Wird heute noch "Aderlass" praktiziert?
Meine Tante hat viel zu hohen Blutdruck und bei der Blutuntersuchung wurde auch festgestellt, dass ihr Blut zu dick war. Durch die Medikamente, die sie durch andere Krankheiten nehmen muss, kann sie auch nicht Blut spenden gehen und nimmt nun auch noch Tabletten gegen Bluthochdruck und blutverdünnende Mittel ein.
Die Mutter meiner Tante, also meine Großtante meint nun, dass sie sich einen Arzt suchen soll, der regelmäßig einen Aderlass bei ihr vornimmt. Das hätte früher genutzt und man musste keine Tabletten nehmen und das würde auch heute nutzen. Regelmäßiges Blut spenden könnte denn gleichen Effekt haben, aber das geht ja bei ihr nicht.
Wird denn heute noch der "Aderlass" praktiziert oder ist es wirklich etwas aus dem Mittelalter? Zu welchem Arzt sollte man gehen, wenn man so etwas machen lassen will? Ist ein Internist oder eher ein Chirurg dafür zuständig?
Heilpraktiker machen so etwas in jedem Fall auch heute noch, wenn es angezeigt ist. Und es soll auch wirken. Zumindest gibt es mittlerweile neue Studien, die belegen, dass Blutspenden ein Baustein sein kann, um hohen Blutdruck in den Griff zu bekommen. Und Blut zu spenden ist ja im Prinzip nichts anderes.
An Stelle der Tante würde ich eben zuerst eine Blutspende in Erwägung ziehen, so keine gesundheitlichen Gründe dagegen sprechen. Denn dann kommt das Blut aus dem Aderlass auch anderen Leuten zu Gute und wird nicht entsorgt.
Sicherlich ist die Methode nicht aus der High Tech Medizin entstanden. Aber ich gehe davon aus, dass der menschliche Körper noch ziemlich ähnlich funktioniert, wie im Mittelalter und so die Methode nicht über die Jahrhunderte unwirksamer geworden ist. Und letztlich gilt ja, dass der Recht hat, der heilt und nicht automatisch der, der die neueste Methode hat.
Ja, Aderlass ist in Verruf geraten. Aber vermutlich nicht wegen der Behandlung von erhöhtem Blutdruck, sondern weil es in grauer Vorzeit Heiler gab, die den Aderlass einfach gegen alles genommen haben, wenn ihnen nichts anderes einfiel. Und wenn man gerade bei jemanden, der im Kindbett gerade kurz vor dem verbluten war, auch noch einen Aderlass macht, ist das sicher nicht geeignet, um den Ruf der Methode zu mehren.
Deshalb würde ich mich einfach von dem Arzt beraten lassen, der ohnehin bei mir für den Blutdruck zuständig ist. Oder einen Arzt über Mundpropaganda suchen, der der Methode gegenüber aufgeschlossen ist. Allerdings wäre ich nicht sicher, dass Aderlass auch Kassenleistung ist.
trüffelsucher hat geschrieben:An Stelle der Tante würde ich eben zuerst eine Blutspende in Erwägung ziehen, so keine gesundheitlichen Gründe dagegen sprechen. Denn dann kommt das Blut aus dem Aderlass auch anderen Leuten zu Gute und wird nicht entsorgt.
Wie in meinem Eröffnungsbeitrag geschrieben, kann meine Tante nicht zur Blutspende. Das Blut kann keinem zu Gute kommen, weil sie zu viele Medikamente einnehmen muss und deswegen wäre das nicht möglich.
Ja, das hatte ich gelesen. Aber nur weil man Bluthochdruck hat, ist man nicht automatisch von der Spende ausgeschlossen. Auch die Einnahme von Medikamenten ist nicht automatisch ein Grund, den Menschen von der Spende auszuschließen. Deshalb habe ich bewusst noch mal über die Spende geschrieben, damit man das nicht vorschnell ausschließt, weil man denkt, man könnte eh nicht.
Näheres dazu kann man zum Beispiel hier beim roten Kreuz nachlesen. Und da du nicht geschrieben hast, was die Tante für Medikamente einnimmt, kommt es eben auf den Einzelfall an. Wenn sie zum Beispiel Antibiotika gerade bekommt, kann es sein, dass sie in ein paar Wochen schon wieder spenden darf. Aber das will ich jetzt auch nicht weiter ausweiten.
Ich habe das mit der Spende im Übrigen auch nicht nur wegen deiner Tante als Einzelfall geschrieben, sondern auch für all die anderen Leute, die sich hier über eine Suchmaschine einfinden und eben keine Medikamente haben. Aber ich bin sicher, du findest schon die Informationen in dem Beitrag, die speziell für euch gültig sind.
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