Wohler fühlen wenn weniger Studenten im Semester sind?
In meinem Semester sind an die 40 Studenten. Zu Beginn waren wir mehr, aber mit der Zeit sind immer mehr Personen ausgeschieden, weil die Praktika zu hart waren, sie Klausuren nicht bestanden haben oder sie nach dem Bachelor eine Arbeit gesucht haben. An sich finde ich es nicht so schlimm das es nur 40 Leute sind, denn so wird es bei mir nicht schwierig sein einen Doktorandenplatz meiner Wahl zu bekommen. Außerdem kenne ich alle meine Kommilitonen und wir tun uns beim Organisieren vieler Veranstaltungen leichter.
Eine Kommilitonin von mir hat einige Klausuren nicht bestanden und da die Klausuren immer nur im jährlichen Turnus angeboten werden, studiert sie nun nicht nur ein Semester länger, sondern direkt zwei. Damit hat sie eigentlich auch kein Problem, allerdings ist sie nun in einen sehr vollen Jahrgang gerutscht. Im vierten Semester sind es nun um die 120 Leute und das ist schon sehr viel, besonders wenn man bedenkt, dass die Universität nur 60 Masterstudienplätze anbietet.
Das bedeutet für sie, dass sie sich besonders anstrengen muss, denn wenn sie jetzt nur mittelmäßige Noten hat, kann es gut sein, dass sie gar nicht mehr in den Master aufgenommen wird und das wäre natürlich schon fatal für sie, wenn sie das möchte. Der Druck ist also deutlich größer. Außerdem hat sie auch das Gefühl dass viele der Studenten sich gar nicht kennen und es ärgert sie auch, dass die Übungsgruppen sehr viel voller sind als sie es gewohnt ist.
Wie ist das in eurem Studiengang? Gibt es eher viele oder eher wenige Studenten und wenn ja, unter welchen Bedingungen fühlt ihr euch wohler? Habt ihr auch Angst vor großer Konkurrenz wenn es besonderes viele Studenten in euren Studiengang geschafft haben? Ist das eher eine zusätzliche Motivation für euch oder deprimiert euch das mitunter auch? Bei welchen Größenverhältnissen fühlt ihr euch am wohlsten?
Crispin hat geschrieben:Habt ihr auch Angst vor großer Konkurrenz wenn es besonderes viele Studenten in euren Studiengang geschafft haben?
Um ehrlich zu sein ist mir das so ziemlich egal, wie viele Kommilitonen ich in meinem Semester habe. Mein Studienfach gehört zu den Naturwissenschaften und basiert auf drei Themenkomplexen, die in den jeweiligen Grundvorlesungen behandelt werden. Zum einen gibt es den Schwerpunkt Informatik, dann naturwissenschaftlich und das dritte sind die Humanwissenschaften und in diesen drei Gruppen gibt es zig Untergruppen, was ein sehr breites Spektrum an Spezialisierungsmöglichkeiten hergibt.
Ich selbst habe mir eine sehr exotische Spezialisierung ausgesucht. In ganz Deutschland gibt es nur eine handvoll Experten auf diesem Gebiet, weil dieses Gebiet in Deutschland kaum vertreten ist, im Ausland aber essentiell. Im Ausland gibt es ganze Zweige und Abteilungen dazu, hier jedoch nicht. Daher habe ich auch keine Angst, dass ich zu viel Konkurrenz haben könnte, denn dieser Sektor wird hier immens anwachsen, auch wenn er bisher kaum bekannt ist. Die anderen Zweige sind für die meisten Studenten viel attraktiver.
Ich kann nie genau sagen, wie viele Studenten im gleichen Semester sind, wie ich. Bei mir sind die ganzen Seminare alle überhaupt nicht nach dem Semester getrennt. Man kann also alle Seminare in jedem Semester belegen, zumal man sich auch seinen Stundenplan selbst zusammenstellen kann. So sind also alle Seminare immer gut durchgemischt, was die Semesterzahlen angeht. Außerdem ist es auch noch so, dass ein anderer Studiengang auch noch teilweise die gleichen Seminare hat, wie ich, so dass sich das da auch überschneidet. Somit weiß man weder genau, wer in welchem Semester ist, noch, wer was studiert.
Soweit ich weiß, studieren aber eher wenige Leute meinen Studiengang. Ich bin ja auch an einer Universität, die technisch ist, so dass mein Studiengang eher eine Ausnahme ist. Es wissen auch nur wenige Leute, dass man das an meiner Uni überhaupt studieren kann. Somit ist der ganze Fachbereich auch eher klein.
An meiner alten Uni waren es schon etwas mehr Leute, als jetzt, wobei im Master aber wahrscheinlich auch nicht so viele wären. Der Fachbereich ist da auf jeden Fall größer. Ob ich nun viele oder wenige Studenten in meinem Studiengang habe, ist mir eigentlich mehr oder weniger egal. Ich hatte es ja auch noch nie so, dass der Studiengang komplett überlaufen war. Ich finde es aber schon angenehm jetzt, dass man eben intensiveren Kontakt mit den Dozenten haben kann und dass diese auch so gut wie alle Studenten beim Namen kennen. Ich denke, dass man so einfacher und schneller Hilfe bekommen kann, wenn man irgendwelche Anliegen hat.
Als was wird denn wenig empfunden? Im ersten Studium waren wir im ersten Semester knapp 200, im zweiten Studium waren es dann 700. Da habe ich jetzt nicht wirklich einen großen Unterschied bemerkt. Es war immer überfüllt, Plätze in Seminaren, die Pflicht waren, waren über viele Semester nicht zu bekommen. Auf Treppen hat man öfter gesessen, manche Vorlesung auf dem Flur gehört.
Mein Wohlbefinden war nie abhängig von der Anzahl der Kommilitonen. Was jucken die mich? Ich habe die doch eh kaum gesehen, höchstens zu den Vorlesungen, aber selbst da waren nicht alle da, weil Vorlesungen keine Anwesenheitspflicht hatten. So viele Seminare wie ich gehabt habe, hat man maximal 25 Kommilitonen auf einmal gesehen. Wenn man gut ist, kann man sich auch so gegen die Konkurrenz durchsetzen, das sollte kein Problem sein.
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