Wird die AFD zweitstärkste Partei in Sachsen-Anhalt?

vom 10.03.2016, 07:59 Uhr

Am Sonntag wird ja der Landtag in Sachsen-Anhalt neu gewählt und die Umfrageergebnisse lassen das schlimmste befürchten: Die AFD liegt hier bei etwa 20 % und wäre damit zweitstärkste Partei hinter der CDU. Die FDP und die Grünen liegen gerade mal bei 5 % und beide Parteien werden wohl bis zum Schluß kämpfen müssen, um in den Landtag zu kommen. Würdet ihr die AFD auch wählen oder seid Ihr der Meinung, dass deren Wähler reine Protestwähler sind und mit der derzeitigen Politik der Regierung einfach nicht zufrieden sind.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich persönlich sehe zu viele Defizite, die mir die AfD an sich schmackhaft machen würde. Abseits der Flüchtlingspolitik mit Grenzschließung (wobei ich da auch ganz ehrlich bin, Deutschland ist wirklich nicht das einzige Land in der EU und der ungeordnete Zustrom sollte geregelt werden) gibt es doch den ein oder anderen interessanten Punkt im Wahlprogramm.

Ich würde allerdings die AfD auch nur aus Protest wählen um den berühmten "Denkzettel" zu verpassen. Aber man muss sich auch im klaren darüber sein, was dann passiert, wenn tatsächlich die AfD gewählt wird, auch wenn man ihr nur sehr wenig abgewinnen kann. Den Rest werde ich aber ganz sicher auch nicht wählen. Interessant finde ich die neue ALFA, die ich mir noch genauer ansehen werde.

» Denicxz » Beiträge: 9 » Talkpoints: 3,06 »


Ich gehe schon davon aus, dass sehr viele Bürger einigen Worten der AFD einiges abgewinnen können ohne, das sie gleich dazu angehalten sind, diese zu wählen. Gerade in der Flüchtlingspolitik greift die AFD genau das auf, was der größte Teil der Bevölkerung als O-Ton aufzeigt, sodass man da zumindest den gemeinsamen Gedankennenner findet, aber das bedeutet nicht, dass die Leute die AFD wählen.

Unter den derzeitigen Wählern der AFD können Rechtsradikale, Protestwähler, andere ehemalige und unzufriedene Parteimitglieder der CSU usw. sein. Es ist wohl auch so, dass die anderen Parteien wissen, dass ihre ehemaligen Wähler und Mitglieder rüber schwappen und dies mit großer Sorge betrachten.

Ich stimme Frau Petry aus einer Diskussionsrunde von heute Nacht bei Illner heute Nacht zu, welche ich als Wiederholung gesehen habe. Dort sagte sie, dass es keine Frage ist, dass man Menschen die in Bombenangst leben müssen, Krieg usw. helfen muss. Das ist ist auch so, da stimme ich ihr bei. Doch ich stimme ihr ebenso bei, dass man nur diesen Menschen helfen muss, wie es das internationale Recht auch einräumt und nicht all jenen, die hier herkommen, weil sie daheim finanzielle Nöte haben, daheim selber nichts auf die Kette kriegen und es hier probieren.

Eben der Unterschied zwischen einem Asylbewerber und einem Einwanderer, wie der Unterschied vom Gesetz schon gemacht wurde, aber merkwürdigerweise seit Beginn der Flüchtlingskrise völlig untergeht. Hier werden auf einmal Flüchtlinge als "Asylanwerber" solange beheimatet, ehe die Anträge fertig sind, obwohl dieser nicht einen einzigen Grund, ausser finanzielle Bedürfnisse hat. Während der syrische Flüchtlinge auf Platz warten muss. Das kann und will ich nicht akzeptieren. Das verbietet jedoch normalerweise auch das Recht auf Asyl! Denn Asyl hat nur der, der politisch verfolgt wird, wo Krieg herrscht und nicht der, der zu Hause keinen Job hat!

Was diesen von mir nun etwas freier wieder gegebenen O-Ton anbelangt, gebe ich ihr Recht. Es wurde dann immer wieder argumentiert, dass finanzielle Nöte auch einen Notstand ausmachen. Das mag durchaus möglich sein, aber dann könnte die halbe Welt fliehen und da wäre das Chaos.

Ich würde trotzdem nicht die AFD wählen, weil sie zu wenig bietet. Sie basht auf die aktuelle Flüchtlingspolitik gekonnt ein, manchmal mit O-Tönen, welche die Bevölkerung erreichen und manchmal eben über das Ziel hinaus. Doch letzten Endes gibt es keine Lösungen der Partei!

Seien es zum Thema Wohnraum, Asylrecht im Allgemeinen, Integration, Toleranz, Diskriminierung, Religion usw. Es kommt nicht irgendwo irgendetwas. Das war jetzt nur mal ein Beispiel. Es geht nur um eines, Ausländer zu diffamieren.

In Sachsen-Anhalt war der Anteil derer, die Quer schießen immer groß. Das Bundesland galt auch immer als Rechtsradikalenhochburg. Jedoch verstehe ich die Gründe nicht. Der Ausländeranteil ist dort um ein Vielfaches geringer, als im Ruhrgebiet und ich wage zu bezweifeln, dass in Sachsen-Anhalt die ganzen Problemfälle sind, wie teilweise in meiner Stadt, aber Okay!

Wer die AFD wählen mag, bitte. Es ist nicht verboten, dafür gibt es freie Wahlen und die AFD steht weder unter Verfassungsschutz, noch ist sie verboten oder anders. Ich sehe nicht, dass jedes Mitglied gleich ein Nazi ist oder jeder Wähler. Hier bedient man sich der freien Meinungsäußerung und freien Wahl. Wenn also die AFD manchen aus den Mund spricht, dann werden sie diese auch wählen.

Ich gehöre da nicht zu. Ich muss gestehen, dass ich in Moment gar nicht mehr weiß, wem ich wählen soll. So verunsichert bin ich.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Die AfD ist eine demokratische Partei, die jeder wählen kann und die man auch nicht mit irgendwelchen Nazis in eine Ecke stellen kann. Es ist eben die Frage, wie sich diese Partei sozialpolitisch orientiert. Hier kann es sich diese Partei selber richtig versauen. Es gibt hier gewisse neoliberale Ansichten, die den Höhenflug dieser Partei jäh beenden können und pures Gift für viele Wähler wären. Kirchhof hat schon einmal mit seinem Steuermodell eine Wechselstimmung ordentlich versaut und ist für mich nicht wählbar.

Mich wundert es nicht, dass die AfD aktuell so gute Zahlen verbucht. Schließlich ist sie aktuell die einzige Partei, die klar und deutlich gegen den Merkelschen Flüchtlingsirrsinn ist und bisher hat sie sich noch nicht beweisen müssen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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