Wird Hirntod in Deutschland unzureichend diagnostiziert?

vom 29.09.2015, 00:23 Uhr

Immer wieder hört man von Horrormeldungen aus den USA, wo Menschen für Tod erklärt worden sind, die noch gar nicht tot waren. So soll 2008 ein Patient mitbekommen haben, wie seine Ärzte ihn für Hirntod erklärt haben und einige Jahre später wachte eine Frau auf, die bereits auf dem OP lag, da ihr Organe entnommen werden sollten.

Gutachter stellen aber auch in Deutschland immer wieder fest, dass der Hirntod hier nicht sachgemäß diagnostiziert wird. Viele Ärzte kennen sich damit auch gar nicht ausreichend aus, da es solche Fälle nicht häufig gibt. Viele Kritiker würden es daher befürworten, wenn nur speziell ausgebildete Neurologen diese Diagnose abschließend stellen dürften.

Hält euch dieser Zustand hier in Deutschland teilweise auch davon ab, Organspender zu werden? Hättet ihr auch Angst für Hirntod erklärt zu werden, obwohl dies am Ende gar nicht der Fall war? Ich habe seit dieser Meldung keinen Organspendeausweis mehr in meiner Brieftasche.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke, die Angst für Hirntod erklärt zu werden, wenn man es nicht ist, ist real. Sie ist einfach da und eine große Gefahr, sowie durchaus möglich. Dieses Thema beschäftigt mich schon lange. Wenn du Lust hast, lies dir ldas mal durch. Hier ein Bericht von Spiegel Online, der beschreibt, wie es im OP zugeht und wie der Hirntod der Patienten beachtet wird.

Diejenigen, die auf ein Organ dringend warten, sind zu bedauern. Aber deshalb können keine Organe entnommen werden bei Patienten, die das spüren. Das ist ein Unding.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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