Wird die Bahn durch Streiks der GDL ins Abseits gestellt?

vom 04.11.2014, 18:25 Uhr

Nun ist es soweit: Die GDL plant einen vier Tage langen Streik um sich meiner Meinung nach gegenüber anderen Bahngewerkschaften zu positionieren. Davon abgesehen schadet sie aber der Bahn als Mutterunternehmen; mal ganz abgesehen vom Kunden selbst.

Der auf dem Bahnsteig festsitzende Kunde wird sich zumindest für die Zeit der Streiks Alternativen suchen. Im Nah- sowie auch im Fernverkehr sind aktuell Busunternehmen immer beliebter. Die Kunden, denen das Bus fahren (oder eine andere Lösung) gefällt, kommen eventuell auch nicht mehr zur Bahn zurück. Was meint ihr? Wird die Bahn nachhaltigen Schaden aus diesen Machtkämpfen nehmen?

» Hoffi » Beiträge: 409 » Talkpoints: 3,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich glaube, dass beides zutreffen könnte. Einerseits der Schaden an der Bahn und einerseits wird die Bahn dadurch profitieren. Ich habe nämlich mal in einem Fernsehbericht gesehen, dass einige Fernbusunternehmen inoffiziell der Deutschen Bahn gehören sollen. So gesehen laufen die Kunden dann nicht der Konkurrenz in die Arme sondern dem Unternehmen selbst.

Fakt ist, wenn ich kein Semesterticket hätte und als Studentin darauf angewiesen wäre, würde ich auf die Bahn vollends verzichten. Mir geht die Streikerei und die Unzuverlässigkeit auf den Keks und ich werde mich nach Alternativen umschauen, die sinnvoller sind.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe mir für meine morgige Reise zum Glück auch ein Fernbusticket gebucht. Das war noch vor der Streikankündigung, weil man einfach zur Zeit ja nie wissen kann, wann es so weit ist. Es wird meine erste Reise mit dem Fernbus sein und wenn es mir gefällt, ist es durch den günstigen Preis definitiv eine Konkurrenz zur Bahn und ich würde in Zukunft öfter mit dem Bus fahren.

Aber um von Zuhause zum Bus und vom Zielort des Busses zu meinem persönlichen Ziel zu gelangen, muss ich die Regionalbahn und die S-Bahn benutzen. Das werde ich morgen so gut es geht umgehen, aber ohne Streiks würde ich das einfach machen und gebe damit wiederum der Deutschen Bahn mein Geld.

So ganz können viele einfach nicht auf die Bahn verzichten, wenn sie verreisen. Dazu müsste man schon komplett auf´s Auto umsteigen. Ansonsten sitzt man dann vielfach wieder in Verkehrsmitteln der Bahn. Wenn auch nur für kürzere Strecken und nicht mehr die ganze Strecke. Aber wenn der Bus ausverkauft ist und das Platzangebot ist dort sehr viel geringer und damit ein Ausgebuchtsein viel wahrscheinlicher, geht man eben wieder zur Bahn.

Also meiner Meinung nach lässt sie sich oft nicht ganz vermeiden. Wenn man sie aus Prinzip boykottieren will, müsste man hier und da Einschnitte in Kauf nehmen und Flexibilität beweisen. Und so bleiben der Deutschen Bahn so oder so Kunden erhalten, die einfach nicht anders können. Aber sicher, in gewissen Umfang kommt es gerade den Fernbusunternehmen zugute. Das wird nach den Streiks wieder abnehmen, aber ein paar Stammkunden werden sie dadurch schon gewinnen können.

Dass einige Fernbusse der Bahn gehören, ist übrigens kein Geheimnis. Alle Busse, die es schon vor 2013 gab, gehörten der Bahn. Da sie kein Konkurrenzunternehmen waren, durften sie auch damals schon fahren. Alle neuen sind erst mit der Liberalisierung und der teilweisen Aufhebung der Schutzregeln für den Zugverkehr möglich geworden.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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