Wird euch eure Karstadt Filiale beim Shoppen fehlen?

vom 11.07.2020, 07:30 Uhr

In unserer Stadt wird wahrscheinlich eine sehr große Karstadt-Filiale schließen, falls nicht noch ein Wunder geschieht. Ich werde sie schmerzlich vermissen, weil das Kaufhaus von mir aus in kurzer Zeit fußläufig zu erreichen ist. Dort gehe ich ganz gerne alles mögliche einkaufen, vom Farbkasten über Handtücher, Weihnachtsgeschenke und Wolle bis hin zu Hosen und Schuhe. Es gibt dort eigentlich immer irgendwelche Sonderangebote.

Habt ihr auch eine Karstadt-Filiale, die euch ans Herz gewachsen ist und die leider demnächst schließt? Oder ist euch das egal, weil ihr eh dort nicht einkauft? Warum geht ihr gerne in einem großen Kaufhaus einkaufen?

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Bei mir in der Region sollen die Kaufhäuser wohl erhalten bleiben, aber das Sortiment würde ich tatsächlich überhaupt nicht vermissen. Die Kleidermarken, die es dort exklusiv gibt, sind nicht mein Geschmack und den Rest bekommt man auch woanders. Und auch der Rest des Sortiments wird von anderen Geschäften sehr gut abgedeckt.

Vermissen würde ich in einem Kaufhaus das Restaurant im oberen Stockwerk. Das hat eine etwas versteckte Dachterrasse mit toller Aussicht, die man sonst in keinem anderen Gastronomie Betrieb findet. Das ist immer einer meiner Geheimtipps für Touristen. In einem anderen Kaufhaus würde ich den Supermarkt vermissen. Der liegt einfach extrem praktisch mitten in der Fußgängerzone, ideal wenn man dort unterwegs ist, dann kann man den Einkauf gleich mit erledigen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich wahr, wenn ich's recht bedenke, schon seit Jahren in keinem klassischen Kaufhaus mehr. Entweder ich gehe in spezialisierte Geschäfte oder ich bestelle schon seit mindestens 10 Jahren online.

Von daher ist es für die Beschäftigten natürlich schade, aber ich kann mich auch nur dem Eindruck anschließen, dass das Konzept Kaufhaus mittlerweile überholt ist. Sonst wäre ich ja in den letzten 10 oder 15 Jahren öfter als vielleicht dreimal dort drin gewesen. Ich weiß auch gar nicht, ob es sich dabei um eine Karstadt-Filiale gehandelt hat, sondern nur, dass ich zeitnah eine neue Winterjacke gesucht habe und sowieso schon in der Stadt war.

Auch wegen der Atmosphäre oder des gastronomischen Angebots zieht es mich eindeutig in kein Kaufhaus. Ich fände es interessanter, wenn diese Konsumtempel umstrukturiert und gemischt genutzt würden, also nicht nur mit Klamotten und Alltagskram, sondern auch unterschiedlicher Gastronomie und vielleicht sogar subventionierten Angeboten für kleine/lokale Läden, die nicht nur Gerümpel made in China anbieten.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Unsere Kaufhof-Filiale bleibt zum Glück erhalten. Sie ist in meinem Stadtviertel schon ein wichtiger Einkaufsfaktor, wo ich beispielsweise gern die gut ausgestattete Feinkostabteilung nutze. Hier gibt es leckere Weine, frischen Fisch, eine gute Käseabteilung, und so weiter. Außerdem versorge ich mich dort immer mit Standardkleidung, wie z.B. Jeans, T-Shirts, Socken etc., also Sachen, für die ich kein ausgefallenes Design brauche. Im Kaufhaus findet man halt alles beieinander, und ich kann es kaufen, ohne weite Wege zurücklegen zu müssen. Da ich Online-Shopping nicht so gern mag, ist das Kaufhaus eine gute Alternative für mich.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich bin ehrlich gesagt gar nicht mehr informiert, wie es um Karstadt und Konsorten steht. Offen gestanden interessiert mich das auch nicht sonderlich. In der Innenstadt bin ich mittlerweile sehr selten, obwohl ich in einer Großstadt lebe und in zehn Minuten mit der Bahn in der Innenstadt bin. Da ist es mir aber einfach zu voll und zu hektisch. Wenn ich shoppen will, dann mache ich das in aller Regel online und ganz bequem von zu Hause aus.

Wenn ich doch mal durch die Stadt schlendern und ein bisschen bummeln will, was sehr selten vorkommt, dann ist eine Karstadt-Filiale ehrlich gesagt auch nicht meine erste Wahl. Ich schaue dann lieber in kleinen Boutiquen und in Shops, in denen ich nicht oder nicht so einfach online bestellen kann und stöbere durch das Sortiment. Die Sachen, die man bei Karstadt bekommt, bekommt man ja aber normalerweise auch überall woanders und auch ganz einfach im Netz.

