Wird sich das Leben nach Corona verändern?
Wird es überhaupt ein Leben nach Corona geben, oder wird es sogar eher sowas wie ständiger Begleiter werden, der wie die Grippe seine Zeit hat. Fakt ist, dass dieser Virus sehr aggressiv ist und je nach Gesundheitssystem eben mehr oder weniger Todesopfer fordert. Viele Länder haben daher mehr oder weniger gute Maßnahmen beschlossen, um dieser Pandemie den Kampf zu erklären. Die Länder, die sich eben weniger Gedanken darum gemacht haben, mussten das dann meist mit sehr hohen Fallzahlen bezahlen. Auch hier bei uns hat sich das Leben seit Corona sehr stark verändert. Teilweise haben sich Dinge zum positiven entwickelt, teilweise aber auch zum negativen.
Auch wenn es keine wirklich enorme Einschränkung ist, ist der Mund-Nase-Schutz wohl das, was am meisten diskutiert wird und wahrscheinlich auch grade deswegen, als negativ empfunden wird. Die wohl größte Einschränkung, war wohl, dass man das öffentliche Leben zum Teil sehr weit runter gefahren hat. Wie gut all diese Maßnahmen waren, hat man an den Ländern gesehen, die für sich nicht diese harte Gangart gewählt haben, und eher das Ganze vielleicht etwas zu locker gesehen haben. Auch diese Länder mussten umdenken und haben sehr schnell ihre Maßnahmen korrigiert.
Aber nicht nur im privaten Bereich hat sich einiges geändert, sondern auch auf dem Arbeitsmarkt. Natürlich sind viele Geschäfte während des Lockdowns auf eine harte Existenzprobe gestellt worden und auch die Hilfen von Vater Staat, sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Dennoch kann man sagen, dass in der Wirtschaft ein Umdenken stattgefunden hat. Reisen wurden auf ein notwendiges Minimum beschränkt, Meetings finden nur noch Online statt, und grade solchen Worte wie Homeoffice und Kurzarbeit zeigen, dass es auch anders geht. Man redet sogar inzwischen davon, in manchen Branchen generell eine 4-Tage-Woche einzuführen, da Mitarbeiter motivierter und Leistungsfähiger sind.
Meiner Meinung nach, ist es in den meisten Betrieben eh so, dass am Freitag eher etwas ruhiger gemacht wird und sich schon auf das Wochenende vorbereitet wird. Viele Betreibe bieten inzwischen auch schon an, sich in der Woche ein oder zwei Überstunden aufbauen zu können, die man dann am Freitag früher gehen kann. Dinge die vor Corona eher unmöglich scheinen, werden nun teilweise umgesetzt und man erkennt immer mehr, dass es den Menschen sogar gut tut.
Doch was ist nach dem Virus? Und gibt es überhaupt eine Zeit nach dem Virus? In China zum Beispiel, hat man angeblich nun eine Person in Behandlung, die angeblich nach überstandener Coronainfektion, sich erneut mit dem Virus angesteckt hat. Auch können nach einer überstandenen Infektion mit dem Virus auch nicht mehr unbedingt Antikörper im Körper nachgewiesen werden, was dann schon die Frage aufwirft, ob der Körper überhaupt eine Immunität gegen diesen Erreger aufbauen kann? Man vermutet zwar, dass das nichts zu heißen hat und man trotzdem immun sein kann, aber wirklich wissen tut das wahrscheinlich keiner so genau. Das wird man wohl erst erfahren, wenn es soweit ist. Was denkt ihr darüber ?
Was Themen wie Homeoffice betrifft, empfinde ich das persönlich nicht als vorteilhaft. Ich wohne in einer kleinen Stadtwohnung, und ich habe gar keine richtigen Raum, um von zuhause aus vernünftig arbeiten zu können. Auf die Dauer würde ich mich da sehr eingesperrt fühlen, wenn ich den ganzen Tag die Wohnung nicht verlassen könnte, weil ich von zuhause aus arbeiten müsste.
Auch einige meiner Kollegen erzählten mir, dass Homeoffice auf die Dauer für sie keine Lösung wäre (hauptsächlich wegen ungeeigneter Räumlichkeiten oder zu engen Platzverhältnissen). Und bei wem dann noch zuhause Kinder und Familie sind, der kommt wahrscheinlich weniger als erhofft zum Arbeiten. Dazu kommt eben die fehlende informelle Kommunikation zwischen den Kollegen.
