Wird der Hass auf Hunde immer größer?
Ich besitze aktuell keinen Hund und habe das in absehbarer Zeit auch nicht vor, mir einen Hund anzuschaffen. Ich habe aber den Eindruck, dass der Hass auf Hunde und die Aktionen der Tierhasser immer größer werden, was ich so absolut nicht verstehen kann. Dass manche Hundehasser Giftköder und mit Rasiermesser bespickte Leckerlis auslegen, damit die Hunde das finden und sich verletzen beim Verzehr oder sogar sterben, finde ich schon krass.
Ich habe aber in der Zeitung gelesen, dass hier in der Gegend wohl eine Autofahrerin mit Absicht einen Hund tot gefahren hat. Der Hund war mit seinem 13-jährigen Herrchen gerade dabei, einen Zebrastreifen zu passieren, wobei die Frau wohl nicht gebremst, sondern sogar noch beschleunigt hat. Augenzeugen haben dies bestätigen können. Der Junge ist knapp verfehlt worden, der Hund ist leider gestorben an den schweren inneren Verletzungen.
Derartige Fälle sollen in der Vergangenheit schon häufiger vorgekommen sein, wobei ich das nicht aktiv verfolgt habt. Stellt sich eben die Frage, ob das derselbe Täter war, oder ob sich die Hundehasser zahlenmäßig vermehren. Wie seht ihr das? Habt ihr auch den Eindruck, dass der Hass auf Hunde immer größer wird und die Tierhasser mit ihren Aktionen unberechenbar geworden sind?
Das mit dem kleinen Jungen und seinem Hund habe ich auch gelesen, es hat mich sehr schockiert! Von ausgelegten Fleischködern mit Rasierklingen, Rattengift oder Ähnlichem liest man leider immer wieder über die Jahre. Ich bin mir nicht sicher, ob die Intoleranz für Hunde und Hundehalter allgemein ansteigt oder ob Hunde relativ gleichbleibend negativ in der Gesellschaft angesehen werden.
Ich habe seit 10 Jahren einen Hund und immer wieder, wenn ich umziehe, ist es unglaublich schwierig, eine Wohnung zu finden, weil selten ein Vermieter bereit ist, einen Hund in seinem Haus zu dulden. Obwohl die gesetzliche Lage sich vor ein paar Jahren geändert und und Haustiere nicht mehr per se verboten werden dürfen. Ich hoffe, dass diese liebenswerten Geschöpfe in Zukunft mehr Toleranz, Respekt und Liebe von der Gesellschaft erfahren!
Ich finde nicht, dass es schlimmer geworden ist. Vor vierzig Jahren war ein größerer Hund fast nur mit Eigentum realisierbar, auch Dackel oder Pudel waren oft nur sehr schwer in einer Mietwohnung machbar. Giftköder gab es auch damals schon regelmäßig.
Wenn ich mir nun ansehe, wie viele Hunde es heute gibt und wie beschissen sich ein nicht unerheblicher Teil der Besitzer aufführt, dann wundert es mich eher, dass es nicht noch schlimmer ist. Denn mittlerweile finde ich das auch nicht mehr lustig, obwohl ich Hunde halte.
Ich bin auch schon viele Jahre Hundehalter. Den Hass auf Hunde kann ich nicht verstehen, aber ich kann verstehen, wenn man auf die Herrchen oder Frauchen mancher Hunde nicht gut zu sprechen ist. Es ist klar, dass der Hund nichts dafür kann, wenn er falsch oder einfach gar nicht erzogen oder verzogen wurde.
So haben wir in der Nachbarschaft einen unheimlich aggressiven Hund. Der haut ständig ab und steht dann vor den Kindern und knurrt sie an. Er wollte auch schon beißen. Die Frau, nachweislich leider etwas unterdurchschnittlich intelligent, macht einfach nichts. Da ist man schon sauer, wenn der Hund mal wieder ausgebrochen ist. Da hätte ich wirklich nichts dagegen, wenn die beiden weg ziehen würden. Natürlich würde ich diesem Hund niemals etwas tun. Eben weil er nichts dafür kann, dass er nicht erzogen wurde. Und vermutlich bekommt er auch nicht die Zuwendung und den Auslauf den er braucht.