Als Kind war ich mit meinen Eltern sehr häufig bei Karstadt. Wir haben dort sehr viel gekauft, egal ob es sich dabei um Kleidung handelte, um Elektronik, Bücher, Spielzeug oder Lebensmittel. Auch als Jugendliche habe ich dort gerne eingekauft, wobei es in meinem damaligen Wohnort nicht so viele andere Alternativen gab. Seitdem ich woanders wohne und es hier eine Vielzahl von Geschäften gibt, sehe ich keinen Bedarf mehr für mich, eine Karstadt-Filiale aufzusuchen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Mir geht es insgesamt genauso wie meiner direkten Vorschreiberin. In allen Punkten. Das letzte Mal in der Nähe von einem Karstadt war ich vor der Pandemie, und selbst da hatte ich keinerlei Ambitionen, wenn ich schon in der gleichen Straße bin, einfach mal zu gucken. Und sei es nur aus Nostalgie. Ein Teil von mir denkt immer noch: Oh nein, bitte macht den Karstadt nicht zu, es hängen so viele meiner Erinnerungen dran, auf der anderen Seite denke ich aber auch, dass es verlogen wäre, wenn ich mich jetzt ernsthaft beklagen würde.

Ganz ehrlich, es würde mir, wenn es mir keiner erzählte und es nicht in den Medien nachzulesen wäre, wahrscheinlich für die nächsten Jahre oder sogar Jahrzehnte nicht einmal auffallen, dass Karstadt weg wäre. Das letzte Mal, dass ich dort etwas gekauft habe, muss im Jahr 2006 gewesen sein. Vielleicht sogar 2005. Und das war zu einer Zeit, als ich zwar Internet hatte, aber eigentlich außer mal bei ebay nie etwas online bestellt hatte. Seit ich aber das Onlinebestellen für mich entdeckt habe, ist es zwischen mir und der Innenstadt und zwischen mir und Karstadt einfach vorbei.

Wenn man von Kindheitserinnerungen absieht, sind Kaufhäuser für die meisten Leute wahrscheinlich Relikte des letzten Jahrhunderts. Eigentlich ist es ja schade, aber der Taschenrechner bei Amazon ist eben nach wenigen Minuten Recherche bestellt und erledigt, während ich mich für einen Kauf bei Karstadt noch mit dem Bus in die Innenstadt begeben musste. Wer will zwei bis drei Stunden seines Leben aufwenden, um einen kleinen Gegenstand zu holen, den es bei Amazon mit einem Klick gibt? So denken vermutlich die meisten Leute heutzutage.

» Verbena » Beiträge: 4938 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Verbena hat geschrieben:Wenn man von Kindheitserinnerungen absieht, sind Kaufhäuser für die meisten Leute wahrscheinlich Relikte des letzten Jahrhunderts. .

Dafür, dass es so zurückgebliebene Relikte sind, sind die verbliebenen Kaufhäuser ganz schön voll. Am Wochenende habe ich mal wieder ein paar Kleidungsstücke gekauft und bin deswegen im Kaufhaus unterwegs gewesen. Da war ganz schön was los. Wundert mich ehrlich gesagt nicht, weil es ja doch oft viel bequemer ist, die Sachen direkt vor Ort anprobieren zu können, als alles online zu bestellen.

Wenn ich mir überlege, dass ich bestimmt fünf oder sechs Jacken durchprobiert habe, weil ich die Sachen einfach an mir sehen muss, um festzustellen, wie es sitzt. Ich wüsste gar nicht so genau, wie man das beim Onlineshopping eigentlich macht? Lässt man sich da ein ganzes Bündel an diversen Jacken zukommen und schickt alle bis auf eine wieder zurück?

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



lascar hat geschrieben: Ich wüsste gar nicht so genau, wie man das beim Onlineshopping eigentlich macht? Lässt man sich da ein ganzes Bündel an diversen Jacken zukommen und schickt alle bis auf eine wieder zurück?

Manche machen das sicher so, aber in der Regel kennt man ja seine Größen und kann auch je nach Laden einschätzen, welche Größe man dort braucht und wie die Sachen ausfallen. Und es gibt ja mittlerweile teilweise auch Zentimeterangaben bzw. die Information, welche Größe das Modell trägt, wie andere Kunden die Dinge größentechnisch einschätzen, ob etwas größer oder kleiner ausfällt. Früher hatte ich es einfach, da musste ich sowieso immer automatisch die kleinste Größe bei Oberteilen und Jacken bestellen. Ist heute auch nicht mehr so, aber meistens klappt das dank der ganzen von Kunden und Geschäft gemachten Angaben trotzdem ganz gut.

