Wo holt man die Zahlen der Corona-Neuinfektionen her?
Tagtäglich werden neue Horrorzahlen über Corona-Neuinfektionen vermeldet und in dieser Woche waren es schon mal über 300.000. Das ist natürlich eine ungeheuerliche Zahl und da frage ich mich, wo man diese denn überhaupt herholt. Da müssten ja rund 1 Million Menschen am Tag getestet werden, um solch eine Zahl zu erreichen und das erscheint mir schon etwas unrealistisch. Wisst ihr wie man diese Zahl ermittelt und für wie belastbar haltet ihr denn diese Angaben?
Die Zahlen kann man sich zum Beispiel beim RKI anschauen. Naja, und es werden ja viele getestet, zum Beispiel Schüler, manche Arbeitnehmer und so weiter. Mittlerweile scheint man sich mit 300 Toten pro Tag abgefunden zu haben. Eine Millionen ist doch keine ungeheuerlich große Zahl, es werden doch wesentlich mehr getestet.
Auf der selben Seite habe ich bis vor ein paar Wochen auch morgens meine Information abgerufen. Immerhin gab es bei uns in Sachsen ja mal diverse Zahlen nach denen sich die Verordnungen gerichtet haben. Erst war es immer die Inzidenz, Ende letzten Jahres war es dann die Bettenbelegung in den Krankenhäusern. Mittlerweile habe ich es ganz aufgegeben.
Die Zahlen selbst, die ja auch täglich in den Nachrichten genannt werden, sind aus meiner Sicht jenseits jeglicher Glaubhaftigkeit angekommen. Wenn man im Schnitt 300.000 Neuinfektionen am Tag hat und man im Schnitt mal von 3 Personen ausgeht, die als Erstkontakt zählen und dann auch in Quarantäne müssen, sollten aktuell ca. 10% der Bevölkerung zu Hause sitzen.
Rechne ich das für unsere Stadt mal hoch, dann sind wir bei über 10%, die durch Infektion und Quarantäne zu Hause sein müssten. Da ich sehr viele Leute kenne, aber nur wenige durch eine Infektion betroffen bzw. als Kontaktperson in Quarantäne sitzen, kann man diese Gesamtzahlen nicht mehr wirklich ernst nehmen.
Punktedieb hat geschrieben:dann sind wir bei über 10%, die durch Infektion und Quarantäne zu Hause sein müssten.
Für meine Umgebung trifft das ungefähr zu. Außerdem ist es doch mittlerweile so, dass die Kontakte gar nicht mehr nachvollzogen werden. Mein ältester Sohn war zum Beispiel Erstkontakt. Das hat er aber nur erfahren, weil es ihm der Betroffene mitgeteilt hat. Das Gesundheitsamt kommt da nicht hinterher. Theoretisch muss er nicht in Quarantäne. Er hat sich halt danach ein paar mal selber getestet, war immer negativ und hat normal weitergelebt.
Es rauscht halt durch, dagegen kann man gar nichts tun. Die meisten überstehen eine Infektion gut oder merken sie sogar gar nicht. Omikron ist ja etwas harmloser als die vorhergehenden Varianten. Aber für die ungeimpften älteren Personen oder solche mit Vorerkrankungen, die sie vielleicht gar nicht kennen, oder bestimmten genetischen Veranlagungen ist es trotzdem gefährlich.
Es war nie so, dass immer NUR die Inzidenz, NUR der R-Wert oder NUR die Krankenhausbelastung gezählt hat. Die Inzidenz ist halt ein guter Frühindikator. Es ist etwas komplizierter. Aber die Belastung des Gesundheitssystems war immer das Entscheidende für Maßnahmen. Jetzt werden leider wieder Operationen verschoben, auch weil so viele Pflegekräfte in Isolation oder Quarantäne sind. Diese Patienten tun mir Leid.
Die angesprochenen 10% der Bevölkerung finde ich eine gute Größe, denn nimmt man die mal auf die Gesamtbevölkerung, dann hat man etwas über 8 Millionen Menschen. Und mit dieser Zahl lässt sich doch vortrefflich jonglieren und da kann man auch locker 300.000 Neuinfektionen ausrufen und hat immer noch genug Puffer für die anderen Tage.
Für mich waren bisher alle Varianten harmlos und ob das Gesundheitssystem jemals wirklich überlastet war, da streiten sich auch die Götter. Ich hatte in meinem Umfeld in den letzten Wochen überproportional viele "Coronafälle", aber komischerweise ging es allen, bis auf etwas Schnupfen, soweit ganz gut. Deswegen kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass mit den Tests nur irgendwelche Erkältungs-, Schnupfen- oder dergleichen Viren festgestellt werden. Oder kann man schon den Omikron-Virus isoliert nachweisen?
fränki hat geschrieben:Für mich waren bisher alle Varianten harmlos und ob das Gesundheitssystem jemals wirklich überlastet war, da streiten sich auch die Götter......... dass mit den Tests nur irgendwelche Erkältungs-, Schnupfen- oder dergleichen Viren festgestellt werden. Oder kann man schon den Omikron-Virus isoliert nachweisen?
Ich vermute mal, dass du vor der Impfung nicht als Ärztin oder Arzt in einem Pflegeheim gearbeitet hast wie zum Beispiel mein Bruder? Sonst hättest du eine andere Sicht auf die Dinge. Und das Gesundheitssystem war zwar an der Grenze, aber Dank der Maßnahmen tatsächlich nicht überlastet, außer in manchen Regionen, wo Covid-Patienten ausgeflogen werden mussten. Kannst du dich erinnern?
