Wo habt ihr schon überall Silvester gefeiert?
Ich habe Silvester bisher immer sehr gediegen gefeiert. Das Silvesterfeuerwerk habe ich immer vom Badezimmerfenster meines Elternhauses aus betrachtet, ab und zu habe ich die Feierlichkeiten auch komplett verschlafen oder war bei meinen Großeltern auf dem Bauernhof.
In den letzten Jahren habe ich Silvester immer abwechselnd bei unterschiedlichen Freunden verbracht und wir haben lecker gegessen und angestoßen. Einmal bin ich auch ans Schloss hier in der Ecke gefahren und habe von dort aus das Feuerwerk beobachtet, oder aber ich habe auch einmal Silvester in Heidelberg verbracht, das war auch sehr schön.
Ich war nie der große Partymensch und Sensation-Seeker und bin auch generell nicht so ausdauernd, dass ich gerne ganze Nächte durchfeiere. Daher habe ich Silvester eigentlich immer im kleineren und gemütlichen Rahmen mit Familie oder Freunden mit einem leckeren Raclette-Dinner und Beschäftigungen wie Gesellschaftsspielen, Filmen oder Unterhaltungen verbracht.
Manchmal haben wir zuhause gefeiert, oft war ich in der Schulzeit aber auch über Weihnachten und Neujahr mit meinen Eltern im Skiurlaub und habe den Jahreswechsel dann im Hotel oder in der Ferienwohnung verbracht. Nach dem Auszug für das Studium war ich häufiger bei verschiedenen Freunden, aber auch da immer zuhause, eingeladen oder hatte selber Besuch in den eigenen vier Wänden.
Eine riesige Silvesterparty im Freien in einer Großstadt oder in einer Diskothek habe ich noch nie mitgemacht und habe auch kein Interesse daran. Ich will mich lieber entspannen, da so ein letzter Abend im Jahr doch ganz schön lang und anstrengend sein kann, und die Freiheit haben, mich nach Mitternacht auch schnell ins Bett zu begeben, wenn ich müde werde.
Was ich gar nicht mag, sind Silvesterfeiern im Freien. Da geht bei mir absolut gar nichts. Ich würde nur erbärmlich am Rande stehen und einen Flunsch ziehen. Das tat mir aber auch noch nie jemand an. Das lustigste war, als wir nach Berlin fahren wollten und ins Auto einstiegen, hatte ich einen Hauch von einem Kleid in der Hand. Der Nachbar zu seiner Frau: Schau, die fahren sicher zum Feiern nach Berlin. Der Arme war richtig aufgeregt. Mein abenteuerlichstes Silvester war dann auch in Berlin, viele Jahre vorher.
Zwei junge attraktive Herren luden meine Freundin und mich in den damaligen Palast der Republik ein. Es war 1989 und die DDR bestand noch. Wir hatten keine Eintrittskarten für die Silvesterfeier im Palast der Republik und waren mittelschwer verzweifelt. Ein junger Mann kam auf die Idee, das ganze unterirdisch anzugehen. Wir begaben uns dann Richtung Zentralkomitee und dort sprachen die Herren zwei bewaffnete Wachen an. Sie hatten Argumente in der richtigen Währung.
Und so wurden wir quasi unter der Erde angeleitet und erreichten irgendwann den Palast der Republik. Dann mussten wir nur noch eine Treppe rauf gehen und schon waren wir mitten im Silvestertrubel. Eine nette Japanerin schenkte mir noch ein paar Origamikraniche, so war es perfekt. Später fuhren wir noch ins Eden, was für ein Schuppen! Irgendwann erreichten meine Freundin und ich noch den letzten Bus nach Treptow und waren nur noch glücklich.
Das blödeste Silvester war, als ich daheim für den Besuch auftischte und plötzlich kurz nach zehn schon zwei Gäste gingen. Das erschütterte mich doch einigermaßen. Allerdings hatten wir später ohne diese Spaßbremse noch eine wunderschöne Party. Auch süß war die erste Silvesterfeier mit unserer Kleinen hinein ins neue Jahrtausend. Sie bekam eine geschmückte Krone aus Papier und wir hatten zu dritt viel Spaß und hielten den auf Video fest.
Ich bin nie ein großer Fan von Silvester gewesen. Deswegen habe ich es immer begrüßt, wenn ich diesen Tag möglichst untypisch verbringen konnte, also nicht auf einer Party etc. Einmal sind wir am Neujahrstag nach Südamerika geflogen und mussten deswegen am Silvestertag schon in ein Hotel am Flughafen gehen, wo wir unspektakulär im fast leeren Hotelrestaurant einen Burger gegessen haben und anschließend früh schlafen gegangen waren. Ein anderes Mal hatten wir am Silvestertag einen Stopover in Dubai auf dem Weg nach Australien, was ich allerdings wegen der unglaublichen Menschenmassen in der Nähe des Burj Khalifa ziemlich beängstigend fand. Ich habe aber auch schon Silvesterabende einfach so verbracht, fast so normal wie einen beliebigen Abend, mit dem Unterschied, dass es um Mitternacht draußen höllisch laut wurde.
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