Wird das Muttersein und Vatersein zu sehr beschönigt?

vom 27.07.2017, 14:23 Uhr

In der Werbung ist immer alles Friede Freude Eierkuchen, muss es auch sein, denn sonst verkauft sich nichts. Generell finde ich schon, dass gerade viele Mütter aber auch ein falsches Bild nach außen tragen. Da schläft das Kind nach der ersten Woche durch und es wird gelogen, dass sich die Balken biegen, einfach weil man sich nach außen hin gut darstellen will.

Ich habe ein Kind und natürlich hatte man irgendwie die Hoffnung, dass das Kind schläft oder solche Sachen, aber ich denke, dass man sich ohne Erfahrungen alles ein bisschen schöner redet. Es fängt ja schon bei der Schwangerschaft an, man kann Glück haben und hat keine Probleme oder man hat immer wieder welche und ist froh, wenn es endlich vorbei ist. Aber da habe ich auch noch niemanden getroffen, der aktiv zugegeben hat, was los ist. Das wird alles schön geredet, weil man nicht schwach sein will, immerhin ist Schwangerschaft ja etwas, was man nicht alleine durchmacht, sondern auch etliche andere Frauen und da will man doch nicht jammern.

Mein Leben hat sich natürlich geändert mit meinem Sohn, aber ich möchte mal behaupten, dass es mich erfüllt Mutter zu sein und es mein Leben sehr viel schöner gemacht hat. Ein Lachen von ihm und mein Herz geht auf. Natürlich ist nicht jeder Tag leicht, man ist auch schon mal frustriert, genervt und nervenschwach, aber letztendlich hat sich mit dem Kind doch ein großer Wunsch von mir erfüllt. Ich denke, dass wenn man sich aus einem Wunsch heraus für ein Kind entscheidet es durchaus eine Erfüllung sein kann, selbst wenn nicht jeder Tag immer perfekt läuft.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Birdy, ich finde dich gerade reichlich undifferenziert und polemisch. Du hast doch selbst die These in den Raum geworfen, ob Elternschaft überhöht dargestellt wird und hast dementsprechende Erfahrungen und Beobachtungen mitgeteilt bekommen, die diese deine These untermauerten.

Und natürlich gibt es sogar Eltern, die es bereuen, ein Kind bekommen zu haben. Das ist nur ein verdammt großes Tabu in der Gesellschaft. Da ich so schnell niemanden für irgendetwas verurteile, werden mir dementsprechend auch öfter keine Märchen erzählt, sondern die reine und ungeschönte Wahrheit. Und das finde ich gut und richtig, wenn Frauen sagen dürfen, dass die Schwangerschaft hart war oder sie am Rande der Verzweiflung sind, weil das Kind ADS hat oder was auch immer passieren kann. Trotzdem lieben die meisten Eltern ihre Kinder und wollen sie nicht missen. Aber eben nicht alle Eltern, es gibt auch Ausnahmen.

Vor- und Nachteile hat beides, ich hätte auch gerne wie viele meiner Freundinnen jetzt ein halbwegs erwachsenes Kind, das ist sicher auch was Tolles. Und natürlich fand ich auch die Babys süß, aber manchmal war ich dann auch sehr erleichtert, wenn ich gehen konnte und die entsprechende Freundin mit den Wutanfällen ihres Kleinkindes alleine war und ich wieder meine Ruhe hatte.

» Verbena » Beiträge: 4970 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Hier scheint man wohl eher Außenseiter zu sein, wenn man mit Begeisterung Mutter oder Vater ist. Die Zeit, in der mein Kind bei mir lebte und ich es aufwachsen sehen durfte, war einfach eine wunderschöne. Und das immer. Es gab nie wirkliche Sorgen, nie große Probleme. Hört sich rosarot und weichgespült an, war aber halt so.

Ich war immer voll berufstätig. Hatte keine Oma oder dergleichen am Ort. Der Papa hat die Elternzeit mit Begeisterung und vollem Engagement absolviert. Als ich in dieser Zeit heimkam, war der Haushalt in Ordnung und das Baby glücklich. Wir haben unser Mutter- und Vatersein stets genossen und waren immer für unser Kind da.

Es gibt einige Dinge, die ich nicht so gemacht hätte, wenn ich kein Kind hätte. So habe ich meinen TV-Konsum eingeschränkt und nutzte die freie Zeit, um mit der Kleinen zu spielen, zu sprechen, zu lesen. Auch achtete ich seit unser Nachwuchs da war, eher auf gesunde Ernährung.

Von der Bewegung und den vielen Spaziergängen an der frischen Luft ganz zu schweigen. Ich hätte die Wochenenden doch eher auf der Couch verbracht, statt im Wald Herbstblätter zu sammeln oder im Winter Schneemänner zu bauen. Es war so einfach und so Glück bringend, die Kleine zum Lachen zu bringen und gemeinsam Spaß am Leben zu haben.

Heute bin ich 53 Jahre alt und sitze hier und schreibe, während mein Kind mit fast 18 schon aus dem Haus und selbständig ist. Das erfüllt mich natürlich mit Stolz und ich freue mich, es auf den richtigen Weg gebracht zu haben. Aber es fehlt mir schon sehr und ich leide manchmal wie ein Tier, dass sie nun aus dem Haus ist. Alles in allem, war unsere Tochter das Beste, was uns je passiert ist.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Quasselfee, auch du liest nicht richtig und machst Unterstellungen. Warum sprichst du Menschen, die noch andere Lebensinhalte haben, die Freude an ihren Kindern ab? Nur weil man eben auch die Belastungen sieht, heißt das noch lange nicht, dass man seine Kinder nicht liebt oder deren Dasein bereut.

