Wissen, dass etwas ungesund ist und es dennoch tun?

vom 25.11.2015, 19:01 Uhr

Dass Zigaretten ungesund sind, sollte mittlerweile jedem klar sein, wobei es dennoch mehr als genug Raucher gibt. Genauso ist exzessiver Alkohol- oder Drogenkonsum natürlich ungesund, wobei es auch solche Leute gibt. Auch bestimmte Medikamente sind auf Dauer nicht gesund, genauso, wie Erkältungen und grippale Infekte nicht richtig auszukurieren und wieder voll durchzustarten. Auch Fastfood und Süßigkeiten sind alles andere als gesund.

Ist es bei euch auch so, dass ihr ganz genau wisst, dass etwas nicht gut für eure Gesundheit ist, wobei ihr es dennoch nicht lassen könnt? Um was handelt es sich dabei und wart ihr deshalb schon einmal direkt von irgendwelchen Auswirkungen betroffen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ja, es gibt Sachen, die ungesund sind und die ich tue. Ich glaube, man gar nicht zu 100% gesund leben. Wo ist denn die Grenze zwischen gesund und ungesund? Einige meinen, zwei Stunden Sport am Tag sind gesund, andere meinen, das könnte schon zu viel sein.

Ich habe mit 11 Jahren meine erste Zigarette geraucht, mit 13 habe ich richtig angefangen. Ich habe dann Asthma bekommen und bin irgendwann jede Nacht aufgewacht, weil ich nachts Asthmaanfälle bekam. Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch keine Medikamente, weil ich nicht zum Arzt gegangen bin.

Ich habe dann also morgens einfach etwas gewartet, bis ich wieder Luft bekam und habe dann die erste Zigarette geraucht. Auf Sport habe ich auch verzichtet, weil ich immer Atemnot bekam. Natürlich fand ich das nicht weiter tragisch. Und nachdem dann Asthma diagnostiziert wurde, konnte ich ja noch mehr rauchen, weil ich nun ein Medikament hatte, was mir half. Mittlerweile rauche ich nicht mehr.

Ich habe damit aufgehört, als ich mit 27 Jahren schwanger wurde. Das war immer meine Aussage: wenn ich schwanger werde, höre ich damit auf. Mittlerweile rauche ich also seit etwas mehr als 5,5 Jahre nicht mehr und habe immer noch das Suchtmonster im Ohr, was mich dazu verführen möchte. Ich weiß, dass es ungesund ist, garantiere aber nicht für die Zukunft.

Ansonsten ernähre ich mich zwar teilweise gesund, aber eben auch ungesund. Ich esse beispielsweise viel Schokolade, viele Gummibärchen oder aber auch fettige Sachen. Genauso esse ich aber auch Gemüse und Obst. Ich trinke nur Wasser oder Tee, aber ich weiß, dass ich zu wenig trinke. Ich komme teilweise gerade mal auf 1 Liter am Tag.

» Liana » Beiträge: 816 » Talkpoints: 12,72 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde, es gibt Dinge, die sind generell schädlich und bei anderen kommt es auf die Umstände und die Menge an. Zigaretten zu rauchen ist sicherlich immer schlecht und zwar bei jeder einzelnen. Bei Alkohol ist es eine Frage der Menge. Es gibt ja durchaus Studien, die zeigten, dass Menschen durch einen moderaten Alkoholkonsum sogar länger leben als vollkommene Abstinenzler. Alkohol ist also nicht generell schädlich.

