Wirken omnipräsente Studenten automatisch gelangweilt?

Ich habe zur Zeit ein Blockseminar im Gelände und auch im Labor, wobei wir verschiedene Proben im Gelände nehmen und diese dann im Labor unter dem Binokular untersuchen. Ich finde dieses Seminar total spannend, sonst hätte ich mich ja logischerweise nicht dafür angemeldet. Unser Kurs ist sehr sehr klein, wir sind knapp 10 Studenten und der Professor, wobei nur zwei (ein Kommilitone und ich) von extern kommen. Wir sind als einziges fachfremde Studenten, die kurz vor dem Bachelor stehen, alles andere sind Master-Studenten.

Eine Master-Studentin hat uns dann auch neulich gefragt, ob wir von extern kommen und als wir unseren Studiengang nannten, hat sie sich nur gewundert. Sie meinte, dass man Studenten unseres Faches quasi überall sehen würde. So würden wir quasi auch in sehr vielen Veranstaltungen sitzen, die gar nicht von unserem Institut aus angeboten werden würden, sodass sie die These aufstellte, dass unser Studiengang so langweilig sein muss, dass wir deswegen von extern interessanten Input besorgen wollen.

Ich finde, dass diese Master-Studentin viel zu kurz gedacht hat. Mag sein, dass es so wirkt, als ob meinen Kommilitonen und mir langweilig wäre. Aber Fakt ist auch, dass wir vom Prüfungsamt dazu gezwungen werden, fast 50 LP durch externe (also fachfremde Veranstaltungen, die nicht von unserem Institut angeboten werden) zu belegen. Da man für die meisten Veranstaltungen so wenig Punkte bekommt, ist man auf jeden Fall einige Zeit beschäftigt, bis man die Punkte alle zusammen bekommt.

Wie seht ihr das? Wirken nahezu omnipräsente Studenten auf euch langweilig bzw. gelangweilt? Oder denkt ihr euch da nichts bei?

Vermutlich kennt sie eure Studienordnung nicht und weiß nicht, dass ihr so viele fachfremde Veranstaltungen besuchen müsst. Denn das ist wirklich sehr ungewöhnlich. Normal sind in den meisten Bachelorstudiengängen 10 bis 20 LP, wenn man ein Nebenfach wählen muss 30 bis 40 LP.

Wenn ich einen Studenten ständig in Veranstaltungen getroffen hätte, die anscheinend nichts mit seinem Studium zu tun haben, dann hätte ich auch vermutet, dass sein Studium sehr langweilig sein muss. Du hättest die Masterstudentin auch einfach in diesem Gespräch darüber aufklären können, dass ihr so viele andere Veranstaltungen besuchen müsst.

Kaum ein Student kennt die Prüfungsordnungen anderer Studiengänge. Und deine scheint auch noch wirklich speziell zu sein. Ich finde es von ihr nicht zu kurz gedacht, ich hätte nämlich vermutlich das gleiche gedacht.

Man weiß doch in der Regel gar nicht, ob so viele fachfremde Veranstaltungen besucht werden müssen oder ob man das freiwillig macht. Ich habe damals zu Studienzeiten sehr gerne in andere Studienfächer und fachfremde Vorlesungen geschnuppert und habe es sehr genossen über den fachlichen Tellerrand zu schauen und meinen Horizont zu erweitern. Schließlich wird man später weniger Gelegenheit dazu haben, wenn man erst einmal im Berufsleben steht.

Von so einer Theorie habe ich noch nie etwas gehört. Ich finde diese auch ziemlich blödsinnig. Je nach Studiengang gibt es eben völlig unterschiedliche Anforderungen und demnach völlig unterschiedliche Kurse, die man belegen muss oder kann. Im Bachelor musste ich beispielsweise auch aufgrund der Studienordnung einige fachfremde Veranstaltungen besuchen, im Master dann hingegen gar nicht mehr.