Wird ausreichend für die Gesundheit von Flüchtlingen getan?
Schon seit einer Weile haben wir viele Flüchtlinge im Land, die natürlich auch gesundheitlich versorgt werden müssen. Ich habe schon mehrfach die Kritik mitbekommen, dass zu wenig für die psychische Gesundheit von Flüchtlingen getan würde und man dringend mehr qualifizierte Personen für diese Zwecke bräuchte. Das wird aber wahrscheinlich auch von der Region abhängen. Findet ihr, dass ausreichend für die Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen getan wird? Wo seht ihr noch gravierende Mängel und Lücken?
Normalerweise haben in Österreich AsylwerberInnen eine Krankenversicherung bei der GKK (Gebietskrankenkasse). Damit sind sie schon mal einigen voraus, welche die Versicherung selbst bezahlen müssen. Wie ich es mitbekommen habe nutzen sie diese Gesundheitsvorsorge sehr gut. Ich selbst habe zig Arzttermine ausgemacht. Seien dies Allgemeinmediziner und Allgemeinmedizinerinnen, FachärztInnen, Physiotherapie, Krankenhaus etc. Es werden ganze Krebstherapien bezahlt. Ich hatte in den drei Jahren Arbeit allein bei meinen Leuten 3 KrebspatientInnen dabei. Diese sind nicht wirklich günstig, da sie individuelle zusammengestellt werden. Läuft diese länger kann da schon eine Last für die Krankenkassen im sechsstelligen Bereich zusammen kommen. Wenn man bedenkt, dass ich während meines Studiums teilweise nicht versichert war, weil ich mir die Beiträge nicht bezahlen konnte gibt mir das schon zu denken.
Abgesehen davon, dass Menschen die Hilfe brauchen natürlich diese bekommen sollen. Mir ist aber hier auch aufgefallen, dass insbesondere aus Ländern wie Armenien, Georgien etc. gerne "Gesundheitsflüchtlinge" zu uns kommen. Somit mit schweren chronischen Krankheiten, die in ihrer Heimat nur unzureichend bzw. mit hohen Kosten versorgt werden. Da man schwer kranke Menschen nicht so einfach abschieben kann, bekommen diese gerne einen subsidiären Schutz.
In Hinblick der psychologischen Betreuung sind die Flüchtlingsreferate nur bedingt zuständig. Hier übernehmen meistens die NGO's die Arbeit. Doch wir hatten einen Fall der definitiv nicht in einem Selbstversorgungsquartier untergebracht werden hätte sollen. Dieser hätte 24h betreut werden müssen und damit meine ich nicht nur die Versorgung mit Essen und Transporte zu ärztlichen Untersuchungen. Hier zeichneten sich massive Erkrankungen ab. Leider gibt es solche Quartiere nicht, die sich speziell auf die Betreuung von psychisch kranken AsylwerberInnen spezialisieren. Es würde auch die Kosten sprengen von den Ländern bekommt man zu geringe Tagessätze. In die normalen Systeme bzw. Betreuungseinrichtungen kommen sie während der Wartezeit auf den Status leider nicht rein. Prinzipielle wird dennoch recht viel gemeinnützig gemacht. Aber es gibt halt Ausnahmen wo die Versorgung zu kurz kommt.
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