Und dann kommen wir zu Fastfood und Süßigkeiten. Was kann man diesen Speisen vorwerfen? Dass sie viel Zucker und fett enthalten. Ok, aber muss das schlimm sein? Einem gesunden Menschen macht es nichts aus, wenn er mal viel Zucker und Fett zu sich nimmt. Zucker ist eigentlich gar nicht schädlich. Viele denken ja, dass man von Zucker Diabetes bekommen würde, das ist natürlich ein Ammenmärchen und beruht auf einem falschen Verständnis der physiologischen Zusammenhänge. Diabetes bekommt man durch Funktionsstörungen der Bauchspeicheldrüse und eine verminderte Reaktion der Körperzellen auf Insulin und das passiert bei stärkerem Übergewicht. Wer aber schlank ist, der kann im Prinzip Süßes essen wie er will. Ob er davon dick wird oder nicht, hängt viel mit der Veranlagung zusammen.

Auch beim Cholesterinspiegel nimmt man inzwischen eher an, dass dieser mit genetischen Ursachen zusammenhängt. D.h. der Körper hält den Cholesterinspiegel konstant, egal was man gerade isst. Störungen dieses Prozesses entstehen durch vorbestehendes Übergewicht und Verhärtungen der Arterien. Wer nicht vorbelastet ist, kann also auch Fastfood schlemmen, wobei auch der Begriff Fastfood nicht eindeutig ist. man denkt da oft an einen fettigen Hamburger. Aber ist nicht auch ein Döner Fastfood, obwohl er total viel Salat und Gemüse enthält?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde es kommt darauf an, auf wen man hört. Es gibt ja auch Studien, die sich total widersprechen. Sehr widersprüchlich sind beispielsweise die Meinungen zu Cholesterin oder Salz in der Nahrung. Es gibt Studien, die behaupten, dass Cholesterin in der Nahrung keinen Effekt auf das körpereigene Cholesterin haben und andere wiederum behaupten das Gegenteil und raten davon ab, Eier und solche Sachen zu essen, weil das ja ach so schädlich und tödlich sein könnte.

Hinzu kommt das Salz. Viele behaupten, dass man von zu viel Salz Bluthochdruckprobleme bekommen würde. Ich habe aber auch schon Forscher gelesen, die eher das Gegenteil behauptet haben und eher meinten, dass es an der Veranlagung und am Stress selbst liegt, ob man Bluthochdruck bekommt oder nicht. Das Salz soll damit nichts zu tun haben.

Also hängt es definitiv von der Perspektive ab, ob etwas gesund oder ungesund ist. Wenn man alle diese "Ernährungsfanatiker" nimmt, dann lebe ich bestimmt total ungesund. Ich gönne mir ab und zu Salami-Pizza, die ja total Krebs erregend sein soll, auch verlasse ich jeden Tag meine Wohnung in einer Großstadt, wo die Luft ja wegen den Abgasen auch total Krebs erregend sein soll. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Zitronengras, wie kommst du darauf, dass schlanke Menschen essen können, was sie wollen und keinen Typ 2 Diabetes entwickeln? Rund 20 Prozent aller Diabetiker sind bei Ausbruch der Erkrankung und auch die Jahre davor normalgewichtig mit einem BMI zwischen 18,5 und 25.

Übergewicht erhöht das Risiko für die Erkrankung, aber mit Normalgewicht bleibt man nicht automatisch gesund. Es ist sogar so, dass die Krankheit bei Normalgewichtigen schwerer verläuft und sie eine geringere Lebenserwartung haben als Übergewichtige.

Ebenso verschieden ist es bei Bluthochdruck und Salz. Bei vielen Patienten hat Salz keinen Einfluss auf die Messwerte. Bei anderen dagegen erhöht Salz den Blutdruck. Das muss man für jeden Patienten individuell ausprobieren.

Ansonsten wird es wohl kaum jemand schaffen, immer gesund zu leben. Denn den ganzen Tag kommt man mit Dingen in Kontakt, die nicht gesund sind. Das Wasser aus der Plastikflasche, die Luft an der Ampel, Duftkerzen, irgendwelche Nahrungsmittel, Kosmetik, die Liste ist unendlich lang.

