Wird die LINKE viele Wähler an die AfD verlieren?
Vor 10 Jahren wurde sie gegründet und schien langsam und unaufhaltsam immer stärker an die Macht zu drängen. Die Rede ist von der Partei "Die LINKE". Doch die letzten Landtagswahlen waren ernüchternd. In Thüringen stellt sie zwar sogar den Ministerpräsidenten, aber in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg schaffte sie es erst gar nicht in den Landtag. Dafür liegt die AfD in ganz Deutschland stabil über 10 Prozent und hat der LINKEN sogar Stimmen abgenommen, was viele Kommentatoren verwundert hat.
Ich bin darüber weniger verwundert. Die Zustimmung zu Merkels Flüchtlingspolitik und der Einsatz für die Flüchtlinge haben die LINKE nicht gerade beliebter gemacht, zumal gerade die Unterschicht nun sieht, dass für irgendwelche Fremden auf einmal fast 250 Milliarden Euro da sind, was kaum vermittelbar ist. Seht ihr die AfD auch als Konkurrenz zur LINKEN? Hat die LINKE ihr Pulver in der Flüchtlingskrise verschossen?
Natürlich kann ich Dir nicht sagen, wieso viele Wähler die AFD wählen und wenn dem so ist, dass gerade ehemalige LINKE Wähler jetzt sogar zur AFD rüberschwappen, zeigt das was hier im Land seit mehr als einem Jahr extremst falsch läuft.
Die Politik hat sich noch mehr denn je von ihren Bürgern verschlossen und entfernt. Sie waren zwar nie wirklich dran, aber so viel Kritik,wie es dieses Jahr gab, nichts wurde ernst genommen, angebliche Abschiebungen krimineller wurde versprochen, passiert ist alles nichts. Die Leute haben die Schnauze voll.
Bestes Beispiel ist, dass die AFD mal vor Wochen vielleicht sogar Monaten forderte, dass man Flüchtlingsstationen in sichere Nachbarländer in Afrika errichten soll. Das wurde belächelt, wieder einmal müde kaputt diskutiert usw. Doch jetzt kommt De-Maiziere mit genau derselben Idee ums Eckt, verkauft diese als seine und alles ist Okay. Doch wehe die AFD hätte es nochmals bekräftigt.
All solche Beispiele, dann die Geldverschwendungen für Menschen, die eigentlich abgeschoben gehören, aber wir nicht mehr los werden, weil alles unregistriert rein durfte, das pisst sicher auch die normalerweise LINKEN-Wähler an. Wem würde das nicht annerven, um es mal so zu sagen wie es ist?
Es gibt sicherlich viele Beispiele, wieso jemand zu der AFD rüber schwappt. Welches auf wem zu trifft, wirst Du nur die Personen selber fragen können. Ich kann Dir aber sagen, dass mein Freundes-, Verwandten- und Bekanntenkreis mittlerweile eindeutig mitteilt, dass sie die AFD wählen.
Ich habe dort Menschen drunter die 18 Jahre sind, Polizistin werden möchten. Ein anderer ist Arzt, der SPD-Wähler seit Jahrzehnten war, Anwälte, Sozialpädagogen, Arbeitslose usw. Also schon wirklich ein breitgefächertes Publikum, die vorher allesamt von Grüne, FDP, Linke, SPD und CSU alles gewählt haben, was da war, aber niemals die NPD. Jetzt drehen selbst die durch.
Erschreckenderweise, auch wenn das für wenige Plausibel ist, haben mir meine Stammläden, wo ich des Öfteren einkaufe auch gesagt, dass sie die AFD wählen. Dabei handelt es sich um Moslems! Auch eine syrische Bloggerin, die auf FB sehr beliebt ist, wählt die AFD.
Man wird sich umsehen, wie weit die AFD mit 5-13Prozent sicherlich nächstes Jahr zu rechnen hat. Wenn Silvester und an anderen feierlichen Anlässen dann erneut ein Kölner-Szenario herrscht, dann sehe ich richtig schwarz.
Doch ich komme vom Thema ab. Die Linken Wähler, das irritiert, zweifelsfrei. Doch jeder wird seine Gründe haben. Du warst doch selber einer der jenigen im Forum hier, die immer sehr stark "linkstendiert" wirkten. Doch davon merkt man aktuell auch nichts mehr, was hat es denn bei Dir ausgelöst, dass Du zumindest die Nase von vielen mehr voll hast, als je zuvor?
Kätzchen14 hat geschrieben:Die Linken Wähler, das irritiert, zweifelsfrei. Doch jeder wird seine Gründe haben.
Was aber sicher auch vorallem daran liegt, dass ein nicht unerheblicher Teil der Linkenwähler Protestwähler sind und sich bisher von den etablierten bürgerlichen Parteien nicht vertreten gefühlt haben. Wenn man dann nicht gleich eine rechtsextreme Parteien wählen wollte, blieb halt vielerorts nur die Linke über, wenn man Protest wählen wollte. Nun gibt es halt eine Alternativ um Protest zu wählen und wer nicht gerade auch politisch links angehaucht ist, wechselt dann jetzt halt zur AfD über. Mit nachhaltiger politischer Gesinnung hat das oft eher weniger zu tun.
