Wird Transsexualität teilweise zum Trend verklärt?
Transsexualität ist seit einiger Zeit ja in aller Munde. In den USA ist man sowohl was die gesellschaftliche als auch rechtliche Anerkennung von Transsexuellen weiter als in den meisten europäischen Ländern.
Man kommt aber nicht daran vorbei, sich früher oder später zumindest ein klein wenig mit dem Thema auseinanderzusetzen, da es ja auch in den Medien immer präsenter wird und man das Gefühl hat, als gehörte es größtenteils eh schon zur Normalität.
Ich möchte an dieser Stelle auch gar keine Wertung dazu abgeben, sondern frage mich eher, ob Transsexualität von vielen Menschen nicht fälschlicherweise als Trend wahrgenommen oder zu einem solchen verklärt wird. Denn immerhin hört man ja auch immer häufiger von Personen, die meinen, transsexuell zu sein, denen nach recht kurzer Zeit aber einfällt, dass sie dies doch nicht sind.
Und selbst viele Transsexuelle haben sich schon dahingehend geäußert, dass sie ihre Bewegung oftmals nur als Trend wahrgenommen sehen und viele deshalb nicht erkennen, welches ernste Anliegen dahinter steht.
Habt ihr auch manchmal das Gefühl, dass es beinahe schon einen Trend zur Transsexualität gibt und wenn ja, wie findet ihr diesen? Oder findet ihr es stattdessen gut, dass das Thema in der breiten Öffentlichkeit angekommen ist und es daher egal ist, auf welchem Wege dies geschieht?
Es stimmt schon, dass sich vermehrt viele Transsexuelle in den Medien zu Wort melden und sich outen. Aber mir ist bisher kein Fall bekannt, wo man nach einiger Zeit feststellt, dass man doch nicht im falschen Körper ist und wo Betroffene dann quasi einen Rückzieher machen. Du behauptest, dass du das schon häufiger gehört hättest, hast du Belege dafür?
Ich finde es gut, dass man mit der Transsexualität nun offener umgeht, denn ich kenne sogar drei Transsexuelle im echten Leben und das ist auch nicht immer einfach, außerdem folge ich in einem sozialen Netzwerk zwei Transsexuellen, genauer gesagt sind es zwei Frauen, die sich als Mann fühlen und auch so behandelt werden wollen. Bis jetzt sind mir noch keine Fälle bekannt, in denen sich ein operierter und therapierter Transsexueller umentschieden hat, weswegen ich ein wenig irritiert bin.
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Einen derartigen Fall, bei dem jemand seine Transsexualität wieder zurückgenommen hat, habe ich auch noch nicht mitbekommen.
Ich denke, wenn dann liegt kein Trend der Transsexualität vor. Diese Menschen gab es schon immer und höchstens finden heutzutage mehr von ihnen den Mut, es offen zu leben. Der Trend besteht viel mehr darin, dies zu akzeptieren. Je häufiger das Thema in den Medien ist, je häufiger die Leute darüber reden und je mehr Menschen kein Problem damit haben, desto mehr wird es eben Mainstream, allgemeiner Konsens. Nichts anderes ist ein Trend. Die Mehrheit ist dieser Meinung.
Teilweise ist das leider so, dass solche Dinge verwechselt werden. Das kann dann für viele unangenehm werden. Ich finde es auch immer total daneben, wenn man es gut findet, wenn jemand schwul oder transsexuell ist. "Ich bin schwul" - "Hey, finde ich total gut!". Sexuelle Orientierungen sind nicht positiv oder negativ. Was toll ist, ist wenn jemand damit offen umgehen kann, sich nicht in Depressionen zurückzieht.
Dass viele Transsexuelle ihre Bewegung als Trend sehen, liegt vielleicht an den bunten Paraden. Klar machen die auch Spaß, wenn man heterosexuell ist. Und sie machen den Ernst der Lage nicht so wirklich deutlich. Aber es kann doch nicht immer ernst zugehen. Es fördert den Kontakt und das Kennenlernen.
Es ist halt ein Prozess, der sehr lange dauert. Aber wir sind doch auf dem besten Weg dahin, dass Transsexualität zur Normalität wird.
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