» cooper75 » Beiträge: 13432 » Talkpoints: 519,92 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Na ja, ich bin wohl jemand, der seinen Lebensstil erst ändern würde, wenn sich tatsächlich gesundheitliche Probleme einstellen, was bisher nicht der Fall ist. Dabei geht es jetzt nicht Zigaretten, mit dem Mist habe ich nie angefangen und Alkohol trinken tue ich auch nicht. Ich könnte mich aber insgesamt gesünder ernähren, weniger Süßigkeiten essen, weniger Cola trinken, etwas Sport machen und ein paar Kilo abnehmen. Aber wie gesagt, solange es mir gut geht, kann ich mich nicht wirklich überwinden, etwas zu verändern.

Ansonsten ist man natürlich, wie schon gesagt wurde, täglich Dingen ausgesetzt, die als ungesund gelten, aber das kann man ja kaum bis gar nicht verhindern. Ich denke, wenn man sich zu viele Gedanken um seine Gesundheit macht, kann das auch einen negativen Effekt haben.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Zitronengras hat geschrieben:Diabetes bekommt man durch Funktionsstörungen der Bauchspeicheldrüse und eine verminderte Reaktion der Körperzellen auf Insulin und das passiert bei stärkerem Übergewicht. Wer aber schlank ist, der kann im Prinzip Süßes essen wie er will. Ob er davon dick wird oder nicht, hängt viel mit der Veranlagung zusammen.

Meine Mutter ist eine schlanke Diabetikerin, sie ist wirklich sehr zierlich und trägt Kleidergröße 36, sie greift also immer zu den Größen XS und S, so stellt man sich keinen übergewichtigen Diabetiker vor. Bei einem Diabetiker-Kurs war sie allerdings laut ihrer eigenen Aussage die einzige schlanke Person. :think:

Schlank bedeutet nicht immer gesund und übergewichtig bedeutet nicht immer krank, das ist wahrscheinlich bei jeder Person individuell.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Vielleicht ist sie dann aber Diabetiker Typ I, also nicht der Altersdiabetes (Typ II), sondern der, den man von Geburt an hat, was bei manchen Menschen aber erst spät erkannt wird. Oder? Weißt du, welcher Diabetes-Typ sie ist?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Zitronengras hat geschrieben:Vielleicht ist sie dann aber Diabetiker Typ I, also nicht der Altersdiabetes (Typ II), sondern der, den man von Geburt an hat, was bei manchen Menschen aber erst spät erkannt wird. Oder? Weißt du, welcher Diabetes-Typ sie ist?

Ja, sie ist Typ 1, soweit ich weiß wird das umgangssprachlich auch Jugenddiabetes genannt. Ich habe mich mit meiner Mutter darüber ausgetauscht, da ich in der Mittelstufe auch eine Klassenkameradin mit Diabetes hatte, deswegen weiß ich das.

An einem Tag ging es dem Mädchen nicht gut und sie hatte sogar ihre Diabetikertasche vergessen gehabt, deswegen habe ich nach der Schule das Gespräch zu meiner Mutter gesucht und mir Informationen über diese Krankheit geholt. :)

Obwohl meine Mutter eine schlanke Diabetikerin ist, stelle ich mir die Krankheit auch etwas "übergewichtiger" vor, wenn ich das so ausdrücken kann. Also ich finde deinen Gedankengang nicht so verwunderlich, aber es geht auch anders.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Man muss Typ I und Typ II wirklich deutlich unterscheiden, Typ I ist angeboren, da hat die Bauchspeicheldrüse von Geburt an einen Schaden. Das hat nichts mit Ernährung oder Lebensweise oder Übergewicht zu tun, das ist einfach schon immer da.

Wenn man umgangssprachlich von Diabetes spricht, dann meint man den erworbenen Diabetes, der irgendwann im Laufe des Lebens entsteht. Da erleidet die Bauchspeicheldrüse irgendwann einen Schaden und der Grund, warum dieser Schaden entsteht, sind entweder Abnutzungserscheinungen im hohen Alter oder eben Übergewicht.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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