Auch gab es die Idee mit den Aufnahmestationen gab es ja schon (auch von de-Maiziere) und wird ja in ähnlicher Weise mit der Türkei schon veranstaltet. Und an sich ist es ja mehr oder weniger nichts anderes als die Flüchtlingslager die es im Nahen Osten sowieso schon gibt und von der UNHCR betrieben werden, nur eben dramatisch unterfinanziert. Deswegen glaube ich auch nicht so ganz an den Erfolg.
Klehmchen hat geschrieben:Nun gibt es halt eine Alternativ um Protest zu wählen und wer nicht gerade auch politisch links angehaucht ist, wechselt dann jetzt halt zur AfD über. Mit nachhaltiger politischer Gesinnung hat das oft eher weniger zu tun.
Vielleicht liegt es auch daran, dass immer mehr Menschen sich darüber wundern, dass auf einmal so viel Geld für völlig Fremde da ist und die Junge Union gleichzeitig über die Rente mit 73 nachdenkt. Nachdem uns viel von demographischen Problemen und Fachkräftemangel erzählt worden ist, lesen wir nun heute, dass der Chef von Bundesarbeitsagentur und Bundesamt für Migration Weise klar gesagt hat, dass wir trotz Flüchtlingen weiterhin Bedarf an Fachkräften haben.
Gerade die Klientel der LINKEN hat die letzten Jahre immer wieder gesagt bekommen, dass kein Geld da sei und nun wird auf einmal ein dreistelliger Milliardenbetrag in den Sand gesetzt, um irgendwelchen integrationsunwilligen Arabern das Leben hier zu erleichtern. Kein deutscher Bezieher von Sozialleistungen bekommt Leistungen ohne Nachweise, während jeder Araber seinen Pass wegwerfen kann und sich als Syrer ausgeben und Geld kassieren kann. Dabei gibt nun Terrorgefahr, Kinderehen oder Vorfälle wie in Köln. Verhältnisse wie in Syrien helfen uns bei unserer demographischen Entwicklung auch nicht weiter und gerade wer weiter unten steht, sieht, dass einem diese Flüchtlingswelle nur noch mehr Probleme beschert.
Ich finde solche Rechnungen immer recht schwierig, wenn Partei A bei der Wahl X Prozent weniger bekommen hat, und die neue Partei Z plötzlich Y Prozent bekommen hat, dass mann dann automatisch annimmt, dass alle, die Partei A verloren gegangen sind, zu Partei Z übergewandert sein müssen.
Es kann ja auch durchaus sein, dass ein Teil der Linkswähler plötzlich CDU gewählt hat, weil sie die Flüchtlingspolitik von Frau Merkel befürworten und dafür ein Teil der Stammwähler der CDU davon gleichzeitig vergrätzt ist und zu AFD abgewandert ist. Das halte ich persönlich für viel logischer, dass diese Umentscheidungen komplexer geschehen als nur von A nach X. Und da die Wahl letztlich geheim ist, kann man nie so genau sagen, wer wohin abgewandert ist und wer aus welchen Gründen nicht gewählt hat.
Es kann auch sein, dass ein Teil der Stammwähler der Linken nicht zur Wahl gegangen ist, und dafür ein Teil der letztmaligen Nichtwähler frustriert zu den Urnen gegangen ist und aus Protest AFD gewählt hat. In dem Fall wären auch nicht die Wähler der Linken direkt abgewandert, auch wenn die nackten Zahlen so einen Schluss durchaus nahe legen.
Ich finde auch solche Ursachenzuschreibungen unsachlich, wenn man sagt, die Wähler hätten der Linken den Rücken gekehrt, weil nun plötzlich Geld da sei, das vorher nicht dagewesen sein solle. Die Linke erklärt seit zig Jahren, dass eigentlich genug Geld für eine sozialere Politik für alle da ist, wenn man nur will. Nur war das bisher auch nicht Trend in der Politik, das zuzugeben, dass das machbar wäre. Und die Linke hat das schon gesagt, bevor die Flüchtlinge in so großer Zahl gekommen sind. Dass die Linke damit recht hat, bestätigt sich damit wieder, indem plötzlich Geld mobilisiert werden kann. Die Stammwähler werden das vermutlich auch sehen, meine ich. Von daher wäre es absurd, die Linke dafür abzustrafen, dass sie letztlich Recht hatte.
Ich bin echt gespannt, wie das nächstes Jahr bei der Bundestagswahl wird. Aber auch da wird man nicht genau sagen können, wer nun wohin abgewandert ist. Das ganze wird zwar immer von solchen Meinungsforschungsinstituten bei großen Wahlen erforscht, aber letztlich weiß man ja auch nicht, wer bei den Befragungen am Telefon wirklich die Wahrheit zu seinen politischen Überzeugungen sagt?
trüffelsucher hat geschrieben:Ich finde solche Rechnungen immer recht schwierig, wenn Partei A bei der Wahl X Prozent weniger bekommen hat, und die neue Partei Z plötzlich Y Prozent bekommen hat, dass mann dann automatisch annimmt, dass alle, die Partei A verloren gegangen sind, zu Partei Z übergewandert sein müssen.