Aber trotzdem darf man die Nachteile doch realistisch sehen. Meine Arbeit war ab dem zweiten Kind und mit steigender Mobilität des ersten nicht mehr zu vereinbaren. Vom dritten reden wir erst gar nicht. Ohne den Arbeitgeber, der Kinderbetreuung und eine Babyecke im eigenen Büro zur Verfügung gestellt hatte, wäre es schon beim ersten nicht mehr gegangen. 90 Kilometer je Strecke, von 8 bis 17 Uhr Büro, häufig Überstunden und Arbeit am Wochenende sind nicht wirklich mit Kindern kompatibel.

Ich habe Glück, dass ich eine passende Möglichkeit gefunden habe, aber diese Nische war Zufall. Ohne Kinder wären die beruflichen Aufenthalte im Ausland einfacher gewesen. Der Hundesport war lange eine Herausforderung, denn einfach so haben kleine Kinder da weder Spaß, noch Betreuung. Am Stall sieht es nicht anders aus.

Und das alles klappt hier auch nur, weil der Papa ordentlich mit anpackt. Elternzeit war aber für keinen von uns drin. Weil das eben beruflich zu viele Nachteile gehabt hätte. Und trotzdem lieben wir die Jungs und finden unser Leben OK. Nur zu behaupten, dass unser Leben leerer oder unerfüllter gewesen wäre, wenn wir kinderlos geblieben wären, das wäre auch gelogen.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



cooper75 hat geschrieben:Quasselfee, auch du liest nicht richtig und machst Unterstellungen. Warum sprichst du Menschen, die noch andere Lebensinhalte haben, die Freude an ihren Kindern ab?

Ich muss gerade sehr lachen. :lol: Wo bitte soll ich das denn getan haben. Mir ist es doch völlig egal, was andere denken. Ich schrieb hier nur das, was ich erlebte. Und wieso spreche den anderen irgendwelche Freude ab? Ich bin ein gefestigter Mensch, der stets Glück empfinden kann, egal was ihm gerade passiert. Immerhin könnte es ja noch schlimmer kommen.

Und wieso sollte ich nicht richtig lesen können. Das konnte ich schon vor meiner Einschulung richtig gut. In meinem Text urteilte ich nicht einmal über andere Schreiber. Warum auch? Ich habe eine eigene Meinung, die ich hier darlege und dies auch tun darf.

Ich bin nicht hier um andere zu zitieren oder zu missionieren oder denen meine Meinung aufzudrücken. Schlimmer noch, ich bin nicht hier, um anderen Worte in den Mund zu legen, ohne dass sie das nur im geringsten so gemeint haben.

Ich fühle mich hier sehr wohl und mit meinem Mitteilungsbedürfnis richtig gut aufgehoben. Und es macht mir großen Spaß Beiträge zu verfassen, einfach nur weil ich gerne meine Meinung kund tue.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Quasselfee hat geschrieben:Hier scheint man wohl eher Außenseiter zu sein, wenn man mit Begeisterung Mutter oder Vater ist.

Da tust du es direkt mit dem ersten Satz. Nur weil man auch die Nachteile sieht und realistisch einschätzen kann, dass es auch unangenehme Konsequenzen haben kann, heißt das nicht, dass einem die Begeisterung fehlen würde. Das unterstellst du aber. Also liest du offensichtlich ziemlich selektiv.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


cooper75 hat geschrieben:
Quasselfee hat geschrieben:Hier scheint man wohl eher Außenseiter zu sein, wenn man mit Begeisterung Mutter oder Vater ist.

Da tust du es direkt mit dem ersten Satz. Nur weil man auch die Nachteile sieht und realistisch einschätzen kann, dass es auch unangenehme Konsequenzen haben kann, heißt das nicht, dass einem die Begeisterung fehlen würde. Das unterstellst du aber. Also liest du offensichtlich ziemlich selektiv.

:lol: Bin ich froh, dass es mir gut geht und ich glücklich bin. Ist ja keine Selbstverständlichkeit. :wink: Und wie ich lese, geht wen etwas an? Fakt ist, ich bin froh und glücklich Mutter zu sein und hatte niemals Nachteile, sondern immer nur Vorteile. Und mein Kind war sicher nie ein Grund für unangenehme Konsequenzen. Wenn ich schreibe, dass ich mit Begeisterung Mutter bin, meine ich immer noch mich und niemand anderen als mich.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Das kannst du ja auch gerne tun, nur sprich anderen nicht automatisch die Begeisterung ab, nur weil es auch Schattenseiten gibt. Das betrifft dann nämlich nicht nur dich. Und dass auch heutzutage häufig die Entscheidung zwischen Kind und Karriere getroffen werden muss, das ist nun einmal eine Tatsache. Genau wie sich die Belastung erhöht, weil man mehr arbeitet als ohne Kind. Dass man bei Arbeitgebern nicht gerade beliebt ist oder dass man alleinerziehend ziemlich schuften muss und sich zerteilt, das ist auch kein Mythos. Oder dass Wohnraum zum Problem werden kann. Und nur weil man so etwas kennt, ist man nicht automatisch nicht begeistert, was du unterstellst.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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