Wofür trainiert die Bundeswehr verstärkt Häuserkampf?
Einen großen Schwerpunkt in der Ausbildung unserer Bundeswehrrekruten wird wohl in den nächsten Jahren der Häuserkampf einnehmen. Denn laut Medienberichten ist man schon fleißig dabei extra ein Städtchen für schlappe 118 Millionen zu errichten um die Truppe für derartige Einsätze fit zu machen.
Mich würden jetzt mal die näheren Hintergründe für solch einen Ausbildungsschwerpunkt interessieren. Was meint ihr denn wofür der Häuserkampf aktuell so stark trainiert werden muss? Trainiert man dies vermehrt für Auslandseinsätze, denn in Deutschland werden ja wohl in absehbarer Zeit keine Häuserkämpfe anstehen, oder?
Der Häuserkampf ist einfach eine der grundlegenden Ausbildungsformen der Infanterie. Genauso üben andere Einheiten für eine Panzerschlacht, obwohl das genauso unwahrscheinlich ist. Im Prinzip ist ein Großteil des militärischen Trainings nicht für die üblichen Aufgaben in aktuellen Szenarien ausgelegt, sondern gehört eben zu einer Vorbereitung für einen sehr unwahrscheinlichen Verteidigungsfall.
Der Häuserkampf war schon immer ein Bestandteil der Ausbildung. Und in einer solchen Anlage kann man nicht nur den klassischen Häuserkampf trainieren, sondern auch auf Auslandseinsätze vorbereiten, da die Soldaten dort sich ja oftmals in Städten bewegen müssen. Das war auch bisher immer der Fall.
Die Möglichkeiten für die Ausbildung im Häuserkampf waren bisher sehr begrenzt. Im Prinzip gab es meines Wissens bisher nur an der Infanterieschule in Hammelburg Möglichkeiten. Das bedeutet, dass jede Einheit, die Häuserkampf trainieren musste, dort hin musste. Das ist auch mit Kosten verbunden. Außerdem ist die Anlage in Hammelburg schon sehr veraltet, da es sich um ein entsiedeltes Dorf aus der Zeit kurz nach dem zweiten Weltkrieg handelt. Moderne Szenarien kann man in so einem Dorf kaum trainieren. In der neuen Anlage soll es zum Beispiel auch ein Kaufhaus geben.
Die Kosten sind doch eigentlich gar nicht so hoch. Ein einziger Eurofighter dürfte wohl mehr kosten. Außerdem trainiert dort nicht nur die Bundeswehr. Es sollen auch Polizeieinheiten trainieren und wahrscheinlich werden auch Gruppen von der Feuerwehr oder dem THW dort trainieren dürfen. Das ist zumindest bei der bestehenden Anlage an der Infanterieschule üblich. Das eröffnet für die Organisationen in der Region auf jeden Fall neue Möglichkeiten. Und auch Einheiten von Verbündeten nutzen gerne mal solche Anlage, da nicht jedes NATO-Land über diese Möglichkeiten verfügt.
Wer beim Bund war, kennt Hammelburg. Normalerweise trainiert jede Kampfeinheit dort einmal den Häuserkampf. Wie man in Kunduz sieht, wird dies wohl notwendig sein. Es dürfte vorerst um die Ausbildung von befreundeten Nationen gehen. Außerdem braucht man Erfahrung für die Einsätze, von denen jeder hofft, dass sie nie kommen werden.
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