Wirkt Lebensmittelschimmel drogenähnlich?

vom 30.11.2014, 22:45 Uhr

Eine lustige Überschrift aber teilweise makabere Wahrheit. Ich bekam gerade heute einen Fall mit, der mich sehr beschäftigt hat. Nach dem Besuch einer Bekannten kam ich an einem Spielplatz vorbei, wo Kinder spielten. Dort wurde gerade Obst gegessen, welches offensichtlich verschimmelt war.

Auf den Hinweis von mir, dass ich das nicht essen würde, weil es eben nicht mehr genießbar wäre, antworteten die Kinder, dass sie das immer machen würden, weil das lustig machen würde. Also es würde so eine Art, wie eine natürliche Droge wirken, so habe ich das verstanden.

Wirkt Lebensmittelschimmel wie eine Droge? Oder machten die Kinder das etwa nur aus Mutprobe und um cool zu sein und wollten mit dieser Aussage von der tatsächlichen Gefahr ablenken? Was haltet ihr davon? Wie hättet ihr reagiert, wenn ihr das mitbekommen hättet? Soll man sich bei solchen Dingen lieber nicht einmischen? Oder hättet ihr heraus finden wollen, wessen Kinder das sind und die Eltern darüber aufgeklärt?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

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Dass Schimmel auf Lebensmitteln nicht gut für die Gesundheit ist, dürfte allgemein bekannt sein. Dass man von verschimmeltem Obst "high" wird, ist mir allerdings neu. Ich kenne in diesem Zusammenhang nur die Vergiftungserscheinungen, die von Mutterkorn herrühren. Dabei handelt es sich um einen Pilz, der auf Getreide wächst, und dessen Verzehr unter anderem zu Halluzinationen führen kann. Die Wirkung soll vergleichbar sein mit LSD, aber wenn man zuviel abbekommt, kann man natürlich auch daran sterben.

Deshalb kann ich mir vorstellen, dass auch andere Pilzsorten, die auf Lebensmitteln wachsen, interessante Wirkungen auf den menschlichen Organismus haben. Aber da es bekanntlich hunderte von verschiedenen Schimmelpilzarten gibt, müsste man schon eine Probe von dem verschimmelten Obst im Labor von Fachleuten untersuchen lassen, um beurteilen zu können, um die lieben Kleinen eine neue Form von LSD entdeckt haben oder vorher schon gesponnen haben.

Wer bitteschön isst denn sonst freiwillig Schimmel? Vielleicht ist das Obst im Rahmen der allgemeinen Verwesung aber auch in Gärung übergegangen und die Zukunft Deutschlands hat sich am entstandenen Alkohol erfreut. Das könnte ich mir auch noch vorstellen.

Wenn ich anderer Leute Kinder beim Schimmelpilze fressen ertappen würde, würde ich ihnen natürlich unmissverständlich nahelegen, dass man sich damit übel vergiften kann. Würde ich die Eltern kennen, hätte ich auch für diese ein paar passende Worte übrig. Aber eigens auf die Suche nach Adressen und Erziehungsberechtigten machen würde ich mich nicht. Man muss der natürlichen Auslese auch mal eine Chance lassen. ;)

Außerdem habe ich es noch nie erlebt, dass Eltern positiv auf Anmerkungen wie: "Entschuldigung, ihr Kind leckt gerade den Handlauf der Rolltreppe ab!" oder ähnliches reagiert haben. Vielleicht gibt es bei denen zu Hause ja regelmäßig lustig machendes Obst mit Pelzchen.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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