Wisst ihr immer, wo ihr euch überall beworben habt?

vom 24.04.2016, 16:11 Uhr

A ist zur Zeit auf Jobsuche und schreibt sehr viele Bewerbungen und hofft, dass es endlich mal klappt. Das geht schon soweit, dass sie teilweise nicht mehr weiß, wohin sie überall Bewerbungen geschrieben hat, wobei es aber nicht vorkommt, dass sie Bewerbungen doppelt schreibt, da ja gewisse Bewerbungsfristen eingehalten werden müssen.

Vor kurzem bekam A eine Absage von einem Unternehmen, wobei sie sich aber nicht mehr so ganz erinnern konnte, dass sie sich da überhaupt beworben hatte, so viele Bewerbungen hat sie schon geschrieben. Ihr älterer Bruder B meint daraufhin, dass sie alles richtig gemacht hätte.

Er würde das auch immer so machen, dass er sich bei zig Unternehmen bewirbt und dann anschließend vergisst, wo er sich beworben hat, damit er sich nicht unnötig verrückt macht und in Selbstzweifel zerfließt, warum sich Firma X oder Unternehmen Y nicht so schnell bei ihm melden würden.

Er ist mit dieser Strategie zumindest sehr gut gefahren, hat Nerven geschont und hat so auch einen sehr guten Job gefunden. Wisst ihr immer, wo ihr euch überall beworben habt oder vergesst ihr das auch manchmal?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich habe nie besonders viele Bewerbungen schreiben müssen, um einen Job zu bekommen. Da war es auch nicht sehr schwer, den Überblick zu behalten. Natürlich kann man mal vergessen, sich irgendwo beworben zu haben. Das Gehirn kann eben nicht alles bei sich behalten. Bei vielen Bewerbungen würde ich vielleicht auch die ein oder andere Firma vergessen.

Aber ich würde doch so strukturiert vorgehen, um einen Überblick behalten zu können. So habe ich heute noch eine Kopie von allen Bewerbungen, die ich jemals geschrieben habe. Bei vielen Bewerbungen würde ich vermutlich auch eine Liste mit Status anlegen, um genau zu sehen, wo ich evtl. noch einmal nachfragen müsste.

Wäre ich nicht so strukturiert, wäre ich unheimlich schlecht in meinem Beruf, denn da ist so eine Arbeitsweise extrem wichtig. Ich muss schließlich deutlich komplexere Sachverhalte über viele Monate im Blick behalten können. Da man das nicht im Kopf behalten kann, muss es nachvollziehbar dokumentiert werden.

Dass B das Chaos als Strategie verwendet, ist aus meiner Sicht sehr bedenklich. Das Vergessen aktiv zu nutzen, um seine Sorgen zu verschleiern, kann schnell zu psychischen Problemen führen. Irgendwann funktioniert diese Strategie nicht mehr, weil man seine Sorgen einfach nicht mehr ignorieren kann.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Talkmaster am 24.04.2016, 17:38, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich habe bei meinem letzten Praktikum schon sehr viele Bewerbungen geschrieben, da ich sicher sein wollte, dass ich frühzeitig etwas finde. Unser Studiengang ist sehr groß und viele wollen zur gleichen Zeit in dem selben Umkreis einen guten Praktikumsplatz. Ich habe dabei allerdings immer einen Überblick behalten, hatte auch die ganzen Nummern immer in meinem Handy gespeichert, dass ich wusste wer es ist wenn jemand anruft.

Ich hätte es zum reinen Erinnern wohl nicht gebraucht aber ich hatte auch eine Liste mit allen Unternehmen gemacht und wesentlichen Merkmalen zum Praktikum dort. Dahinter habe ich diese dann abgehackt je nachdem welche Reaktion auf die Bewerbung kam. Vieles sind ja auch Initiativbewerbungen wo man nicht sicher sein kann, dass sie dort überhaupt jemanden brauchen.

Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass es mir passieren könnte die Unternehmen zu vergessen. Schließlich kenne ich jedes Unternehmen genau und weiß warum ich dort arbeiten möchte, sonst hätte ich mich dort nicht beworben. Selbst nach mittlerweile einem Jahr weiß ich noch wo ich mich damals ziemlich zu Beginn meines Studium beworben habe.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich wusste immer wo ich mich beworben hatte, denn was würde passieren wenn die Firma anruft und zu einem Vorstellungsgespräch einen einlädt? Dann kann man in dem Gespräch gar keinen Bezug auf seine Bewerbung mehr nehmen, weiß nicht was man dort geschrieben hatte, womöglich noch nicht einmal mehr auf welche Stelle man sich beworben hat.

Für mich als Personalchef wäre das alleine ein Grund einen solchen Bewerber der ohne Struktur vorgeht und sich dann auch noch so chaotisch vor mir präsentiert abzulehnen. Denn ich müsste davon ausgehen, dass das restliche Leben dann ebenfalls so chaotisch gestaltet ist und auch die Arbeitsleistung entsprechend so ausfällt. Da nehme ich doch lieber jemand der mir meine Fragen beantworten kann und sich auch entsprechend auf das Gespräch vorbereitet hat und Bezug zu seiner eigenen Bewerbung nehmen kann.

Zudem kann es dann durchaus schon einmal passieren, dass man auf die selbe Stelle mehrere Bewerbungen abgibt. Das macht auch kein gutes Bild für einen potentiellen Arbeitgeber und dann braucht man sich über die Absagen auch nicht wundern. Für mich ist das Verhalten auch keine Ernsthafte suche nach einem Arbeitsplatz sondern eher eine Alibi Funktion fürs Arbeitsamt, bei dem man eine bestimmte Anzahl Bewerbungen pro Monat vorweisen muss.

Wenn man sich wirklich ernsthaft dafür interessiert, dann macht man eine Kopie von seinem Anschreiben. Zudem sollte man sich auch eine Liste anfertigen wann man die Bewerbung abgeschickt hat und auf was man sich genau beworben hat. Denn wenn nach zwei bis vier Wochen keine Reaktion gekommen ist, dann würde ich beim Arbeitgeber einfach einmal nachfragen was aus der Bewerbung geworden ist.

Einfach nichts tun und abwarten das einem der Job ins Haus fliegt, ist längst nicht mehr in jeder Sparte so einfach möglich. Besonders wenn die eigenen Zeugnisse nicht wirklich gut sind, sollte man jede kleine Möglichkeit ausschöpfen doch noch eingestellt zu werden und den Arbeitgeber von seiner Ordentlichkeit und Gewissenhaft- und Zuverlässigkeit zu überzeugen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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