Wocheneinkauf in 15 Minuten machbar?

A ist seit kurzem leicht pflegebedürftig. Ihm ist unter anderem Pflegeleistung für seine Einkäufe gewährt worden. Dafür sind jedoch nur 15 Minuten pro Woche vorgesehen. Eigentlich wären dies nur zehn Minuten gewesen, aber da A Diabetiker ist, erhöht sich die Zeit auf 15 Minuten,

Diese Zeit ist seit vielen Jahren fest vorgeschrieben für die Pflegeleistung, wenn jemand nicht mehr alleine einkaufen kann. In dieser Zeit muss die pflegende Person auch die Wegstrecke zwischen der Wohnung und dem Laden zurücklegen.

Ich finde diese Zeit viel zu kurz angesetzt und frage mich, wer denn bitte es schafft, jede Woche für den gesamten Wocheneinkauf nur zehn oder 15 Minuten zu brauchen, vor allem, wenn auch noch die Fahrten darin enthalten sein sollen. Und es geht dabei um Hilfebedürftige, die nicht etwa Essen auf Rädern oder dergleichen bekommen, sondern es geht um den Einkauf von wirklich allem, was man zum Leben braucht.

Wie lange braucht Ihr für Euren wöchentlichen Einkauf?Haltet Ihr es für machbar, diesen Einkauf jede Woche in zehn oder 15 Minuten zu erledigen inklusive der Fahrten?

Also ich finde diese Vorschrift unmöglich. Das kann sich wieder nur jemand ausgedacht haben, der eine Haushaltshilfe oder einen anderen Deppen gefunden hat, der einkaufen geht. Ich wohne jetzt wirklich nicht weit vom Schuss aber ich brauche oft schon eine Viertelstunde, bis ich überhaupt beim Geschäft bin.

Wenn ich eine Einkaufsliste habe und wirklich im Schlaf weiß, wo ich die Produkte her bekomme, dann benötige ich vielleicht fünf Minuten für den Einkauf. Dann kann ich aber noch nicht abschätzen, wie lange ich an der Kassa brauche. Nein, so geht das nun wirklich nicht. Da würde ich mich schon wehren. Außerdem, so eine Liste zusammen zu stellen kostet ja auch wieder Zeit, wo nimmt man die her? Oder kann die pflegebedürftige Person diese schon selber schreiben?

Für mich ist das kein Thema das zu erledigen. Ich habe den Supermarkt mehr oder weniger direkt vor der Türe, will ich in den großen Supermarkt, dann bin ich in 2 Minuten mit dem Auto da. Gehe ich um 7 Uhr früh wenn der Laden auf macht oder um 21:30 Uhr hinein, dann ist da kein anderer Kunde und kein Anstehen an der Kasse. Mit einer geschriebenen Liste was man braucht fährt man durch die Gänge, packt ein was man braucht und ist nach nicht mal 10 Minuten mit einem Randvollen Wagen an der Kasse und 5 Minuten später schon fast fertig mit dem verräumen ins Auto.

Es ist eher eine Frage wann man einkaufen geht, wo der nächste Supermarkt liegt, ob man alles in einem bekommt oder lieber 10 Geschäfte abfährt, wie lange man an der Kasse steht oder wie verstopft die Gänge sind und der Fluss damit langsamer. Auch spielt es eine Rolle, wie gut man den Supermarkt kennt und weiß wo was steht und auch ob man sich vorher eine Liste gemacht hat die man abarbeitet oder einfach nur willkürlich und nach Lust einkaufen geht. Denn das alleine kostet Zeit.

Die Bemessungen kommen nicht von ungefähr sondern sind erprobt worden. Zwar unter den Idealen Bedingungen und daher auch nur schwer für Hilfspersonal und Assistenzpersonal zu halten wie auch für Pflegekräfte, aber wenn man zackig macht und nicht trödelt, dann kann man das schaffen. Dafür müssen die Rahmenfaktoren aber auch stimmen, und wenn man auf dem letzten Kaff wohnt wo der nächste Supermarkt 20 Minuten Fahrstrecke einfach hat, dann kann man das auch so angeben und bekommt eine höhere Zeit hinterher angerechnet. Nicht von Anfang an, da muss man sich mit Papierkram auseinandersetzen aber ist machbar.

