Wird der Begriff "Hetzer" mittlerweile inflationär benutzt?

vom 22.05.2016, 17:54 Uhr

Nicht wenige Zeitungen und Magazine haben in ihren Online-Ausgaben die Kommentar-Funktion deaktiviert, wenn es um Flüchtlinge geht. Es gab zu viele hetzerische oder offen rassistische und menschenverachtende Kommentare zu lesen. Das habe ich auch das ein oder andere Mal mitbekommen, Kommentatoren nahmen sich da schon einiges raus, sogar von Gaskammern für Flüchtlinge war die Rede.

Bei den Facebook Verlinkungen der Online Zeitungen darf aber fleißig weiter kommentiert werden und ich habe das Gefühl, dass jeder, der gegen den Mainstream ist, sofort als Hetzer beschimpft wird.

Ein aktuelles Beispiel war der Junge in Bonn, der tot geprügelt wurde. Als man über die Täter spekulierte, sah ich auf Facebook so manchen Kommentar, in dem es hieß, die Täter hätten sicher nicht Hans oder Peter geheißen. Diejenigen mussten daraufhin einen heftigen Shit Storm über sich ergehen lassen. Und das, obwohl sie Recht behalten haben, was ja den meisten eigentlich schon von vornherein klar gewesen sein muss.

Ist in so einem Fall "Hetzer" nicht völlig unangebracht? Wird damit mittlerweile jeder, der nicht dem Mainstream entspricht, abgestempelt, so wie man es mit der beliebten "Nazi-Keule" auch macht?

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Seit der Flüchtlingskrise wird die Bezeichnung "Hetzer" für wirklich jeden Menschen genutzt, der auch nur im Ansatz ein wenig mehr Zweifel als so manch gutgläubiger Mensch aufbringt. Höchstwahrscheinlich wird es nächstes Jahr oder dieses Jahr, als Wort des Jahres neben Flüchtlinge, Rassist und Rassismus sowie Asyl gesehen.

"Hetzer" wird im Web viel benutzt, aber selbst dann, wenn nichts wirklich strafrechtlich von Relevanz ist oder gar absolut rassistisch ist. So habe ich gelesen, wie eine ältere Dame geschrieben hat, dass viele Ausländer keinen Respekt vor unseren Werten und Gesetzen sowie Menschen haben. Sie nannte explizit Marokkaner, Algerier, Tunesier und Tunesier. Sie bekam um die 1287 Likes von Facebook-Mitgliedern und viele absolut positiv stimmende Kommentare. Es gab da aber auch wieder einiges an "Gefolge" der Linken oder der Anonymprofilneurotiker, welche dann Hertzerin schrieben oder meinten, dass lieber 1000 Ausländer mehr hier sein sollten, als so eine verbitterte Hetzerin.

Ich lach mich eigentlich fast nur noch tot, wer alles das Wort Hetzer in den Mund nimmt, weil man wahre Argumente, strafrechtliche Statistiken, Fakten, wirtschaftliche Fakten und Diagnosen etc. nicht mehr anders kommentieren kann.

Es gibt eben verblendete Menschen, die glauben, dass dies alles was hier seit einem Jahr passiert und noch passieren wird, sich wieder bessert, nach Integrationskursen jeder Ausländer wahrscheinlich mit Kusshand unsere Werte annimmt, die Damen respektiert usw.

Hetzer wird das neue Wort statt Rassist. Ist einfach so und es sind auch immer wieder dieselben Verblender, die das als Allheilkommentar nutzen. Wenn gar nichts mehr geht, wird Hetzer oder vermeidlich "DU Nazi" aus der Tasche geholt. So wenig Argumente gibt es mittlerweile, sobald einer nur etwas Wahrheit ausspricht, die sogar von vielen Politikern ebenso aufgegriffen wurde.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Solche Sektierer habe ich auch schon erlebt. Allerdings kann man bei Facebook solche Kommentatoren einfach deaktivieren. Mit solchen Naivlingen kann man sich einfach nicht unterhalten. Wer gegen die Flüchtlingspolitik wettert, ist noch lange kein Nazi, der die NPD für gut befindet. Aber diese Unterscheidung treffen viele eben nicht. Außerdem verdienen einige ganz gut mit dieser Politik und geben dann natürlich auch die entsprechenden Kommentare ab.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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