizeit. Man kann natürlich argumentieren, dass die Leute auch absagen können, aber wie jeder weiß, ist es oft gar nicht so einfach, "Nein" zu sagen, und ich hätte ein schlechtes Gewissen dabei, die Tatsache zu nutzen, dass manche Leute zu gutmütig für ihr eigenes Wohl sind.

Ich würde also in jedem Fall Profis beauftragen und bezahlen, wenn es sich nicht gerade um absolut banale Kleinigkeiten handelt, die in unter einer Stunde erledigt sind. Ich selber bin eher der akademische Typ und würde sowieso eher Schaden anrichten und ich hätte keine Lust darauf, den Leuten, die mir eigentlich nahestehen, die knapp bemessene Freizeit zu ruinieren, weil ich selber geizig bin.

Eine Frechheit wäre es, wenn im Mietvertrag drin steht, dass ihr renovieren müsst, wenn ihr auszieht. Aber wenn ihr das unterschrieben habt und jetzt renovieren musstet, ist das Verhandlungssache.

Wieso sollte das Verhandlungssache sein? Nicht alles was in den Mietverträgen steht ist überhaupt rechtens. Wurde die Wohnung unrenoviert übergeben, dann darf diese auch unrenoviert wieder übergeben werden und muss nicht renoviert werden vor dem Auszug. Wie man übernimmt, so darf man abgeben ganz einfach das sieht die gesetzliche Lage vor und wenn ein Vermieter etwas anderes in seinen Mietvertrag schreibt, dann ist das ungültig. Dazu hat man dann auch das Übergabeprotokoll mit dem man es nachweisen kann, wie diese übernommen worden ist und wenn darauf schon ersichtlich ist, dass diese unrenoviert übernommen wurde, dann muss man auch nichts machen wenn man diese zurück gibt. Nichts Verhandlungssache, einfach mal auf sein Recht bestehen und ggf. auch den Anwalt oder Mieterschutzbund mit ins Boot holen wenn sich der Vermieter uneinsichtig zeigt.

Ich habe das bislang immer alles alleine gemacht aus dem Geiz heraus. Denn die Unternehmen wollen auch bezahlt werden und selbst wenn du das hinterher in deiner Steuererklärung geltend machen möchtest, hast du immer noch eine Summe selbst zu tragen. Das Geld war bei mir nicht wirklich vorhanden bis vor einigen Jahren, dass ich mir den Luxus geleistet hätte und ich sag es mal so, wer in seinem Leben schon an die 30 mal umgezogen ist und an die 100 Wohnungen renoviert, da sieht das Tapezieren dann auch Top aus und auch das Streichen, da man seine eigenen Erfahrungen macht und auch Fähigkeiten sich aneignet. Es muss nicht gammelig aussehen und auch vom "Profi" habe ich schon Arbeiten gesehen, die ich so nicht mal abgenommen hätte. Da ist auch nicht alles das Wahre.

Wir sind vor zwei Jahren umgezogen bzw. haben neu bauen lassen. Da wir das Haus schlüsselfertig übergeben bekommen haben, müssten wir selber Fliesen legen, tapezieren, die Fugen versiegeln, den Dachboden isolieren und ausbauen, Terrasse legen etc. Also eine ganze Menge. Daneben haben wir auch noch eine Garage auf dem Grundstück, die vorher schon da stand und auch renoviert werden musste.

Meine Eltern und die Eltern meiner Frau sind glücklicherweise nicht unbegabt, was das Handwerkliche anging und so konnten wir auch viel selber machen. Einzig das Fliesenlegen konnte keiner von uns im großen Stil, ein raum wär zwar ok gewesen, aber kein ganzes Haus plus Treppen und Sockelleisten. Daher haben wir das von einem Fachmann machen lassen. Den Rest machen wir bzw. haben es teilweise schon selber gemacht. Da es beim Handwerk meiner Erfahrung nach eh nie zu 100% zugeht, kann es ja auch teilweise gar nicht - es ist ja immer mal was nicht so grade wie es sein soll zum Beispiel - war das tatsächlich nicht so schlimm.

Zumindest sind wir mit dem Ergebnis, so wie es momentan ist, sehr zufrieden und wir haben uns dadurch auch viel Kosten gespart. Das geht natürlich zu Lasten der eigenen (Frei-)Zeit. Ich habe zum Beispiel vier Wochen Urlaub gehabt und immer von Mittags bis bestimmt 18:00 Uhr oder 20:00 Uhr täglich, auch an den Wochenenden, an der Garage gearbeitet. Und wie bereits gesagt, wir sind noch lange nicht fertig, aber ich würde immer wieder alles, was man machen kann selber machen, weil es mir persönlich auch Spaß macht und ich weiß, dass ich es für mein eigenes Haus mache.

Als wir aus unserer Mietswohnung ausgezogen sind, sollten wir allerdings nochmal die Wände streichen und die Tapete, wo sie kaputt gegangen ist, erneuern. Das hätten wir vielleicht noch hinbekommen, allerdings waren wir so mit dem Umzug und packen etc. beschäftigt, dass wir da einerseits gar keine Zeit zu hatten. Andererseits hat uns der Vermieter auch auferlegt das professionell machen zu lassen, daher blieb uns da kaum eine Wahl.

Ich hatte bei mir im Haus schon den Ehrgeiz möglichst viel selber zu renovieren weil mir das Spaß macht und weil es Dinge gibt, die ich schon immer mal ausprobieren wollte. Aber ich gehöre nicht zu der Sorte Heimwerker, die ihre Fähigkeiten gnadenlos überschätzen und am Ende irgendwas verpfuscht haben oder ein nur semi-professionelles Ergebnis bekommen.

Es gibt Bereiche, von denen ich keine Ahnung habe und an die ich sehr gerne jemanden ran lasse, der sich das nötige Wissen nicht durch fünf Youtube Videos sondern eine dreijährige Ausbildung angeeignet hat. Ich würde selber keine Rohre verlegen - von den Dachrinnen, die an meinem Gartenhaus zu den Regentonnen führen mal abgesehen - und ich würde auch selber keine Elektrik verlegen. Wände gleichmäßig verputzen klappt nicht besonders gut ohne Übung und meine neuen Fenster, die Kaminöfen und die Heizung wurden auch von Profis eingebaut. Da habe ich dann doch gerne eine Garantie.

Es kommt mit drauf an wie penibel der Vermieter ist und wie hoch die Kosten dabei sind. Wenn man natürlich die Möglichkeit innerhalb der Familie hat, würde ich wahrscheinlich deren Hilfe auf jeden Fall mit in Anspruch nehmen. Ansonsten wohl eher auf die Umstände, wie zum Beispiel Zeit, Geld ... .

Bislang kenne ich es nur von Freunden, dass sie beim Auszug immer aus Kostengründen selbst renoviert garten bzw. erst gar nicht renovieren mussten, da sie einen Nachmieter gefunden hatten, der die Wohnung so übernommen hatte.