Meinen Wocheneinkauf bzw. Monatsgroßeinkauf diese Woche habe ich am Montag früh gemacht, um 9:10 Uhr rein in den Supermarkt, bereits alles voll mit Kunden bis zum erbrechen und mindestens 7 wartenden Kunden an der Kasse vor einem, mit einem Kleinkind an der Hand. 9:30 Uhr stand ich mit meinem Sohn und verräumten Einkauf im Fahrzeug vor dem Kindergarten und habe ihn abgegeben. 9:40 Uhr war ich Zuhause und habe das Auto entladen, zieht man die Zeit mit der Abgabe vom Kind im Kindergarten ab sowie dem Umweg zum Kindergarten und von da nach Hause sondern nimmt den direkten Weg, komme ich auf knapp 15-20 Minuten nur dafür.

Würde ich das ganze nun Samstags zur Hauptsaison im Geschäft kaufen gehen, dann würde ich sicherlich für genau das gleiche die 3 fache Zeit benötigen, einfach da noch mehr Kunden dort sind, die Schlangen an den Kassen noch mehr, noch mehr Fahrzeuge auf der Straße unterwegs sind die Richtung Supermarkt rollen und dort auch einen Parkplatz bekommen, der weiter weg ist. Auch das frisst wieder Zeit und summiert sich auf.

Ich nehme mir für meinen Einkauf schon die Zeit, die ich brauche. Da ich viel Obst & Gemüse habe, schaue ich auch, wie dieses aussehe. Ich gucke auch in Ruhe noch, was so da ist und finde es nicht schlimm. Ich schaffe es nicht direkt in 15 Minuten, aber durchaus in 30 Minuten bin ich wieder raus. Reicht auch.

Ich bin jetzt keine Schlaftablette, die das nur erledigen muss oder schnell. Ich bin aber auch niemand, der gerne einkauft und dort stundenlang im Handel verweilt. Deswegen mag ich es schon zügig, aber trotzdem sorgfältig. Mehr mache ich im Grunde auch nicht. Da ich immer eine Einkaufsliste mit mir führe, die mir genau sagt, was ich kaufen möchte, weiß ich auch, wo ich sofort hin muss.

Doch in 15 Minuten? Das packe selbst ich flinkes Kätzchen nicht. Ganz im Gegenteil, das würde mich stressen und dazu ist der Einkauf ja nun auch nicht gedacht. Deswegen schätze ich mal, schaffe ich es um die 30 Minuten. Die lange Schlange an der Kasse jetzt mal nicht mit einbezogen.

Theoretisch ist das natürlich machbar, aber nur wenn die äußeren Umstände günstig sind. Das heißt, dass der Supermarkt sehr nah an der Wohnung gelegen oder schnell mit dem Auto erreichbar sein muss, dass Parkplätze und Einkaufswagen in ausreichender Zahl vorhanden sind, dass der Markt gut sortiert und bestückt ist, vorher ein detaillierter Einkaufszettel angefertigt wurde und dass natürlich zur gleichen Zeit nicht allzu viele Leute einkaufen dürfen, damit man keine Zeit an der Kasse verliert. Auf einige dieser Faktoren hat man selbst Einfluss, auf andere allerdings nicht. Daher halte ich eine so knapp bemessene Vorgabe auf lange Sicht für eher unrealistisch.

Sowieso sind die Zeitangaben bei Pflegeleistungen oftmals fernab jeder Realität angesetzt. Aber es wird eben Geld eingespart wo es nur geht, zur Not leider auf Kosten derjenigen, die davon abhängig sind. Dass teilweise lediglich 45 Minuten Arbeit am Pflegebedürftigen für die komplette Körperhygiene, das Ankleiden und das Mobilisieren ausreichen sollen, halte ich für utopisch. Man befasst sich schließlich mit einem lebendigen Menschen und nicht mit irgendeinem Objekt. Selbst, wenn man alle Aufgaben in der angegebenen Zeit durchführen könnte, wäre das nur möglich, wenn man kaum Kontakt hält und nicht auf Sonderwünsche und Beschwerden eingeht. Das verfehlt für mich aber das Ziel einer effektiven Pflege.

Allen Theorien zum Trotz ist das eine unmögliche Zeitvorgabe. Nicht jeder geht morgens um sieben Uhr, wenn die Läden auf machen, einkaufen und steht dann vor einer leeren Kasse. Und schon gar nicht wohnt jeder nur zwei Minuten vom nächsten Supermarkt entfernt. Diese Zeitvorgabe ist einfach lächerlich.

Selbst wenn meine Frau und ich uns aufschreiben, was wir zum Wocheneinkauf benötigen, dauert das, wenn es schnell geht, circa eine Stunde. Da sind dann fünf bis zehn Minuten Anfahrt und Rückweg mit drin. Meistens kommt es aber auch so, dass man hier noch etwas sieht und da auch und sich das dann einpackt und so vergehen auch schon ein paar Minuten. Möchte man frisches Fleisch, steht man an der Frischetheke in der Regel auch ein paar Minuten an. Das läppert sich alles.