Viele Aufgaben werden letztlich am schnellsten gelöst, indem man sich mal rasch informell austauscht oder kurz mit zum anderen Rechner läuft und mit drauf schaut. Wenn jeder für sich allein über seinen Problemen brütet, braucht man unter Umständen deutlich länger (es hängt stark von der Art der Aufgabe ab).
Homeoffice ist sicher nicht die Lösung für alles , aber mit Sicherheit ein Element, mit dem man die Arbeit der Zukunft vermehrt gestalten wird. Denn die Vorteile liegen genau in den Bereichen, mit denen wir uns zwangsläufig befassen müssen. Sprich, Klimaschutz und knapper Wohnraum.
Wer nicht mehr jeden Tag zur Arbeit fahren muss spart Emissionen ein und noch gravierender werden die Einsparungen wenn man Videokonferenzen abhält statt für Geschäftstermine durch die Gegend zu fahren. Und wenn man nicht mehr für jeden Mitarbeiter einen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen muss weil Mitarbeiter nur noch ein, zwei Tage die Woche in der Firma sind und sich Arbeitsplätze teilen können, können Immobilien wieder vermehrt zum Wohnen genutzt werden.
Natürlich gibt es aktuell viele Leute, die zu Hause keinen vernünftigen Arbeitsplatz haben, aber das liegt doch einfach daran, weil sie nicht für diese Homeoffice Situation geplant hatten. Wenn man aber weiß, dass man regelmäßige zu Hause arbeiten wird und wenn man einen Zuschuss vom Arbeitgeber bekommt wird man sich auch entsprechend einrichten.
Für mich wäre ein Haus ohne Möglichkeit ein Arbeitszimmer einzurichten nicht in Frage gekommen und die Kinder der Kollegen wissen ganz genau, dass sie im Arbeitszimmer das Vaters nichts zu suchen haben, das gilt vor allem dann wenn die Tür geschlossen ist. Ich denke, wenn man Kinder von Anfang an so erzieht klappt das.
Ein weiteres Thema, das man in dem Zusammenhang ansprechen könnte wäre die Entwicklung der Innenstädte. Da zeichnet sich ja schon lange ab, dass kleinere Geschäfte verschwinden, durch große Ketten ersetzt werden und, dass diese Ketten nun langsam dem online Handel zum Opfer fallen. Die Pandemie hat diese Entwicklung zwar nicht verursacht, aber sicher ein Stück weit beschleunigt.
Das ideale Szenario wäre für mich ja, dass die Mieten in den Innenstädten dadurch wieder sinken, dass mehr privat genutzter Wohnraum entsteht und, dass es eine Renaissance der kleinen Geschäfte gibt. Also die Geschäfte, die besonders und individuell sind und die man nicht in jeder beliebigen Fußgängerzone in jeder beliebigen Stadt findet. Das würde die Innenstädte viel attraktiver machen als die ganzen Ketten, bei denen man genauso gut auch online bestellen kann.
Natürlich ist Homeoffice nichts für jeden Beruf. Ich zum Beispiel, sitze in einem Elektro-Labor, von daher ist Homeoffice für mich keine wirklich gute Option. Da ich aber auch Berichte schreiben muss und alle Daten auf den Servern gespeichert werden, könnte ich auch hier einen Tag ins Homeoffice gehen. Ich würde Homeoffice auch nicht unbedingt als eine 100% Lösung ansehen wollen, sondern für die, die es machen können, eine gute Aufteilung finden zu können um eben auch von zu Hause aus zu arbeiten.
Natürlich ist es wesentlich einfacher, wenn man seinen Kollegen direkt fragen kann, oder Dinge direkt am Arbeitsplatz oder Rechner erklären kann. Manchmal ist es aber auch wesentlich angenehmer, wenn man mal zu 100% an einem Projekt arbeiten kann, ohne dass man andauernd gestört oder davon weggezogen wird. Man müsste dafür auch zu Hause die Möglichkeit haben, das ist ganz klar.