Ich habe keine Ahnung,was einen Menschen dazu bewegt Giftköder auszulegen. Hundehaufen werden in der Regel von verantwortungsvollen Besitzern weg gemacht und sonst? Vielleicht nervt einige Menschen das Gebell? Aber auch dafür kann der Hund nichts. Der bellt nun einmal, wenn er raus will.
Winny2311, ich glaube es sind ganz normale Leute, die Giftköder auslegen und vermutlich auch davon irgendwie auf komische Art überzeugt sind, dass sie etwas gutes tun. Die Diskussion um Giftköder und Rasierklingen in Ködern brandet bei uns in der Region immer wieder auf, weil solche Vorfälle bei uns in der Region leider nicht mehr Seltenheitswert haben und immer mehr Nachahmungstäter zu finden scheinen. Wenn man dann in der regionalen Facebook Gruppe die Diskussion dazu verfolgt, verhärtet sich die Diskussion letztlich immer um drei grobe Gruppen.
Die einen sind Hundehalter (teil auch Katzenhalter weil Giftköder auch Katzen betreffen) und fühlen sich gehasst und leiden darunter. Die andere Gruppe wettert über die Hundehäufchen, die die Hundehalter liegen lassen, was die Hundehalter bestreiten, dass sie das ganz bestimmt nicht waren, sondern immer die Anderen. Dann kommt dann noch die Gruppe der Eltern dazu, die sich zum einen über Hundekot beschwert, über unerzogene Hunde die nicht mit Kinder klar kommen und darüber, dass sich immer alles nur um Hunde dreht und nie um Kinder, weil es Leute gibt, die Glasscherben auf Kinderspielplätzen verteilen. Dann wird gewettert, dass Kinder damit gar nichts zu tun hätten und man sich da aus der Diskussion heraus halten sollte. Dennoch denke ich, dass das alles miteinander zu tun hat.
Letztlich läuft die Diskussion dann nie auf eine Einigung heraus, sondern immer darauf, sich gegenseitig zu beschimpfen und sich gegenseitig das Recht abzusprechen, sich zu beschweren. Wenn die nächsten Köder auftauchen, geht alles wieder von vorne los, als wäre nie etwas gewesen.
Letztlich würde ich also sagen, dass nicht nur ein möglicherweise gewachsener Hass gegen Hunde die Ursache sein könnte. Ich denke das Problem hat ganz andere Ursachen. Zum einen gibt es immer mehr Leute, die Angst haben, sich an ganz traditionelle Regeln des Zusammenlebens zu halten, weil sie keine Spießer sein wollen und dann dadurch andere verärgern.
Da kommt dann eine gewisse Portion Egoismus dazu, dass man heute gerne mal versucht, den eigenen Standpunkt durchzusetzen. Einfach weil es heute normaler ist, mit Ellenbogenmentalität für sich selbst zu sorgen, statt die Gemeinschaft im Auge zu behalten. Und dadurch, dass man mit hergebrachten Mitteln wie Polizei oder Ordnungsamt nur schwer was gegen Hundekot oder lärmende Kinder erreichen kann, greifen dann leider heute einige Leute zu Mitteln der Selbstjustiz und verlieren aus den Augen, dass weder die Hunde noch die Kinder was dafür können, wenn sie so erzogen werden, wie heute oft auch erzogen wird.
Von daher denke ich schon, dass das alles miteinander zu tun hat und Ausdruck einer Strömung ist. Ich würde mir daher wünschen wenn eine gewisse gesunde Spießigkeit wieder mehr in Mode käme, weil eben manche Regeln durchaus sinnvoll sind, um Konflikte zu vermeiden. Allerdings fürchte ich, dass sich das noch eine ganze Weile so hoch schaukeln wird, denn momentan sehe ich da noch keinen Trend dazu hin, dass sich die Situation wieder entspannt und sich die Fronten wieder zerstreuen. Was letztlich schade ist, weil sich das ganz einfach regeln ließe, wenn ein breites Umdenken statt finden würde.
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