Dafür gibt es allerdings Wahlanalysen, die schon recht konkret sind. Natürlich sieht die LINKE die Konkurrenz von der AfD und hier im Saarland gab es eine entsprechende Pressemitteilung der LINKEN, wo eine Landtagsabgeordnete wüste Drohungen gegen potentielle AfD-Wähler ausgestoßen hat. Die gäbe es nicht, wenn die LINKE dies nicht als Gefahr sehen würde. Man braucht nur Linke und AfD im Netz einzugeben und stößt dann auf viele Artikel mit dem gleichen Hintergrund. Daher halte die Versuche, dieses Problem zu leugnen, schlichtweg für lächerlich.
@Juri1877: Der Artikel von der Süddeutschen spiegelt die Meinung der Journalistin Constanze von Bullion wider. Wissenschaftliche Analysen sehe ich in dieser Quelle leider nicht.
Und auch in dem Artikel den du auf der Seite der Linken verlinkt hast, sehe ich ich keine wüsten Drohungen gegen Wähler, nur Kritik gegen die AfD. Ich kann deiner Argumentation nicht so recht folgen. Vielleicht hast du ja versehentlich die falschen Seiten verlinkt?
Und zum Thema Wahlanalysen: Wir haben hier eine geheime Wahl. Und auch die Analysen können nur mutmaßen und hochrechnen und werden nie im einzelnen wissen, wer wann wie gewählt hat und warum er das so und nicht mehr so entschieden hat. Von daher sind auch solche Analysen immer unter Vorbehalt zu sehen.
Ich leugne hier übrigens nichts, ich hinterfrage nur gängige Meinungen. Und ich rufe auch alle auf, kritisch zu denken. Das ist ein Unterschied.
trüffelsucher hat geschrieben:Ich leugne hier übrigens nichts, ich hinterfrage nur gängige Meinungen. Und ich rufe auch alle auf, kritisch zu denken. Das ist ein Unterschied.
Natürlich gibt es eine Wählerwanderung von der LINKEN zur AfD! Diese Fakten kann man natürlich auch leugnen. Man kann auch behaupten, die Erde wäre eine Scheibe. Im Augenblick sieht es auch so aus, dass die LINKE Merkels Flüchtlingswahnsinn verteidigt und versucht, noch mehr ins Land zu holen. Wohin dies letztlich führt, wurde gestern in Nizza mal wieder eindrucksvoll bewiesen. Statt der eigenen Klientel zu helfen, verschenkt man es lieber an die Flüchtlinge.
Und warum soll ich plötzlich etwas als Tatsache glauben, was du zu Beginn des Thread noch als Frage in den Raum gestellt hast? Und überzeugende Argumente mit richtigen Quellen wurden hier ja bisher auch noch nicht geliefert, so dass ich mich nicht veranlasst sehe, irgend etwas zu glauben. Da musst du schon jemanden finden, der gutgläubiger ist als ich, wenn du so deine Position verbreiten willst.
Juri1877 hat geschrieben:Wohin dies letztlich führt, wurde gestern in Nizza mal wieder eindrucksvoll bewiesen. Statt der eigenen Klientel zu helfen, verschenkt man es lieber an die Flüchtlinge.
Sorry aber ich kann deine Schei**e so langsam nicht mehr lesen. Ich finde es ganz einfach zu kotzen, wie die Anonymität des Internets ausgenutzt wird um völlig unverholen Parolen rauszukloppen und sein eigenes Dummgeschwätz als Fakten zu verkaufen.
Der Attentäter von Nizza, auch wenn der IS jetzt behauptet dahinter zu stecken, hat so ziemlich gar nichts mit den aktuellen Flüchtlingsdebatten in Deutschland zu tun. Der Attentäter lebte schon seit Jahren in Nizza und war keinesfalls ein Flüchtling. Ebenso war er kein fundamentaler Gläubiger, er aß Schweinefleisch, nahm Drogen, ging nur selten in die Moschee. Zudem kam er ursprünglich aus Tunesien, ehemals französisch besetzt, sozusagen also aus einer eigenen Kolonie.
Dieses Attentat jetzt ausnutzen zu wollen um wieder Stimmung gegen Flüchtlinge zu machen, ist einfach nur arm und armselig, vor allem aber massiv respektlos gegenüber den Opfern. Um es mal ganz einfach mit den Worten Gregor Gysis zu sagen auf die Frage, warum man jetzt soviel Geld für Flüchtlinge ausgibt. Ging es uns denn vorher besser? Hatten wir denn vorher das Geld mehr, dass jetzt für Flüchtlinge ausgegeben wird und vor allem geht es uns jetzt schlechter?
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