Es macht keinen Sinn, wenn einem die Kinder permanent am Rockzipfel hängen, der Hund die ganze Zeit nervt oder sich die Katze zum schlafen auf den Laptop legt. Das muss man dann eben ganz klar abgrenzen können, sonst macht das alles natürlich keinen Sinn. Aber ich sehe die Vorteile nicht nur in dem enspannteren Arbeiten und der eigen Zeiteinteilung, sondern auch in dem Einsparen von Ressourcen. Wenn man 1 bis 2 Mal die Woche weniger zur Arbeit fahren muss, dann spart das nun mal auch Ressourcen und das eigene Geld.
Ich hoffe, dass die Wirtschaft daraus gelernt hat. Denn viele Betriebe konnten ja auch nicht arbeiten, weil sie auf den Import von diversen Produkten angewiesen sind. Ergo, sollte man umdenken und wieder mehr Zulieferer im eigenen Land haben. Gleichzeitig sollten die Betriebe aber mehr auf die einheimische Kaufkraft setzen und nicht alle Gewinne aus dem Export ziehen wollen. Denn wenn man durch eine solche Pandemie keine Waren mehr los wird, kann ein Betrieb auch schnell kaputt gehen.
Andererseits befürchte ich aber auch, dass gerade die Schulen mehr auf eigenständiges Lernen zu Hause setzen werden. Wenn jede Klasse einen Lerntag zu Hause hat, kann man so dem vorherrschenden Lehrermangel entgegenwirken. Das mag für manche Schüler super klappen, weil sie sich wirklich um ihre Aufgaben kümmern, aber ich sehe eben auch die Gefahr, dass mancher Schüler dadurch wesentlich schlechter abschneiden wird.
Homeoffice wird sich eventuell in die selbe Richtung entwickeln. Man ist vielleicht ein oder zwei Tage in der Woche zu Hause am arbeiten. Dadurch sparen die Betriebe eben unwahrscheinlich viel an Raumkosten, weil man weniger Arbeitsplätze im Werk selbst vorhalten muss.
Privat wird sich bei mir kaum was ändern. Größere Familienfeiern gab es nur selten und wird es auch in Zukunft selten geben. Und Verabredungen mit vielen verschiedenen Personen zum ausgehen haben wir auch nie gepflegt. Der Personenkreis ist überschaubar und wechselt selten.
Punktedieb hat geschrieben:Homeoffice wird sich eventuell in die selbe Richtung entwickeln. Man ist vielleicht ein oder zwei Tage in der Woche zu Hause am arbeiten. Dadurch sparen die Betriebe eben unwahrscheinlich viel an Raumkosten, weil man weniger Arbeitsplätze im Werk selbst vorhalten muss.
Ich finde auch, dass letztlich eher die Betriebe von Homeoffice profitieren, da sie viel weniger Ressourcen bereitstellen müssen. Bisher hat mir eine kleine Wohnung ausgereicht, weil ich in einem von der Arbeitsstelle zur Verfügung gestellten Büro mit dort verfügbaren Computern, Geräten etc. gearbeitet habe. Beim Homeoffice muss aber ich dafür sorgen, dass ich mir privat entsprechende Räumlichkeiten zulege (was ziemlich teuer sein kann) und muss auch für entsprechendes Computer-Equipment sorgen. Also werden viele Kosten auf den Arbeitnehmer abgewälzt.
Überhaupt sehe ich diese ganze Vereinzelung durch die Virtualisierung skeptisch. Alles soll man von zuhause aus machen: Arbeiten, Shoppen, Leute (online) treffen, Streaming statt Kino oder Theater, Reisen soll man auch nicht mehr. Ich persönlich bin nicht glücklich darüber und fühle mich alles andere als wohl bei dem Gedanken, dass sich das Leben weiter in diese Richtung entwickeln könnte.
Wenn dein Arbeitgeber will, dass du ein oder zwei Tage von zu Hause aus arbeitest, dann muss er auch für die Technik sorgen. Das kann nicht einfach auf die Arbeitnehmer abgewälzt werden. Ob man dann langfristig eine größere Wohnung benötigt, hängt wohl davon ab, was man für Technik hingestellt bekommt.
Aber man sollte dabei auch sehen, dass viele Arbeitnehmer mit Bürojob sich schon lange mehr Homeoffice gewünscht haben. Jetzt, wo man es zwangsweise machen musste, werden die Arbeitgeber, die sich bisher noch gesträubt haben, sicherlich auch die Vorteile erkannt haben.