Ich hatte letzten Monat Kleidung bestellt und musste aufgrund der Größe nichts zurückschicken, es hat alles gepasst. Zwei Sachen standen mir nicht, aber ich weiß gar nicht, ob ich diese (Pullover) im Laden anprobiert hätte. Ich gebe zu, dass ich gerade Oberteile im Laden sonst auch nicht immer austeste, weil das in der Regel klappt, ich kaufe quasi nach Blickdiagnose. In dem Fall war es so, dass mir die Teile zwar gepasst haben, aber vorm Spiegel dann doch nicht so gestanden haben, wie ich mir das gedacht und erhofft hatte. Und ich finde übrigens eh, dass das Anprobieren im Geschäft mit dem ganzen anderen Stress, den anderen Kunden, der nervigen Dudelmusik, dem Anstellen usw. so anstrengend ist, dass ich dort fast mehr Fehlkäufe hingelegt hatte als jetzt mit dem Bestellen, wo ich schon im Vorfeld über Tage ganz in Ruhe gucken und überlegen kann.

Mir ist es im Laden auch schon passiert, dass mir ein gewisser Aspekt, der mich später gestört hatte, gar nicht aufgefallen war. Mir fehlt dort einfach die Ruhe und auch die Möglichkeit, neue Sachen mit schon Vorhandenen zu kombinieren und genau zu überlegen. Früher gab es in meinem Kleiderschrank über die Zeit einen ganzen Stapel "im Geschäft gekauft und dann doch nicht getragen", die Zeiten sind zum Glück vorbei. Meine Rücksendequote beträgt im Mittel sicher deutlich unter 5 Prozent, mein Partner schickt auch nur extrem vereinzelt Kleidung wieder zurück, andere Sachen tauschen wir so gut wie nie um. Allerdings gucke ich auch immer recht lange, bevor ich mich zum Kauf entscheide.

Und nur weil der Laden voll ist, heißt das ja nicht, dass die Leute dort etwas kaufen. :wink: Ich bin früher ständig durch Karstadt gelatscht und habe doch nichts gekauft. Heute gucken sicher viele auch einfach das Angebot durch und bestellen es sogar im Internet dann billiger. Würde ich jetzt persönlich nicht tun, aber ich weiß, dass es das gibt.

» Verbena » Beiträge: 4938 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Verbena hat geschrieben:Und nur weil der Laden voll ist, heißt das ja nicht, dass die Leute dort etwas kaufen. :wink:

Naja, wenn längere Schlangen an den Kassen anstehen, werden die Leute das wohl nicht nur machen, um mit den Kassierern plaudern zu wollen. Zumal fast jeder deutlich sichtbar Waren in der Hand hatte.

Was die Größen betrifft, kann ich das tatsächlich weit weniger gut abschätzen als anscheinend die meisten anderen Leute. Beispielsweise habe ich mich am Wochenende durch mehrere Jacken durchprobiert, die an sich gut ausgesehen haben, aber an mir eben doch nicht (z.B. weil die Ärmel zu lang waren, weil sich die Schulterpartie unansehnlich nach oben geschoben hat, oder weil sie unten am Bund seltsam abgestanden hat). Jedenfalls war ich sehr froh, dass ich die Sachen gleich im Laden anprobieren konnte, sonst hätte ich zuhause nach dem Auspacken wahrscheinlich ein langes Gesicht gemacht.

Jedenfalls hoffe ich sehr, dass uns wenigstens einige wenige Kaufhäuser und Bekleidungsgeschäfte noch eine Weile erhalten bleiben. Das erspart mir persönlich viel Aufwand und ist wesentlich komfortabler, als wenn ich die Missgriffe immer erst nach dem Bestellen zuhause in der Hand haben würde.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ja, generell verstehe ich deinen Punkt. Die Vorstellung, dass es kaum noch Geschäfte in den Innenstädten geben könnte, finde ich auch gruselig. Bei uns ist es mittlerweile jetzt schon so, dass gefühlt die Hälfte aus Handyläden, Barbershops und Fressbuden besteht. Hoffentlich gibt es nicht irgendwann fast nur noch Made in China Waren.

So viele Geschäfte haben pleitegemacht, bei uns erst letztens ein 110 Jahre altes Ladengeschäft, wo schon meine Vorfahren Sachen kauften. Einfach weg. Und selbst Ketten aus meiner Jugend wie Orsay sind verschwunden, und sogar der gefühlt schon immer existente Body Shop meldet Insolvenz an. Speziell über die Kaufhäuser hörte ich, dass deren größtes Problem neben dem Umsatz vor allem die horrenden Standmieten sein sollen.

» Verbena » Beiträge: 4938 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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