Wird Merkel sich völlig aus der Politik zurückziehen?
Laut Medienberichten hat Bundeskanzlerin Angela Merkel entschieden, den Parteivorsitz der CDU abzugeben. Aber Bundeskanzlerin soll sie (noch) bleiben. Manche Menschen deuten dies als ersten Schritt in den völligen Rückzug aus der Politik.
Meint ihr, dass die Bundeskanzlerin als nächstes auch das Kanzleramt aufgeben wird oder haltet ihr das für unrealistisch und ausgeschlossen? Könnt ihr Angela Merkels Gründe, den Parteivorsitz abzugeben, nachvollziehen? Hättet ihr vielleicht sogar genauso agiert?
Angela Merkel hat das Kanzleramt doch aufgegeben, denn sie will nicht mehr kandidieren bei den nächsten Wahlen. Ich habe damit auch ehrlich gesagt schon länger damit gerechnet. Sie ist ja mittlerweile auch im Rentenalter angekommen und ich könnte mir vorstellen, dass sie vielleicht auch noch mal was anderes oder was neues machen möchte.
Das weiß wahrscheinlich nur Frau Merkel selber, aber es wird vielleicht auch Zeit für einen politischen Tapetenwechsel. Die alteingesessenen um Merkel, Nahles & Co bringen nicht das erwünschte Ergebnis. Jedenfalls laut Umfragen für eine klare Mehrheit nicht und daran ändert auch eventuell Frau Kamp-Karenbauer nicht viel. Es muss was junges und dynamisches her, aber trotzdem mit Blick auf politische Schwerpunkte, die das Land bewegt und nicht ständig EU-Politik hier, Rettungsschirme dort, Gesabbel in Syrien muss der Krieg enden, Verhandlungen mit Despoten dort und drüben.
Frau Merkel war vor 2015 selbst für mich als nicht gerade Fan von ihr weiterhin unantastbar in unserer Politik. Bin in wenigen Jahren hat sie ihre durchaus vorbildliche Funktion in Europa und weltweit mit der Flüchtlingskrise und den daraus resultierenden Problemen komplett zerstört. Die Griechenlandkrise und einige wenige Kritikpunkte sowie die mangelnde Regierungsarbeit runden das ganze Spektakel ab. Wie man sich so selbst kaputt machen kann, auch politisch, ist mir gleichwohl ein Rätsel.
Ich vermute mal, dass ihr Rückhalt auch innerparteilich längst zerrüttet ist. Deswegen hat es wohl wenig Sinn, sich jetzt noch weiter ins politische Haifischbecken zu setzen, sondern ist es wohl ratsamer, die wohlverdiente Rente, die ja ohnehin für teilweise Scheißarbeit gut dotiert bei ihr ist und ein geschätztes Vermögen von 4 Millionen Euro zu genießen.
Ich kann sie nicht mehr sehen. Es geht mir auf den Sack und diesen Entschluss hätte sie längst ziehen müssen. Schon bei der Wahl 2017 hätte sie die Reißleine ziehen müssen, für sich, ihre Partei und eine quasselnde GroKo, die keiner wollte. Hat sie nicht getan und jetzt tragen den Denkzettel alle Kasperle mit ihr, die da zusammenhängend ihr den Rücken gestärkt haben, die Politikverdrossenheit beweisen und seit 1 Jahr gar nichts gebacken kriegen.
Kätzchen14 hat geschrieben:Schon bei der Wahl 2017 hätte sie die Reißleine ziehen müssen, für sich, ihre Partei und eine quasselnde GroKo, die keiner wollte.
Ich kann diese Gesabbel von der Politikverdrossenheit einfach nicht mehr hören. Selbst bei der letzten so vernichtenden Bundestagswahl hat sie nun mal ganz einfach für ihre GroKo eine Mehrheit bekommen. Das ist ganz einfach ein Fakt. Eine Regierung wählt man nun einmal nicht ab in dem man sie von 70 Prozent Zustimmung auf 60 Prozent drückt, sondern nun indem man den Oppositionsparteien mehr als 50 Prozent der Stimmen gibt. Von daher hat sie bis heute eine klare Mehrheit für ihre Politik gehabt, auch wenn das ganz gerne immer anders gesehen wird.
Ich mochte ihre Politik auch nicht immer und habe auch weder SPD noch Union gewählt, aber solange das eben mehr als 50 Prozent der Wähler tun beziehungsweise bisher getan haben, sollte man auch einfach mal soviel Anstand besitzen und zugeben, dass sie sich irgendwie eine Mehrheit organisiert hat.
Nichts desto trotz sehe ich es auch positiv, dass sie jetzt Platz für jemand neues macht. Sie hat sich einfach abgenutzt und auch ihr Politikstil der sehr ruhigen Hand einfach ebenfalls abgenutzt hat. Sie hat schlichtweg zu viele Krisen ausgesessen. Das mag manchmal nicht schlecht sein, aber gerade heutzutage scheint das gemeine Wahlvolk lieber Action sehen zu wollen. Auch tut einer Demokratie ein regelmäßiger Wechsel sicherlich nicht schlecht um mehr Leute auch an die Wahlurne zu bekommen.
Mit Sicherheit wird das aber der CDU beziehungsweise der Union nutzen. Egal wer jetzt kommt, das übergroße Feindbild der rechtskonservativen Kräfte ist verschwunden. Und selbst wenn eine Kramp-Karrenbauer kommt, die ja doch sehr deckungsgleich mit Merkel ist, ist sie eben nicht Merkel. Da wurde jetzt über Jahre eine großes Feindbild aufgebaut, was plötzlich weg ist. Jetzt muss mehr Arbeit und mehr Fakten kommen. Das wird sicherlich viel Protestwähler wieder wegtreiben in den nächsten Jahre.
Nächstes Jahr wird Merkel 65 und kann dann in ihre unverdiente Rente gehen. Wer seine deutschen Mitbürger mit Hartz IV in Armut treibt und dann auf einmal Geld für Menschen hat, die teilweise noch nicht einmal unsere Ansichten von Demokratie teilen und sich somit faktisch ethnische Konflikte ins Land holt, hat einfach versagt. Hier entsteht keine multikulturelle Gesellschaft, sondern ein ethnischer Flickenteppich. Die 65 Prozent für Erdogan waren eigentlich ein Weckruf, den man hätte hören müssen. Die gute wirtschaftliche Lage wird auch nicht ewig andauern. Dann werden die Probleme, die Merkel geschaffen hat, noch deutlicher zu Tage treten. Besser wird es nun auf jeden Fall nicht mehr.
Juri1877 hat geschrieben:Wer seine deutschen Mitbürger mit Hartz IV in Armut treibt
Nur komisch, dass die Hartzreformen schon vor der Ära Merkel beschlossen wurden und sie damit genau genommen nichts zu tun hat. Das geschah alles noch zu Zeiten der Rotgrünen Koalition. Ein bisschen Fakten dürfen es schon sein. Auf jeden Fall viel Spaß damit, erst einmal notgedrungen jetzt ein neues Feindbild aufzubauen, wenn Merkel mal nicht mehr da ist.
Ich glaube, dass Frau Merkel bis zur nächsten Wahl noch als Kanzlerin durchhält. Danach hätte sie eh nicht mehr kandidiert, unabhängig davon, ob sie den Parteivorsitz aufgegeben hat oder nicht. Ich glaube, dafür fühlt sie sich, zumindest für internationale Aufgaben, noch zu verantwortlich. Ich fände einen Wechsel der Regierung zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht von Vorteil.
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