Wir komplimentiert ihr Gäste höflich hinaus?
Manche Besucher ertrage ich nur schwer über mehrere Stunden, insbesondere wenn diese nicht viel reden und ich sie unterhalten muss. Aber oft merken die Gäste nicht, dass ich die Atmosphäre nach zwei Stunden als verkrampft empfinde und ich sie loswerden möchte. Ich hatte einmal meine Vermieterin zum Abendessen eingeladen und um zwölf war sie immer noch da, weil es ihr anscheinend bei mir gefiel, aber mir gefiel es nicht mehr. Ich habe sie bis ein Uhr in der Nacht ertragen, bis sie dann letztendlich gegangen ist.
Wenn man woanders eingeladen ist, kann man sich leicht verabschieden, einfach, indem man sagt, dass man jetzt dann doch mal nach Hause müsse. Aber einen Besucher hinauswerfen kann man ja nicht so einfach. Und andauerndes Gähnen, um Müdigkeit anzudeuten, empfinde ich nicht als höflich. Wie komplimentiert ihr Besucher hinaus, wenn ihr keine Lust mehr auf sie habt?
Glücklicherweise ist mir das so noch nicht passiert, da mich eher meine Freunde besuchen und diese auch Rücksicht darauf nehmen, dass sie mir nicht zu sehr auf die Pelle rücken. Außerdem akzeptieren sie auch, dass ich um eine gewisse Uhrzeit ins Bett möchte, so dass ich nicht lange um den heißen Brei reden muss.
Von einer Freundin kenne ich es aber, dass sie ankündigt, dass man zusammen noch ein Getränk zu sich nimmt (beispielsweise einen Kaffee oder eine Tasse Tee) und es dann Schluss ist. Vielleicht gibt es Besucher, die sich stundenlang noch krampfhaft an der kalten Tasse festhalten und einfach nicht austrinken wollen und bleiben, aber das halte ich dann doch eher für unwahrscheinlich.
Mir ist es einmal passiert, dass Besucher kein Ende gefunden haben. Irgendwann habe ich dann auch gesagt, dass ich wirklich müde bin und langsam mal ins Bett gehen möchte. Das war dann auch ok und ich denke, dass sie anders nicht gegangen wären. Es kommt sicherlich drauf an was man sagt und wie man das sagt. Wenn man höflich bleibt, ist das doch eigentlich kein Problem. Das finde ich besser, als wenn man sich ewig mit dem Besuch beschäftigt und total genervt ist oder wirklich unheimlich müde ist.
„Da ist die Tür!“ Nein, natürlich nicht. Das ich den Besuch freundlich heraus komplimentieren muss, kommt doch höchst selten vor. Allerdings stehe ich beruflich im direkten Kundenkontakt und da muss man schon ab und an dem Gegenüber freundlich und bestimmt mitteilen, dass die Zeit gekommen ist. Das ist oftmals gar nicht so viel anders wie man zunächst denken mag.
Kunden darf man nicht unhöflich gegenübertreten und Freunden will man nicht unhöflich gegenübertreten. Die Antworten werden immer karger, die schnellen Blicke auf die Uhr werden immer eindringlicher und meist versteht der Besuch dann von selbst, was die Stunde geschlagen hat. Privat sehe ich aber meistens ohnehin zu, dass ich mir genügend Zeit freihalte und Nerv habe um Abende auch mal länger auskosten zu können.
Aus Sicht des Gastes würde ich mir übrigens manchmal eine klare Ansage oder Information über die vorgesehene Dauer meines Besuchs wünschen. Mir geht es so, dass ich mich häufig unsicher fühle, wie lang ich bleiben kann bzw. darf, ohne den Gastgebern auf die Nerven zu fallen. Insbesondere wenn ich deren Alltagsgewohnheiten nicht kenne und nicht weiß, wann man beispielsweise normalerweise zu Bett geht, kann ich das häufig nur schwer einschätzen. Ich selbst bin es gewöhnt, bis Mitternacht wach zu bleiben, aber das trifft eben nicht auf alle Menschen zu.
So kommt es, dass ich ab etwa 21 Uhr unsicher bin, ob ich noch länger bleiben kann oder nicht (wenn ich mich selbst wohl fühle). Höfliche Gastgeber lassen sich ja meistens nicht anmerken, dass sie lieber allmählich schlafen gehen würden, aber ich möchte niemandem länger als gewünscht auf der Pelle hocken. Das Zusammensein sollte schon für alle Beteiligten schön und angenehm sein.
Ich muss sagen, dass ich das Problem so noch nicht hatte, dass die Gäste auch nicht auf Anspielungen reagiert hätten. Normalerweise reichte es bei mir immer, wenn ich dann mal auf die Uhr geschaut oder schon mal den Tisch ein Stück weit abgeräumt habe.
Wenn das aber alles nicht hilft, dann würde ich ganz direkt sagen, dass das nicht böse gemeint ist, dass ich aber langsam müde werde und ins Bett muss oder so etwas in der Art. Da kommt es sicher darauf an, wie man das sagt, aber ich denke, dass es einem auch niemand übel nimmt, wenn man nett und freundlich dabei bleibt.
Ich hatte eigentlich noch nie das Problem, dass meine Gäste zu lange bei uns gewesen sind. Wir stellen uns einfach darauf ein, dass das dann an solchen Tagen etwas länger geht und gut ist. Würde es mir aber zu viel werden, dann würde ich das so auch sagen. Freunde und Familie versteht das auf jeden Fall. Da muss ich mir nichts ausdenken, besonders nett formulieren, das sollte jeder verstehen und akzeptieren. Natürlich würde ich das dennoch nett sagen, aber ich finde man muss das auch klar formulieren und keinen Honig ums Maul schmieren.
Ich hatte noch nie Gäste, die da so unverschämt waren und kein Ende gefunden haben. Meine Gäste kennen ihre Grenzen und überschreiten sie auch nicht. Das finde ich auch gut so. Gerade, wenn zum Beispiel Sonntag ist und alle wissen, dass sowohl Arbeitgeber als auch Gäste am nächsten Tag arbeiten müssen, bleibt hier keiner bis nach Mitternacht.
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