Was heißt isoliert? Spielst du auf diesen Millionen-Pott von Samuel Eckert an? Das ist doch lächerlich. Natürlich kann man die Omikron-Variante nachweisen. Dazu braucht man kein Rein-Isolat.
Dass die Gesundheitsämter gar nicht kontrollieren, stimmt so nicht. Sie machen selbst keine Kontaktverfolgung mehr. Der sogenannte Quellfall ist zumindest laut unserer Kreisverordnung in der Pflicht seine Kontakte zu informieren und diese haben dann entsprechend zu handeln. Trotzdem finden Kontrollen statt, wenn auch nicht bei allen als infiziert gemeldeten Fällen.
Bei den Zahlen, die wir aktuell laut RKI in der Stadt haben, sind recht wenige Infizierte bei den Leuten die ich kenne. Und ich kenne nicht wenige Menschen in meinem Umfeld. Wenn man die Gesamtzahl der Stadt mal auf den Stadtteil runterbricht, dann liegen wir weit unter diesen 10%.
@fränki: Die Schnelltests schlagen recht gut an. Aber eben erst ab einer bestimmten Virenlast und man ist vorher schon ansteckend. Und zumindest bei uns wird in den Teststellen ein PCR-Test nachgeschoben, wenn der Schnelltest positiv war. Da steht dann auch beim Laborergebnis dabei, welche Variante man hat.
Wobei ich aus dem familiären Umkreis auch weiß, dass in anderen Regionen zum Beispiel Rentner nicht zum PCR-Test geschickt werden. Bei ihnen geht es ja nicht mehr um eventuelle Krankschreibungen und Lohnfortzahlungen. Und wenn das bundesweit so gemacht wird, dann rechnet man in die Neuinfektionen vielleicht auch eine Dunkelziffer von X dazu für die Rentner oder man bekommt von den Hausärzten entsprechende Meldungen. Wer weiß das schon so genau.
Punktedieb, wie kommst du darauf, dass bundesweit solche Massen an Menschen in Quarantäne sein müssen? In Meiner Stadt sind beispielsweise aktuell 4.381 Einwohner nachweislich infiziert. Als Kontaktpersonen in Quarantäne sind aber nur 19! Wir haben hier eine sehr hohe Impfquote und symptomlose Geboosterte oder Genesene müssen nicht in Quarantäne.
Und die Masse an Tests ist doch problemlos nachvollziehbar. Im Umkreis von 200 Metern um meine Wohnung habe ich zwei Teststationen. Im Umkreis von einem Kilometer kommen noch fünf weitere dazu. Und an allen herrscht reger Verkehr. Mein Mann und seine Kollegen müssen sich zusätzlich jeden Tag testen, bevor sie ihren Arbeitsplatz betreten dürfen. Dazu wird jeder Besucher getestet, der keinen aktuellen Test vorweisen kann. Selbst bei den wirklich mies funktionierenden Schnelltests wird da viel gefunden.
Und in meinem Bundesland sind es nicht nur Rentner, die keinen PCR-Test bekommen. Der ist hier schon ewig freiwillig. Für die Isolation, die Quarantäne von Kontakten und die Lohnersatzleistungen reicht ein positiver offizieller Schnelltest aus. Zum Freitesten reicht hier ebenfalls ein Schnelltest.
@cooper75: Wie ich auf diese Zahl komme mit der Quarantäne? Hatte ich weiter oben schon geschrieben, da ich von durchschnittlich 3 Kontaktpersonen ausgehe, die ein Infizierter hat. Und das ist schon recht wenig kalkuliert.
Bei uns müssen zum Beispiel Schüler auch nicht in Quarantäne, wenn sie einen positiven Fall in der Klasse hatten. Da wird nur 5 Tage die Klasse täglich getestet. Bis aber ein Test anschlägt ist ein Infizierter schon ansteckend. Auch wenn er geimpft und geboostert ist und diese Leute müssen nicht mal mehr in Quarantäne. Können also das Virus ungehindert verbreiten.
Was den PCR-Test angeht, so werden bei uns in den Testzentren alle damit getestet, sobald der Schnelltest positiv anschlägt. Zum Freitesten reicht dann allerdings auch der Schnelltest von einem Testzentrum, dazu benötigt man keinen PCR-Test mehr.
Mindestens drei Kontaktpersonen, die in Quarantäne müssen, sind aber eben sehr hoch gegriffen. Das sieht man ja an den Zahlen aus meiner Stadt. Auf der Arbeit meines Mannes hat es letztens einschließlich des Gatten einige erwischt, nachdem eine Kollegin es von den Kindern aus der Schule mit eingeschleppt bekommen hat und trotz deutlicher Symptome arbeiten musste, weil der Schnelltest ja negativ war. Als er es nicht mehr war, ging es rum. Da hatte z. B. niemand eine Kontaktperson, die in Quarantäne musste. Alle geboostert und/oder genesen.
Ich habe mich und die Kinder dann halt jeden Tag getestet, unnötige Kontakte wurden abgesagt und konsequent auf FFP gesetzt. Damit man es halt möglichst nicht weitergibt, falls es eine Ansteckung geben sollte. Aber hier hatte keiner Symptome und die Tests zeigten auch nichts.
Bei uns können die meisten Testzentren gar keine PCR-Testung vornehmen und du bist ja meist eh schon wieder zu Hause, wenn das Ergebnis kommt. Da man keine weitere Bestätigung benötigt, geht kaum jemand zum Hausarzt, um den Abstrich nehmen zu lassen.
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