Hinzu kommt, dass man nicht unbedingt immer in ein und demselben Supermarkt alles findet, was man braucht oder haben möchte. So kaufen wir zum Beispiel die Kaffeekapseln für unsere Kaffeemaschine in dem einen Supermarkt ein und in dem anderen nahezu alles andere. Den Kaffee kaufen wir dann auf Vorrat, sodass wir da dann nicht deswegen jede Woche hin müssen. Trotzdem dauert es so auch schon deutlich länger als eine Viertelstunde. Wie gesagt, wenn wir schnell durch sind, ist es circa eine Stunde, die wir einkaufen.

Ich denke, dass es immer darauf ankommt, wie weit der Supermarkt entfernt liegt, zu welcher Uhrzeit man da ist und was für Produkte man einkauft. Liegt der nächste Supermarkt fünfzehn Minuten mit dem Auto entfernt, während man zu den Stoßzeiten einkaufen geht und auch immer wieder variiert, was gekauft wird, dann dauert so ein Einkauf natürlich immer recht lang. Allerdings kann es auch sein, dass der Einkauf recht schnell vonstatten geht.

Wenn man gegenüber von einem Supermarkt wohnt und eben direkt schon morgens hingeht und auch immer die gleichen Produkte kauft, von denen man ganz genau weiß, wo sie liegen, dann lässt sich so ein Einkauf durchaus schnell machen. Wenn man sich in dem Laden auch auskennt und recht zielstrebig nach Liste vorgeht und sich nicht die Zeit nimmt, sich andere Produkte anzuschauen, die man nicht benötigt, dann dauert es wirklich nicht lang.

Machbar ist das also schon, aber nur unter gewissen Faktoren. Ich muss sagen, dass ich einen großen Einkauf nie in so kurzer Zeit hinbekomme. Das liegt aber auch daran, dass ich immer wieder zwischen den Produkten variiere, die ich einkaufe und auch nie genau das gleiche kaufe. Ich brauche da einfach Abwechslung. Außerdem schaffe ich es meistens auch nur, zu den Stoßzeiten einkaufen zu gehen.

Einen ganzen Wocheneinkauf? Also das wird schwer und das wird einen ziemlich unter Druck setzen. Hier ist der Rewe etwa 5 Minuten Fußweg entfernt, zum Lidl sind es fast 10 Minuten eine Strecke. Also da wäre ich nie im Leben innerhalb von 15 Minuten (inklusive beide Wegstrecken) mit dem gesamten Wocheneinkauf für zwei Personen fertig. Was anderes wäre es, wenn der Weg selbst gar nicht zählen würde, sondern nur der Aufenthalt im Supermarkt selbst.

Hinzu kommt, dass ich gar nicht alles in einem Geschäft bekommen kann, was ich so jede Woche kaufe und ich da durchaus zwei Geschäfte abklappern muss, im ungünstigsten Fall auch drei Geschäfte. Gerade in meinem Fall sind also 15 Minuten ziemlich unrealistisch.

15 Minuten sind in meinen Augen sehr unrealistisch, da dies unter optimalen Bedingen getestet wurde, wenn überhaupt und man das überhaupt nicht schaffen kann unter normalen Bedingungen und dazu dann vielleicht auch noch krank. Ich denke, dass man da schon mehr Zeit geben sollte. Man kann ja auch nicht alles überall bekommen und gerade, wenn man dann nochmal woanders hin muss ist das nicht zu bewerkstelligen.

Bei uns dauert ein Einkauf immer gefühlt ewig, wenn wir unseren Sohn dabei haben und meine Tochter. Alleine wären wir da sicherlich auch schneller fertig, aber so haben wir immer jemanden, der der diskutiert oder jemand der Hunger bekommt. Ich finde es auch schöner, wenn man sich Zeit lassen kann und auch mal schauen kann, was es so gibt.

Fünfzehn Minuten halte ich für zu wenig, denn ich muss erst einmal fünf Minuten zum Supermarkt laufen. Außerdem bin ich auch nicht der einzige Mensch auf dem Planeten, der Einkaufen gehen möchte, sprich ich muss auch auf andere Menschen Rücksicht nehmen.

So kann es vorkommen, dass jemand ewig am Regal steht und überlegt oder jemand den Gang blockiert, so dass ich außenrum laufen muss. Von der langen Schlange an der Kasse mal abgesehen ist der Kassierer auch nur ein Mensch und einige ziehen die Produkte auch eher langsam über das Kassenband.