Wirksame Produkte bei Hautkrankheit nur beim Arzt bekommen?
Immer wieder sieht man Werbung in Zeitschriften oder Fernsehen, die für ein Produkt werben, dass bei Rosacea wirken soll. Diese gibt es dann freiverkäuflich in der Apotheke. Ich selbst habe da auch schon etwas ausprobiert und wurde natürlich enttäuscht. Ich frage mich daher, ob es wirksame Produkte gegen Hautkrankheiten oftmals nur beim Hautarzt gibt und dieser die Mittel eben verschreiben muss.
Allerdings habe ich auch schon schlechte Erfahrungen beim Hautarzt gemacht und etwas verschrieben bekommen, dass alles verschlimmert hat und ich gar nicht vertragen konnte. Auch die Untersuchungsmethoden des Arztes waren doch sehr dubios.
Meint ihr, dass man wirksame Produkte gegen Hautkrankheiten nur beim Arzt bekommt? Sind die freiverkäuflichen Mittel da alle meistens ohne Wirkung? Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht? Kommt es nicht drauf an, um welche Krankheit es sich handelt und wie stark ausgeprägt diese ist?
Nelchen hat geschrieben:Allerdings habe ich auch schon schlechte Erfahrungen beim Hautarzt gemacht und etwas verschrieben bekommen, dass alles verschlimmert hat und ich gar nicht vertragen konnte. Auch die Untersuchungsmethoden des Arztes waren doch sehr dubios.
Wenn du so unzufrieden mit dem Arzt gewesen bist, warum wechselst du dann nicht den Arzt? Das hätte ich als erstes gemacht, wenn ich kein Vertrauen in den Arzt gehabt hätte. Habt ihr keine Ärzte auf dem Land oder was? Für einen guten Facharzt wäre ich auch bereit, etwas weitere Strecken auf mich zu nehmen, solange er eben kompetent ist und das Vertrauen vorhanden ist.
Stell dir vor, die Ärzte sind tatsächlich überschaubar und mittlerweile haben wir in der Region schon keinen HNO Arzt mehr. Dafür muss man nun weitere Strecken in Kauf nehmen. Was Fachärzte angeht, wird es immer schwieriger und ich war bei den Hautärzten, die es hier im Umkreis gibt. Beide waren nicht gerade sehr kompetent. Bei dem einen waren die Methoden sehr fragwürdig und bei der Ärztin bekam ich einfach nur ein Camouflage Make Up in die Hand gedrückt, was es auch nicht sein kann.
Rosacea ist eine schwierig zu behandelnde und langwierige Krankheit, die bei jedem auch so individuell verläuft, dass man sich selbst als Betroffener schlecht austauschen kann. Eine Untersuchung dahingehend hatte ich gar nicht, am Ende musste ich mir die Diagnose mit einem tiefen Eintauchen in google und unter Zuhilfenahme all meiner logischen Denkfähigkeiten selbst stellen und erst später von einem fünften oder sechsten Dermatologen bestätigen lassen.
Auf dem Weg dahin habe ich zwei universitäre Abteilungen, einen hochrenommierten Professor sowie zwei niedergelassene langjährig praktizierende Dermatologen verschlissen mit insgesamt vier falschen Diagnosen. Das nur am Rande zur Kompetenz von Fachärzten in der Großstadt. Aber das war ja auch nicht die Frage. Ich glaube schon, dass gerade bei Rosacea in der pustulösen Form vor allem nur Metronidazol oder Erythromycin hilft. So war es zumindest bei mir.
Von anderen habe ich aber schon anderes gehört, von daher kann man auf die Frage gar nicht so pauschal für alle antworten. Manche haben auch mit Apothekenkosmetik sehr gute Erfahrungen gemacht, andere Leute haben mit Wirkstoffkosmetik ihre Akne in den Griff bekommen. Man kann es wirklich nur ausprobieren. Bei mir hat zum Beispiel die viel gelobte Bioderma AR in erster Linie Pickel verursacht. Und wenn man bei Rosacea die Rötungen wegbekommen will, bleibt sowieso maximal nur der Laser übrig, die Röte ist extrem therapieresistent und selbst den Medikamenten vom Arzt oft nicht zugänglich.
Das kommt doch wohl auf die Krankheit an, oder? Ich hatte jetzt im Frühling einen Ausschlag, bei dem eine frei verkäufliche Cortison Creme, die mir vorher mal geholfen hatte, so gar nichts gebracht hat. Eine verschreibungspflichtige Cortison Lösung hat dagegen sehr gut geholfen. Lag wohl einfach an der Dosierung des Wirkstoffes, die in verschreibungspflichtigen Medikamenten natürlich höher ist.
Bei diesen ganzen "natürlichen" Produkten, die in Apotheken verkauft werden, bin ich immer extrem skeptisch. Für viele ist das wohl attraktiv wenn etwas "natürlich" und "pflanzlich" ist und angeblich keine Nebenwirkungen hat, aber ich frage mich immer, wie etwas so etwas überhaupt wirken kann. Schließlich hat jede Wirkung das Potential auch Nebenwirkungen hervor zu rufen.
Und zum Thema Ärzte auf dem Land - Dermatologen gibt es auch hier in der Stadt nicht wirklich viele, vor alle gibt es kaum welche, bei denen man schnell einen Termin bekommt. Ich bin in einem Fall von meinem Hausarzt direkt an die Ambulanz der Uniklinik überwiesen worden weil der einzige Dermatologe mit offener Sprechstunde im Urlaub war.
Man kann auch den Arzt wechseln, wenn man unzufrieden ist. Ich finde es durchaus sinnvoll mit einem Arzt über die Dinge zu sprechen, die förderlich sind und was man lieber lassen sollte. Dann kann es auch durchaus Hausmittel oder frei verkäufliche Sachen geben, die helfen. Ich hatte jahrelang wirklich schlimme Probleme mit meiner Haut und dann wurde es durch eine einfache Umstellung besser. Man muss da sicherlich auch immer ein bisschen etwas ausprobieren, da da jeder ein bisschen anders ist und man muss da auch mit einem Arzt darüber reden was passiert ist und was nicht.
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