"Wir schaffen es nicht" - hat diese Autorin Recht?
Ich lese gerade ein paar Nachrichten und allgemeine Artikel, auf die ich gestoßen bin. Dabei fiel mir folgender Artikel einer Bestseller-Autorin auf, die gleichwohl als Flüchltingshelferin tätig ist. Somit also eine Frau, die durchaus nicht "Wir schaffen das nicht" sagt, weil sie keinen Bock hat, sondern sich mit dem Thema etwa auseinandersetzt.
Nun gibt sie offenkundig preis, dass es einfach ist, "Wir schaffen das" zu sagen, aber es nicht umzusetzen. Sie sagt gleichwohl, dass es nicht machbar ist, die Erwartungshaltung der Flüchtlinge zu erfüllen, weil man ihnen im Ausland immer wieder Storys vom eigenen Haus & Co erzählen würde, was sie gerne glauben. Das nenne ich persönlich natürlich Tagträumer oder Gutgläubigkeit.
Auf der anderen Seite sagt sie auch, dass Muslime auch Muslime bleiben werden und die Wertigkeiten dieser Religion mit den deutschen Wertigkeiten weiterhin hart aufeinanderprallen werden. Das lässt sich nicht von der Hand zu weisen. Hinzu kommt, dass sie selber mit einem Türken verheiratet war und somit weiß, wovon sie redet.
Sie bemängelt auch, dass es nur noch entweder für oder gegen Flüchtlinge gibt. Gute Argumentationen nach dem Motto, wo bleiben die Arbeitsplätze, die gewünschte Integration, das Wollen der Flüchtlinge, sich zu integrieren und mehr - darüber darf man nicht ausüben ohne immer gleich in die rechte Ecke gestellt zu werden.
Nun finde ich das ganz gut, was sie schreibt. Ich habe auch schon andere Artikel von Flüchtlingshelfer gelesen, die durchaus immer kritischer werden, weil sie natürlich direkt vor Ort arbeiten und wissen, wie wer uns Deutsche sieht, mit welchen Absichten man gekommen ist und mit welchen nicht.
Deswegen möchte ich gerne wissen, ob ihr den Artikel der Dame teilt, etwas hinzufügen würdet oder es anders seht? Meint Ihr, dass "Wir schaffen das nicht" der neue Slogan werden wird, weil dies ist ja auch politisch immer häufiger in anderen Formulierungen zu hören.
Das Problem mit dem viel geschundenen Merkel-Zitat ist, dass es völlig aus dem Kontext gerissen wurde. Ich weiß nicht, ob die Leute den Zusammenhang nicht kennen oder ob sie ihn absichtlich ignorieren, aber im Kontext hat die Frau nicht mehr gesagt als, dass man an das Problem mit einer positiven Grundhaltung heran gehen muss und sich sagen muss, dass man es schaffen kann.
Wenn man dieses Zitat nun also umkehrt sagt man, dass man von vorne herein mit der Erwartung des Scheiterns an die Problembewältigung heran gehen muss. Mag ja sein, dass es Menschen gibt, die sich mit einer pessimistischen Grundhaltung sehr wohl fühlen, die Deutschen jammern ja schließlich so gerne, aber hilfreich ist diese sicher nicht.
Und was die Flüchtlingshilfe angeht, das scheint extrem von den einzelnen Kommunen abzuhängen. Ich habe schon Berichte von totalem Chaos gehört, aber eben auch Berichte von Unterkünften, die sehr gut organisiert sind und von Helfern die meinen, dass sie auch mit mehr Flüchtlingen klar kommen würden wenn es sein müsste. Da müsste man sich auf jeden Fall absprechen und einfach mal analysieren, was funktioniert und was nicht und was man dafür überhaupt nicht brauchen kann ist "das ist eh nicht zu schaffen" Pessimismus.
Meiner Ansicht nach sagt die Frau doch nur, was Realität ist. In Wahrheit war hier zu Anfang der Flüchtlingskrise doch nur Wunschdenken vorhanden. Da war von Ärzten und Akademikern die Rede.Inzwischen haben wir hier IS-Terror, Kinderehen und Übergriffe bei Stadtfesten und Schwimmbädern. Wir sehen es eben aktuell beim Oktoberfest. Der Glaube schwindet.
Vor allem sollte man auch mal ruhig in die anderen Länder der EU blicken. In der Tschechei streitet eine links-liberale Regierung gegen die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel. Dort will niemand eine EU, die ihnen Flüchtlinge ins Land bringt und nach dem Brexit sollte man das Glück nicht herausfordern. Sonst treten noch mehr Staaten aus.
Länder wie Tschechien, die sich weigern ihren Teil beizutragen wenn es um die Bewältigung der Flüchtlingskrise geht halten alle gerne die Hand auf, wenn es um EU Subventionen geht. Von diesen Ländern bezahlt kein einziges mehr ein als es bekommt. Diese "Glück" würden inzwischen einige EU Politiker nur zu gerne "herausfordern".
Cloudy24 hat geschrieben:Länder wie Tschechien, die sich weigern ihren Teil beizutragen wenn es um die Bewältigung der Flüchtlingskrise geht halten alle gerne die Hand auf, wenn es um EU Subventionen geht. Von diesen Ländern bezahlt kein einziges mehr ein als es bekommt. Diese "Glück" würden inzwischen einige EU Politiker nur zu gerne "herausfordern".
Merkel steht mit ihrer Flüchtlingspolitik in der EU alleine da. Sie war es, die das Dublin-Abkommen außer Kraft gesetzt hat und alle Flüchtlinge hierher eingeladen hat. Vor allem sollen diese Flüchtlinge nun überall in der EU verteilt werden und dagegen haben die Briten mit dem Brexit auch abgestimmt.
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