Wird es auch nach Corona neue Begrüßungsrituale geben?

vom 10.04.2020, 18:56 Uhr

Derzeit ist ja Abstand halten angesagt, Körperkontakt untersagt und somit auch sämtliche Begrüßungsrituale wie Umarmungen, Küsschen und Handschlag tabu. Manche Menschen haben sich ja nun Begrüßungen per Ellenbogenberührung oder Fußkontakt angewöhnt.

Donald Trump prophezeiht nun, dass sich das Begrüßungsritual des Handschlags bzw. Händeschüttelns auch nach Corona erledigt hat und er es nicht vermissen wird. Auch wenn ich viele Äußerungen des amerikanischen Präsidenten nicht unterstütze halte ich dieses Mal seine Ankündigung gar nicht für so verkehrt.

Abgesehen von der Übertragung des Corona-Virus gibt es ja auch noch zahlreiche andere Erkrankungen die durch solche Körperkontakte übertragen werden können. Forscher der University of California warnten schon 2014 in einer Studie davor und forderten, dass man das Händeschütteln wenigstens in Krankenhäusern und Pflegeheimen sein lässt. Gerade das Händeschütteln überträgt sehr viele Keime - doppelt so viele wie ein "High Five" und zehnmal so viele wie ein "First Bump" (Faustkontakt).

Denkt ihr es wird auch nach der Corona-Zeit weiterhin neue Formen der Begrüßung geben? Haltet ihr das für sinnvoll oder übertrieben?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das glaube ich wirklich nicht. Zunächst werden die Leute sich noch scheuen, aber das wird sich wieder geben. Man muss sich zunächst bewusst machen, dass solche heftigen Erkrankungswellen mehr oder minder regelmäßig alle paar Jahrzehnte vorkommen und nichts Neues sind. Neu sind nur die heftigen Maßnahmen, die weltweit ergriffen wurden.

Dies ist ja auch nachvollziehbar, über 40.000 Tote und überfüllte Krankenhäuser mit Gängen voller Betten wie in Deutschland während der Hong-Kong-Grippe 1968 müssen sich ja nicht wiederholen.

Aber wer außer älteren Semestern erinnert sich an die oder weiß davon überhaupt? Ich denke daher, auf lange Sicht wird man auch die Corona-Geschichte vergessen, spätestens mit nachfolgenden Generationen. Die Verhaltenstipps von heute hat man übrigens in nahezu identischer Form schon in den Zwanzigern bei der wesentlich verheerenderen spanischen Grippe vorgegeben, das ist nicht neu. Wenn dem so wäre, wie Trump glaubt, müssten Händeschütteln usw. ja schon seit gut hundert Jahren passé sein.

» Paulie » Beiträge: 554 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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