Ich persönlich habe mir nie Homeoffice gewünscht und bin immer froh gewesen, dass ich nicht von zuhause aus arbeiten musste. Und wie gesagt, die meisten meiner Kollegen sind eher froh, dass sie wieder ins Büro kommen können, da die Arbeitsbedingungen zuhause oft alles andere als ideal waren (zu kleine Wohnungen, dunkler Arbeitsbereich im Keller, enges Aufeinanderhocken mit der Familie bei gleichzeitigem Arbeitsstress etc.).
Ich bin auch nie ein häuslicher Mensch gewesen und strebe deswegen nicht danach, meinen ganzen Tag in meiner Wohnung verbringen zu wollen. Würde Homeoffice zum Dauerzustand werden, bräuchte ich mittelfristig eine größere Wohnung mit eigenem Arbeitsbereich, was definitiv eine teure Angelegenheit im Vergleich zu meinen jetzigen Wohnkosten werden würde.
Wie gesagt, gibt es auch viele Menschen, die gern einen Teil der Arbeit auch zu Hause erledigen möchten. So wie es auch Menschen gibt, die darauf angewiesen sind, dass sie zu Hause arbeiten dürfen. Wir haben da eine Mitarbeiterin im Landratsamt, die nur einen Tag in der Woche im Büro ist für die persönlichen Gespräche. Ansonsten Homeoffice, weil sie dabei ihren kranken Mann pflegt.
Aber wenn es der Arbeitgeber anordnet, dann muss er auch für die Mehrkosten aufkommen. Da habe ich vorhin mal etwas quer gelesen zu dem Thema. Ich selbst würde, je nach Job, auch Homeoffice bevorzugen. Zu meiner Zeit als freie Journalistin war das auch so. Arbeitszeit nach eigener Einteilung solange die Termine zur Abgabe gehalten wurden.
Ich muss für die Uni auch im Home Office arbeiten; erst komplett im Home Office und nun noch tageweise, weil es Regeln gibt, wie viele Personen teilweise in den Büro sein dürfen und das erfordert es, dass nicht alle vor Ort sind. Deswegen musste ich mir WLAN anschaffen. Vorher hatte ich nur mobiles Internet, was für mich reichte, aber nicht für die Videokonferenzen, die ich dann machen musste. Da habe ich nichts zusätzlich bekommen, musste ich selbst bezahlen, gab auch keinen Zuschuss von der Uni als Arbeitgeber. Na gut, ich nutze das schnelle Internet jetzt natürlich auch privat, ist schon praktisch, wenn man streamen kann, aber die diskutierte Kostenerstattung durch den Arbeitgeber hat nicht stattgefunden.
Unterm Strich spare ich aber vermutlich dennoch, denn es entfallen dann ja auch die Fahrten zum Arbeitsplatz, das frühe Aufstehen, die Parkplatzsuche, das Essen in der Kantine. Das ist schon bequemer, da bin ich ganz ehrlich. An den Home Office Tagen muss ich nur dafür sorgen, dass ich für die Videotelefonate obenrum gut aussehe, der Rest ist egal und sobald das Telefonat beendet ist, wechsel ich wieder komplett zu meinen Wohlfühlklamotten. Ich hätte aufgrund dieser Vorteile nichts dagegen, wenn das noch eine Weile so bleibt.
Ansonsten ändert sich in meinem Privatleben nicht so viel, da ich eh nicht großartig weggegangen bin. Also privat erlebe ich eigentlich gar keine Einschränkungen, nur dass ich beim Einkaufen manchmal meine Maske vergesse und mir dann entweder das Shirt über die Nase ziehe oder schnell was aus Papiertaschentüchern bastle. Ich kann es nachvollziehen, dass Menschen, die gerne weggegangen sind und gerne auf Konzerten waren, genau das jetzt vermissen, aber irgendwie so richtig tragisch finden kann ich das nicht.
Ich nehme mal an, dass alles mehr oder weniger bleibt wie jetzt, bist es wirklich einen fertigen Impfstoff gibt und dann werden alle durchgeimpft, ob nun einmal oder ob das mehrere Impfungen nötig sein werden, kann ich natürlich nicht sagen. Ich gehe aber tatsächlich davon aus, dass das Impfen dann auch nicht freiwillig sein wird, sondern dass dann jeder zum Impfen muss. Und danach werden wir bestimmt wieder zu dem Zustand übergehen, den wir vorher mal hatten. Vielleicht bleibt der Trend zum Home Office, aber das sonstige Leben wird dann sicher wieder normal.
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